Dr. Anke Elisabeth Ballmann - Pädagogin, Psychologin und Autorin

Shownotes

Ein beeindruckendes Zitat von unserem Gast des KEG-Podcasts Pausengong, Anke Elisabeth Ballmann. Frau Dr. Anke Elisabeth Ballmann ist Pädagogin, Psychologin und Autorin und eine Expertin auf dem Gebiet für frühkindliche Bildung. Seit über 30 Jahren setzt sie sich für kindgerechtes Lernen und gewaltfreie Pädagogik ein. 2007 gründete sie das Institut „Lernmeer“ für die Beratung, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte und Eltern und hat einen Lehrauftrag an der Friederich-Alexander-Universität in Nürnberg. Derzeit bildet sie MultiplikatorInnen für gewaltfreie Pädagogik aus. Außerdem ist sie Initiatorin der Stiftung „Gewaltfreie Kindheit“ – Eine friedliche Welt beginnt mit einer gewaltfreien Kindheit. Gemeinsam mit unserem geistlichen Beirat Pfarrer Schießler sprechen die beiden in dem neuen Podcast unter anderem über den Status Kita, Gewalt, Werte und der Fachlichkeit der Kitaleitung. Authentisch, Ehrlich, mit Lust auf mehr! Mit Mut nach vorne!

Neugierig geworden? Jetzt reinhören! (Wiederholung von August 2023)

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:07: Pausengong, der Bildungs-Podcast der K.E.G. Bayern mit Farra Rainer Maria Schießler.

00:00:12: Hallo und herzlich willkommen zum K.E.G. Podcast Pausengong. Heute bei uns unser geistlicher

00:00:24: Beirat, Farra Rainer Maria Schießler. Was? Alles Gute. Und Frau Dr. Wallmann. Hallo, ich freue mich

00:00:31: da zu sein. Wir sprechen heute über das Thema "Eine friedliche Welt beginnt mit einer gewaltfreien

00:00:37: Kindheit". Was bedeutet das, Frau Dr. Wallmann? Sie sind Expertin in dem Bereich. Expertin für

00:00:43: Kitas. Expertin für Kitas. Also ich wünsche mir eine gewaltfreie Kindheit, weil ich glaube, dass

00:00:48: wir Frieden auf der Welt nur hinkriegen, wenn wir gut mit Kindern umgehen. Und ich glaube, wenn

00:00:53: Kinder sich geliebt fühlen und Gewalt frei aufwachsen würden, dann würde das langfristig zum

00:01:00: Weltfrieden beitragen. Da gibt es auch ganz wunderbare Untersuchungen dazu. Wir werden seit vier

00:01:06: Wochen mit Bildern konfrontiert, seit 7. Oktober aus dem Krieg im Nahen Osten, die Chamas, die Kinder

00:01:15: rekrutiert. Das Kindersoldaten an mehreren Ländern dieser Welt gibt es uns bekannt, aber so

00:01:21: offensichtlich, dass sie sich Kinder schon im Kindergartenalter, auf jeden Fall Vorschul

00:01:27: und Grundschulalter mit Waffen ausgestattet werden und damit natürlich auch mit Hass.

00:01:32: Der Waffe ist ja nicht zum Pflanzen da, sondern zum Vernichten und zum Töten da. Und ich glaube,

00:01:38: jeder normal gestrickte Mensch fühlt, in dem Moment, wo er so ein Kind in dieser militärischen

00:01:44: Ausrüstung mit der Waffe in der Hand sieht, das kann ich gut gehen. Genau das, was Sie gerade

00:01:48: gesagt haben. Ein Kind muss absolut gewaltfrei in dieser Welt großgezogen werden, damit selber

00:01:56: zum gewaltlosen Erwachsenen wird. Wir wissen das, da muss ich gar nicht schwer religiös sein und wir

00:02:02: erleben tagtäglich das Gegenteil. Und das stellt mich eigentlich so als Beobachter für eine

00:02:08: schier unlösbare Aufgabe. Wie kann man den Menschen, den Erwachsenen eigentlich nur vernünftig machen?

00:02:14: Also zum Nahen Osten, ich denke, das ist die Vollkatastrophe. Da können wir momentan, glaube ich,

00:02:20: die Kinder können wir gerade aktuell nicht retten. Was wir aber tun können, wir können vor der

00:02:25: eigenen Haustür schauen. Wir können in die Kitas schauen, die mitten in München sind, die in Bayern

00:02:30: sind, die in Deutschland sind und wir haben hier gerade keinen Krieg. Und wir gehen aber in den

00:02:35: Kitas auch nicht gewaltfrei mit Kindern um. Und ich denke, das ist die Aufgabe, dass wir im kleinen

00:02:41: Anfangen um letztendlich was Großes zu erreichen. Absolut, das sind wir mitten in der Sprache des

00:02:47: Evangeliums, Jesus spricht von kleinen Senfkorn und heraus kommt eine Riesenstaunen, die eine ganze

00:02:52: Familie ernähren kann. Ich glaube schon, dass man für die Kinder von Gassau was tun könnte. Da

00:02:58: gibt es eine tolle Modelle, ihr wird es jetzt gehört. Wir haben sogar unser Martinszug dafür

00:03:01: hergenommen, dafür gesammelt. Die Kinder sind mit einer großen Transparenz vorangegangen,

00:03:05: Kinder gegen den Krieg. Wir haben Tausende von Euro gesammelt, da gibt es eine jüdische Frau.

00:03:10: Die Kinder aus dem Gaserstreifen, krebskranke Kinder, rausholt irgendwie und die werden in Israel

00:03:18: weiterbehandelt, sonst würden die also sterben. Wir machen wieder unsere große Appellentaktion für

00:03:23: das Karedas Babyhospital in Bethlehem, zwar Westjordanland, aber die sitzen saam trocken,

00:03:28: es gibt mir keine Touristen mehr und gar nichts mehr. Also da kommen schon auch was tun, auch wenn es

00:03:32: der berühmte Tropfer von Heisenstein ist, aber wenigstens der eine tropfen. Aber mindert natürlich

00:03:38: nicht genau das was sie gesagt haben, was mache ich hier vor der eigene Hausdeher. Und jetzt habe

00:03:42: ich die eine Frage, neues Überleitung, ein Standef, wie ich mir vorbereitet habe auf das echt

00:03:48: Gewalt in Kitas. Also wir haben jetzt einige Dinge gehört, wo Grundschüler aufeinander losgehen,

00:03:53: sogar Mordfälle geschehen. Aber gibt es wirklich Gewalt in Kitas? Also Kita, da reden wir von

00:03:58: Kindern bis fünf, sechs Jahre. Gewalt in Kitas? Es gibt sehr, sehr viel Gewalt in Kitas. Ich habe

00:04:04: ein ganzes Buch darüber geschrieben, das heißt "Zählen prügel". Und das ist vielleicht nicht mehr

00:04:08: die Gewalt, die körperliche Gewalt, die früher da war, wo Kinder geprügelt werden, aber ihre

00:04:14: Seelen werden geprügelt. Und die werden schon geprügelt, das nennt sich das Versagen des

00:04:18: emotionalen Echoes. Es ist zum Beispiel, wenn ein Kind in der Krippe, das sind die Kinder meistens,

00:04:23: wenn sie mit einem Jahr in die Krippe kommen und wenn die zum Beispiel nach ihren Eltern weinen.

00:04:29: Und dann gibt es sehr viele Menschen, die lassen die Kinder weinen stehen, kümmern sich nicht um sie

00:04:35: oder schimpfen dann sogar noch. Ich habe selbst sehr, sehr oft erlebt, dass dann auch weinende Kinder

00:04:40: eingesperrt werden, in Bettchen liegen müssen, auch zum Teil ganz, ganz übel fixiert werden. Und

00:04:48: es kam vor kurzem erst einen Wallraff-Beitrag auf RTL, wo das zum Teil sogar gezeigt wurde. Und es

00:04:55: ist nicht die Ausnahme, das ist die Regel in Einrichtungen. Mir ist ganz wichtig zu sagen, dass

00:05:01: natürlich nicht Fachkräfte, sprich Erzieherinnen per se, gewaltvoll mit Kindern umgehen, aber sie

00:05:07: finden eigentlich in jeder Einrichtung, also uneigentlich auch, in jeder Einrichtung Menschen,

00:05:12: die mit Kindern wirklich schlecht behandeln, die sie bloß stellen, die sie anschreien, die sie,

00:05:20: wir hatten kurz ein Vorgespräch in den Flursätzen zum Beispiel, also Strafe sitzen, wie das früher war.

00:05:27: Das gibt es immer noch. Und mittlerweile wissen wir aber, dass das Schäden bei Kindern anrichtet,

00:05:33: die ein Leben lang dauern. Und das ist der Grund, warum ich heute hier sitze. Ich setze mich unglaublich

00:05:39: dafür ein, dass in Einrichtungen, die für Kinder gemacht sind, in denen Menschen arbeiten, die

00:05:44: dafür ausgebildet sind, dass sie mit Kindern arbeiten. Und ich finde, das darf einfach nicht sein.

00:05:51: Ich bin jetzt da nicht flasht, weil ich da, ich denke mir, wir von der KIG sind ja dafür zuständig,

00:05:58: dass es doch noch nie in unseren Zeiten eine so differenzierte pädagogische Ausbildung gab,

00:06:04: dass durch der Leute rauskommen müssen, die damit abschließen. Ihr kennt alle den Film Herbstmilch.

00:06:11: Da gibt es auch die eine Szene, wo er zurückkommt aus dem Krieg. Sie hat ihr Kind und die Schwiegermutter

00:06:19: eine Ziffern mit dem Bayern sagt. Also eine geschäerte Frau, geil. Und das Kind wurde an

00:06:26: den Tisch, an das Tischbein angebunden. Geschrien. Genau so wie sie es jetzt beschrieben haben.

00:06:32: Dann kommt er heim, bindet das Kind los, geht rein, merkt, was hier läuft und schmeißt seine Mutter

00:06:39: raus. Also er voll da eingegriffen. Und damit war das Leid aller Beteiligten beendet. Ich würde so was,

00:06:46: was sie schildern. Das würde zurzeitlich ansiedeln in den 50er-Jahren, in den 60er-Jahren. Da, wo einfach

00:06:52: das Kind ein Gegenstand war. Wir haben ja wirklich Jahrzehnte gebraucht, um uns da hin zu entwickeln,

00:06:58: Kind als Persönlichkeit. Ich bin jetzt der Moment einmal sprachlos. Ich hätte es nicht geglaubt,

00:07:05: dass es nur unsere Einrichtungen gibt. Aber nicht, dass es an Zweifel wirklich nicht. Es ist ja so,

00:07:11: dass die Kinder heutzutage sehr viel länger auch in den Einrichtungen sind. Das ist ja so,

00:07:15: dass die vielleicht schon mit einem Jahr oder auch unter einem Jahr schon bis zu acht Stunden am

00:07:21: Tag in der Betreuung auch sind. Das heißt, wir verlagern auch sehr viel Verantwortung als Eltern

00:07:29: in die Einrichtungen. Und brauchen dort vor Ort wirklich auch das Vertrauen, dass die Menschen,

00:07:36: die dort arbeiten, gut mit den Kindern umgehen. Besonders, wenn die so viel Zeit dort verbringen.

00:07:41: Also da muss ich sagen, ich habe einmal eine praktische Arbeit dann wirklich nur Glück gehabt.

00:07:46: Ich habe nur mit Einrichtungen, nur mit Menschen, nur mit Pädagogen, nur mit Erzieren zu tun gehabt,

00:07:52: wo ich sage, ein einziger Glücksfall für diese Kinder. Und fühlen mich da als bestätigt, weil

00:07:57: ich als Kind eine der liebte bei einem katholischen Kindergarten bei Salisianerinnen du Bosco,

00:08:02: sie habe den an dem Weg gelebt. Aber wirklich vom Stand weg gelebt, ich fang glaube die ersten

00:08:07: Berufungserfahrungen, die man da gemacht hat. Aber jetzt dann die Frage in die Runde, ist es

00:08:15: wirklich nur, ein Quess ist es nur ein Zufallsprodukt? Ich habe Glück, ich bin im richtigen Kindergarten,

00:08:20: so wie später vielleicht mal auf der richtigen Schule, wo ich engagierte Lehrer habe oder vielleicht

00:08:25: einmal auf der Uni, wo ich engagierte Professoren habe. Kann Bildung wirklich nur eine Glückssache sein?

00:08:31: Also Bildung ist auf jeden Fall Glückssache, weil Bildung ist ja sehr, sehr schichtspezifisch auch und

00:08:38: bei uns auch sehr einkommensabhängig. Und wir haben momentan in Kitas, wir haben immer mehr

00:08:43: Privatkitas, die unglaublich viel Geld kosten, das heißt noch lange nicht, dass dort auch sehr

00:08:48: geeignete Menschen arbeiten. Also nochmal, sie haben vielleicht Glück gehabt mit der Kita oder

00:08:53: vielleicht auch mit den damals hießen sie noch Kindergärtnerinnen, die mit ihnen zu tun hatten.

00:08:59: Und wenn man Pech hat in einem Kindergarten, kommt man halt vielleicht zu Menschen, die kein großes

00:09:06: Herz für Kinder haben. Und nur weil ich eine gute Ausbildung habe, heißt es noch lange nicht,

00:09:11: dass ich auch wirklich ein großherziger, güthiger, ich sitze hier neben dem Fahrer,

00:09:16: beim Herziger Mensch bin. Und das brauchen wir aber in Jejunger, die Kinder sind, desto liebevoller

00:09:23: müsste der Umgang mit den Kindern sein, weil desto größer ist der Schaden, wenn eben Menschen

00:09:30: mit Kindern arbeiten, die sie eben weinen lassen, die sich nicht um sie kümmern. Und nochmal,

00:09:35: sie werden sogar dafür beschämt. Und wenn sie die Frau Doolattra auch fragen, die in Kitas ja

00:09:40: auch viel gearbeitet hat, es gibt, also ich kenne keine Kita, in der nicht mindestens ein Mensch

00:09:47: arbeitet, der Kindern Schaden zufügt. Manchmal bewusst, aber allermeistens unbewusst. Denn man

00:09:57: denkt immer, was mir nicht früher geschadet hat, das kann ja auch nicht schlecht sein für die Kinder,

00:10:03: die heute in den Kitas sind. Dann sage ich nur, der Probierlöffel zum Beispiel, muss ein Kind was

00:10:08: probieren, was es nicht mag. Nein, das machen aber richtig. Das wird aber immer noch in den

00:10:14: Einrichtungen gelebt, weil das einfach so ein altes, so eine alte Haltung ist dahinter,

00:10:20: die vielleicht auch nicht reflektiert wurde. Und das gehört wahnsinnig viel Reflektionsfähigkeit zu

00:10:25: diesem Beruf dazu, dass man selber darüber nachdenkt, wie wurde ich erzogen und trage ich das immer

00:10:34: noch richtig weiter. Oder gibt es nicht andere wissenschaftliche Erkenntnisse mittlerweile,

00:10:40: die sagen, probier Löffel, nein. Ich musste neu gier das Kindeswetten,

00:10:45: und zwar um das Kindeswellen, weil das Kind wird diese Welt nur gestalten können,

00:10:50: wenn es gesund neu gierig ist. Aber ich werde es nicht zwingen dürfen. Wenn ich keinen Alkohol

00:10:59: mag, dann werde ich keinen Bierbrauen wetten, weil dann mein Leben sinnlos ist. Wenn ich keine

00:11:06: Kinder mag oder wenn ich mir den Rezeptor verspüre, dass ein Kind mich mehr nervt als was anderes,

00:11:13: dann werde ich nicht erzieher in einem Kindergarten. Dann gehe ich heute in den Betrieb, gehe zu Amazon,

00:11:18: der Backel sortieren oder fahre Blutkonserven durch die Gegend oder irgendwas, was mir nicht

00:11:24: nervt. Ich kann mich sehr aussuchen. Gott sei Dank haben wir einen Arbeitsmarkt, wo man relativ flexibel ist.

00:11:30: Ich gebe so eine Arbeit, nehme eine Arbeitsmarkt. Ich bin wirklich nur ganz benommen davon, dass es

00:11:36: so etwas gibt. Vor allem, wir reden ja von einer Generation, wenn ihr jetzt sagt, was sie vielleicht

00:11:40: selbst erlebt haben. Also ich bin ja der älteste, ich bin ja Jahrgang 60. Ich könnte sagen, ja,

00:11:45: das war meine Eltern, haben noch eine ganze, während der Nazizeit, eine restriktive Erziehung erfahren,

00:11:50: dass ich da vielleicht strenger bin, können wir nachvollziehen. Aber die Eltern heute,

00:11:55: das sind die Eltern meiner Communion-Kinder, meiner Taufkinder, sind die, die in den 70er Jahren

00:12:00: auf die Wege kommen sind, in den 80er Jahren, die dürften noch selber so eine Erziehung gar nicht

00:12:06: mehr erfahren haben. Hätte ich meint. Ich denke, die haben es doch oft noch erfahren. Sie haben vor

00:12:13: allem nicht reflektiert und es geht ja jetzt weniger um die Eltern, als sich unterscheid schon ganz,

00:12:18: ganz deutlich zwischen Eltern und Fachkräften. Ja, aber diese Eltern meine ich ja, aber diese

00:12:23: Fachkräfte sind ja auch Kinder, also eine Generation heraus. Ich komme nicht vorhin, dass die aus der

00:12:29: Generation heraus, dass die das noch so oft erfahren haben. Ja, aber sie haben vor allem nicht

00:12:33: reflektiert. Das ist, was die Frau Tullatregat gesagt hat. Ich muss nicht nur wissen, wie man

00:12:37: reflektiert, ich brauche auch eine Bereitschaft dazu. Und ganz viele Menschen haben psychische Gewalt

00:12:43: als Kinder erfahren und trauen sich aber nicht, ihre eigene Kindheit anzuschauen, um eben zu

00:12:50: schauen, was hat mir geschadet, was nicht, was gebe ich weiter, was nicht. Und vieles davon wird

00:12:55: eben unbewusst weitergegeben. Über vieles sind sich Menschen gar nicht klar, dass wenn sie zum

00:13:00: Beispiel ein Kind das eingenässt hat, von einer ganzen Gruppe blamieren, von wegen "ja, du schon

00:13:05: wieder, du bist doch jetzt schon fünf Jahre alt, das darf doch nicht mehr passieren." Was das für

00:13:10: ein Kind bedeutet, wenn es von einer Gemeinschaft bloß gestellt wird. Und das sind eben Dinge, die

00:13:16: ist in Fortum weiter Bildung und auch in Ausbildungen einfach auch nur bedingt leerbar, weil da brauchen

00:13:23: wir dann eben Angebote, wo Menschen reflektieren, wo sie eventuell auch in Gruppen oder auch

00:13:30: biografische Reflexion machen. Und ich erlebe das immer wieder, dass Menschen, die eben auch meine

00:13:36: Bücher lesen, sagen, sie sind, ich kann nicht verlangen, dass jeder über sich nachdenkt. Ich

00:13:43: verlange das nicht prinzipiell, aber um diesen Beruf auszuüben, finde ich, muss man über sich

00:13:48: nachdenken. Den kann man nicht einfach so machen, weil man Kinder mag. Also da kann ich jetzt richtig

00:13:53: folgen, in der Beispiel, in meinem Leben erzählen, ich habe das wirklich so erlebt, ich bin nicht

00:13:56: missbraucht worden. Aber ich war ein kleines Kind in den 60er Jahren in Münchelheim aufgewachsen

00:14:02: und im Sommer sind wir in die sogenannte Stadtranderholung. Das heißt, es waren zwei Wochen in

00:14:07: der Sommerferien und da ist man dann von Leim nach Planekeraus und da war ein Kindergarten,

00:14:14: der war zu in die Ferien und da hat man da mit den anderen Kindern den Tag verbracht. Und da haben

00:14:18: wir so Pädagogen oder nicht weiß ich nicht, die haben auf uns aufgepasst und mit uns Spiele

00:14:23: gemacht und so. Und da weiß ich, der Tag war fast zu Ende und da habe ich gewartet, bis die

00:14:29: Busse die ich wieder zurückbringen und ich musste aber etwas ungeduldig gewesen sein,

00:14:33: weil sie auch nicht da war. Und dann wurde ich, genau dieses Geschehen wurde ich von einem dieser

00:14:38: Betreuer in die Mitte gestellt und dann hat die Saison noch gar nicht schlecht, wenn man in die Mitte

00:14:44: gestellt wird. Und dann hat er die anderen Kinder alle aufgefordert, sie sollen jetzt mit dem Finger

00:14:48: auf mich zeigen, mich auslachen, weil ich ja so ungeduldig war und nach nach Hause wollte. Das war

00:14:53: das erste Mal, wo ich so was erfahren habe. Das ist Gewalt, pur, ich habe es schon später erfahren,

00:15:01: aber da ist es schon wieder lustigerweise, es war in einem Gymnasium, im Sportunterricht,

00:15:04: wenn es diese Mannschaften fürs Fußballspiel einteilt haben, da werden wir dann der Selektion,

00:15:09: der Ausliese, der Dase, am Schluss bei dem ganzen Müll und ja, dann nehme ich heute ein Schießler

00:15:13: und so weiter. Aber das habe ich dann schon, da war ja ein junger Wander, stand ich schon drüber,

00:15:17: aber das ist Kind, da bin ich jetzt ganz bei Ihnen. Da kann ich die Gewalt jetzt nachempfinden,

00:15:23: wirklich. Und es passiert leider noch viel zu oft und ich finde, wir müssen das schaffen,

00:15:28: dass es nicht mehr passiert. Es darf in den Kitas nicht mehr passieren. Darf ich noch fragen,

00:15:33: woher Sie das wissen, wie Sie das erfahren, wie Sie das erleben oder wie? Also ich habe

00:15:40: selbst im Kindergarten gearbeitet ein paar Jahre und habe da einfach auch gesehen, wie es läuft und

00:15:45: auch ich habe Kinder angeschrien und vor die Tür gesetzt. Das ist halt nur fast, ja, habe ich

00:15:49: gemacht. Das ist schon viele Jahre her. Ich würde es jetzt nicht mehr machen. Ich weiß jetzt mehr,

00:15:54: ich bin jetzt reflektierter und ich glaube, es ist auch ganz wichtig, dass wenn man mit

00:15:58: Pädagogen arbeitet, dass man nicht kommt und sagt übrigens, also ich bin perfekt und ihr dürft

00:16:03: jetzt auch werden. Das ist nicht das Thema. Und erfahren habe ich es dann, indem ich bin dann in

00:16:08: die Kitas gegangen, habe Fortbildungen gemacht und Weiterbildungen und so weiter und Kitas auch

00:16:13: gekocht, wie es so schön heißt und habe da immer viel beobachtet, bestimmt 20 Jahre lang und

00:16:19: dachte mir, es fällt nur mir auf. Erst dachte ich, vielleicht bin ich so super sensibel und kriegt

00:16:24: es alles mit und niemand stört sich dran, außer ich. Und dann habe ich mich mit Pädagogen mehr und

00:16:30: mehr unterhalten und dann kamen wirklich über Jahre raus, überall ist es, jeder weiß es,

00:16:36: keiner sagt was und dann war ich mutig und habe das erste Buch geschrieben, dafür viele Brügel

00:16:44: eingesteckt und bin einfach seit vielen Jahren dran und will das ändern. Also ich bin ein kleines

00:16:53: Rätchen, es gibt ganz, ganz viele Menschen, die sich jetzt, die sich das auch die Fahnen geschrieben

00:16:58: haben und die mit gewaltfreier Pädagogik und so weiter in die Kitas gehen, aber es können

00:17:03: gar nicht genug sein. Ist gewaltfreier Pädagogik, anti-autoritäre Erziehung? Nein, überhaupt nicht.

00:17:08: Nur wenn wir zu Begriff sind. Nein, nein, nein, nein. Gewaltfrei hat mit Anti-Autoritär gar nichts zu

00:17:13: tun, ganz im Gegenteil. Gewaltfrei ist eine sehr werteorientierte Begleitung von Kindern. Es geht

00:17:20: auch nicht darum, dass wir nicht mal irgendwie einen falschen Satz sagen oder dass wir mal lauter

00:17:24: wären, das ist menschlich. Es geht einfach darum, dass diese groben Formen von Gewalt, die darf,

00:17:31: darf es nicht mehr geben, sodass Kinder fixiert werden zum Essen gezwungen und diese ganzen Dinge,

00:17:36: die ganz offensichtlich, es gibt noch, ganz offensichtlich sind, es gibt noch eine ganz subtile

00:17:42: Form von Gewalt. Das sind diese ganzen Bereiche, wo ich einen Kind zum Beispiel böse anschaue,

00:17:52: aber was liebevolles sag und das Kind double-binds heißt es dann, wo ein Kind gar nicht weiß, was

00:17:58: soll ich ihm jetzt glauben, wenn ich zum Beispiel zu ihnen sag, so, das hast du aber toll gemacht

00:18:01: jetzt, gell? Mit so einem Unterton, wo aber einen Kind noch nicht einschätzen kann, habe ich das

00:18:07: jetzt wirklich toll gemacht und warum passt das Gesicht jetzt nicht zu dem, was der Mensch sagt.

00:18:12: Das ist sehr subtil und da weiß man mittlerweile auch, alles führt zu im Prinzip Entzündungen im

00:18:20: Gehirn und diese Entzündungen im Gehirn machen langfristig große Schäden. Man weiß, dass da

00:18:27: werden Menschen krank, also Herzinfarkte, Diabetes und so weiter, da liegt die Ursache ganz, ganz

00:18:33: oft in ganz frühen Traumatisierungen und wenn ein Mensch dem ich vertraue und wir gehen mal davon

00:18:40: aus, dass die Kinder den Menschen in den Kitas vertrauen, also das wäre im Idealfall so. Wenn

00:18:47: ich von diesen Menschen Gewalt angetankt bekomme, dann ist es doppelt so schlimm, als wenn es von

00:18:53: irgendjemandem passiert, mit dem ich im Prinzip gar keine Beziehung habe und ich finde, dass es

00:18:58: dringend an der Zeit ist, dass man da auch klare Worte spricht und das passiert immer noch nicht

00:19:04: in Kitas. Es ist ein großes Thema, dass Gewalt gedeckt wird, sowohl von Teams als auch von Trägern

00:19:12: und ich glaube, je mehr mir das öffentlich machen und je mehr auch dieser Podcast vielleicht in

00:19:18: die Öffentlichkeit, also schön oft gehört wird, desto mehr wird das Thema etabuisiert, das sind

00:19:25: wir noch nicht. Das macht vielen noch Angst, sich mit dem Thema zu beschäftigen, weil wie sie auch

00:19:30: reagiert haben, ja das kann doch nicht sein, das macht doch keiner mit Kindern, doch und ich sehe

00:19:36: ein Nicken neben mir. Es weiß auch jeder Herr Schießler, es weiß jeder. Ja, Frau Dr. Weilmann,

00:19:46: was kann man tun? Was kann man tun, wenn ich jetzt die Pädagogin im Team bin, die das beobachtet,

00:19:52: die das auch als schlimm und falsch empfindet, so wie sie das vorher auch gesagt haben, was kann

00:19:57: ich tun, um dem Kind zu helfen und auch am Ende mir und dem Team zu helfen, weil das ist ja nicht

00:20:03: immer böse Absicht, das sind nicht immer die ganz bösen Menschen, die einfach in der Kita arbeiten,

00:20:09: die Kinder nicht mögen. Es ist ja auch oft Überforderungen nicht wissen, vielleicht,

00:20:14: also Fachkräftemangel haben wir in den Kitas ja ganz, ganz, ganz schlimm auch und manchmal passiert

00:20:20: es einfach aufgrund von Stress. Nicht immer, aber ich denke in den meisten Fällen ist es einfach

00:20:27: eine Überforderung in der Situation. Da reden wir jetzt nicht vom Probierlöffel, das ist eine

00:20:32: innere Einstellung und eine Haltung, die falsch ist, aber ich sage mal, wenn man ein Kind mal

00:20:37: anschreit, weil es zum dritten Mal nicht gehört hat, dann kann das gut sein, dass ich Kinder ganz,

00:20:41: ganz gerne mag, aber dennoch mir der Ton einfach ausgerutscht ist, aber was kann ich, was kann

00:20:46: ich dann tun? Ich würde da differenzieren. Ich glaube auch, das ist manchmal Überforderung und

00:20:50: Stress und dann ist es eigentlich relativ einfach, was zu ändern. Dann kann ich mit einem Team arbeiten,

00:20:56: dann kann ich Notfallpläne entwickeln von wegen, wenn ich merk, ich bin überfordert, dass ich mit

00:21:00: Hilfe von der Kollegin zum Beispiel hole. Die Kitas haben mittlerweile alle Schutzkonzepte,

00:21:06: das wurde auch bereits alles erarbeitet. Ein viel grü- Das sind für mich so diese menschlichen

00:21:12: Dinge, die passieren mit Kindern. Das hat ein Kinder auch sehr gut aus, weil man kann sich bei den

00:21:17: Kindern entschuldigen und dabei lernen die auch gleich noch von wegen, okay, ich kann einen Fehler

00:21:21: machen, alles in Ordnung, danach entschuldige ich mich und die Welt ist wieder lustig. Genau. Das

00:21:29: große Thema sind aber viel mehr Menschen, da geht es eben nicht um Überforderung, da glaube ich,

00:21:34: dass die Gewaltbereitschaft eine persönliche Geschichte ist und da hilft eben, da helfen die

00:21:40: ganzen Weiterbildungen auch nicht, weil wenn ich die Haltung habe von wegen, ich bin groß und ich

00:21:45: habe die Macht über dich und ich mache mit dir, was ich will. Und also ich werde oft gefragt von

00:21:51: wegen, wo für mich Gewalt beginnt und Gewalt beginnt für mich im Kita-Bereich zumindest, da wo

00:21:57: Macht missbraucht wird und wo ich wirklich vergesse, dass ich einen jungen Menschen vor mir hab, der

00:22:04: total abhängig ist von mir. Und ich weiß nicht, ob man da viel helfen kann. Ich denke mir oft, es hat

00:22:12: jeder hat Chancen verdient und wenn ich mitkriege, ich habe eine Kollegin, die geht gewaltvoll mit

00:22:16: Kindern um, dann finde ich, muss die auch Angebote bekommen von wegen Reflexionsangebote oder von

00:22:23: mir aus auch Therapieangebote. Also ich würde sie nicht sofort kündigen und so weit und gleichzeitig

00:22:29: werden im sozialen Bereich Menschen unendlich lang durchgezogen, auch wenn jeder weiß, arbeitet

00:22:38: nicht, kriegt aber volles Gehalt dafür. Also das darf man schon auch mal anschauen. Und ich glaube,

00:22:45: dass wir manchmal auch im sozialen Bereich, ob das alten Menschen oder Kranke oder Kinder sind,

00:22:51: viel schneller auch mal Stopp sagen müssten und wirklich sagen müssten, das ist, du erfüllst

00:22:58: einfach deine Stellenbeschreibung nicht. Hört sich hart an und ich mein es aber auch so hart,

00:23:04: wie ich sage. Ja, ich finde, wenn ich eine Fahrschule habe und ich einen Fahrlehrer einstellen,

00:23:10: da muss er einen gültigen Führerschein haben. Dann dürfen wir Konzertverbalten drin haben und

00:23:13: da muss er dafür qualifiziert sein. Das wäre jetzt meine Frage. Wenn man das so hört, was ihr

00:23:18: beide da erzählt, das führt mich in den tiefsten Abgründen des Missbrauchskandals der 50er/60er

00:23:24: Jahre. So kann man das vorstellen. So ist es dazugegangen in solchen Kinderheimen, wo Kinder nur

00:23:29: verbrügelt wurden, nur wirklich nur als Ware gesehen wurden und nicht als uns anvertraute

00:23:34: Geschöpfe Gottes. Das ist ja, darum haben wir ja die Katastrophe, die wir jetzt alle ausbauen

00:23:39: müssen oder sowas passieren ist. Also wäre doch dann der erste Wege, ich brauche unbedingt in

00:23:46: so einem Team, in so einer Kita meinetwegen, auf jeden Fall eine top kompetente Person. Das

00:23:52: sollte am besten die Leiterin sein. Das wäre natürlich das Ideale, aber Bayern hat abgeschafft,

00:23:57: dass die Leitung überhaupt eine Fachkraft sein muss. Ach, das heißt ich kann Kita-Leiter werden,

00:24:04: also sagen wir, Bischof schmeißt mir raus, ich brauche einen Job, dann geht es zu euch,

00:24:07: dann besucht ihr ohne Ende, da können die Kita-Leiteren. Aktuell könnten sie das ja. Echt? Die würden

00:24:12: sich sogar freuen, wenn sie kommen. Mit welcher Qualifikation, ihr wollt aber Lufthandsäpilote

00:24:16: werden, die nehmen mich nicht. Mit welcher Qualifikation? Mit einer abgeschlossenen

00:24:22: Berufsausbildung und der Träger hat zu 100 Prozent die Verantwortung für die Qualität.

00:24:27: Ich bin aber instellateur, nicht zu erzählen. Ja, das interessiert aber vielleicht zu manchen

00:24:31: Trägern. Wir hoffen alle, dass es die Träger interessiert. Was da jetzt passiert, wissen wir

00:24:37: auch noch nicht, weil es gibt es erst seit 1. Juli. Problematisch ist es, also wenn die Kita

00:24:42: jetzt sagt, okay, ich nehme jetzt den Lufthandsapiloten und ich habe aber auch noch eine pädagogische

00:24:46: Leitung, dann könnte man mitleben. Problematisch ist es dann, wenn jemand, der keine Ahnung

00:24:51: von Pädagogik hat, eine Einrichtung alleine leitet. Weil wie soll denn der, nehmen wir

00:24:56: mal den Lufthandsapilot, wie soll der denn überhaupt merken, ob alles in Ordnung ist,

00:25:02: wenn er keine Ahnung vom Geschäft hat? So ist es, die gehen sie nur aus dem Gastro

00:25:05: Bereich, das auch heute jeder wird, man kann, der überhaupt nichts damit zu tun hat, sondern

00:25:10: man hat einfach die Möglichkeit, dass er Wirtschaft übernimmt, die Brauerei, bitte,

00:25:14: der im Design macht einen Parkvertrag und dann mit dem Fertiger muss er dann scheinen,

00:25:17: dass er irgendwie einen herbringt, der kochen kann, dann weiß man, ob der überhaupt nicht

00:25:20: kocht sein muss und dann läuft das Ganze. Aber die Kita ist doch nicht immer noch was anderes

00:25:24: wie ein Wirtschaft. Ja, vor allem in der Wirtschaft, also ich bin eine Wirtschaftstochter. Also

00:25:29: wenn es essen, es schmeckt, kommt halt keiner. So ist es. In der Kita ist es ein bisschen anders

00:25:33: gestrickt, die Kinder, die sind ja einfach, die werden morgens hingebracht. Ich könnte

00:25:38: jetzt auch ganz böse sagen, abgegeben und dann werden sie in einer schlechten Kita,

00:25:44: das ist momentan der Stand, nur noch verwahrt und allein das ist schon Gewalt.

00:25:49: Aber Kinder, dann hieß das in der DDR übrigens, da war der Gegengangs ja darum, dass die

00:25:54: Kinder möglichst bald in eine Kita reinkommen, damit die Mütter wieder in den Produktionsprozess

00:25:59: reinkommen. Und ich weiß, meine Familie hat ja zeitlang nach der Wende in Potsdam kaputt

00:26:07: gelebt und ich meine nicht, ist das ja schnell dann in den Kindergarten gekommen, das ist

00:26:11: abkindern.

00:26:12: Wie die Schockgewirr.

00:26:13: Das hört sich dramatisch an, nur wir haben das ja zum Teil auch hier, dass Eltern nicht

00:26:22: bei ihren Kindern sein können, weil sie die Kinder nicht bei ihren Eltern, weil sie Geld

00:26:28: brauchen, weil sie arbeiten gehen müssen und weil die Elternzeit nicht lang genug ist.

00:26:33: Und ich erlebte es in Beratungen, es würden viel mehr Eltern gerne zu Hause sein mit ihren

00:26:39: Kindern, wenn sie es irgendwie machen könnten. Und dann müssten viele, gerade die in den Krippen,

00:26:44: und da weiß man einfach, dass Kinder bis zum 24. Monat noch mal ganz andere Bedürfnisse haben

00:26:51: und bei dem Personalschlüssel, den wir gerade haben. Und also ich sage mal Personalmangel ist

00:26:57: ein Problem, mangelhaftes Personal ist es andere, die Kombination ist unerträglich. Und das sind

00:27:03: wir aber jetzt und jetzt möchte ich mal ganz kurz sagen, wir sind eines der reichsten Länder dieser

00:27:07: Erde und kriegen eine gute frühkindliche Bildung und Betreuung nicht auf die Reihe. Das findest

00:27:16: peinlich. Weil wir das auch immer wieder erklären müssen, dass in den Kitas Bildung stattfindet.

00:27:22: Es ist ja immer noch so dieses gesellschaftliche, der gesellschaftliche Blick ist drauf, das Kind

00:27:28: geht dahin zum Spielen. Wird verwahrt. Ja, verwahrt ist wer das Schlimmste, aber trotz am Ende des

00:27:34: Tages denkt die Gesellschaft die Erzieher innen hocken im Garten trinken Kaffee und die Kinder

00:27:40: machen was sie wollen spielen miteinander. Aber das ist im Idealfall eine Stunde am Tag, wo das

00:27:45: wirklich freispiel ist. Aber am Ende des Tages sind die Kinder acht Stunden da und wir machen dort

00:27:52: frühkindliche Bildung im Idealfall. Wir erklären uns immer und immer wieder, dass das ja im Idealfall

00:28:02: ja ich habe nur auch bei Personalmangel ist immer ein Thema. Ich finde es aber schwierig immer alles

00:28:07: auf den Personalmangel abzuwälzen, weil ich erlebe es auch in Einrichtungen. Auch das kam vor kurzem

00:28:13: erst im Fernsehen. Das sind in einer Kinderkrippe, also für die Zuhörer, Kinder bis maximal drei

00:28:18: Jahre, vier Erwachsene im Raum, alle vier Datteln am Handy rum und die Kinder sind halt irgendwo

00:28:24: und sitzen da rum und die waren jetzt auch nicht irgendwie ins Spiel vertieft, was in dem Alter

00:28:29: eh noch nicht passiert. Und deswegen, ich glaube, wir brauchen da ganz andere Ansätze. Wir brauchen

00:28:35: im Kita-Bereich, ich glaube im kompletten sozialen Bereich, vielleicht überhaupt in der Welt. Wir

00:28:40: brauchen aber für Kinder speziell Menschen, die das, was sie tun, mit Leidenschaft tun, mit Herzblut

00:28:47: tun und ansonsten haben wir Menschen, die bringen, machen halt dann irgendwie sechs Stunden, was

00:28:53: ich oder drei Stunden Teilzeichen. Es ist ihnen eigentlich egal und dann haben wir, gerade bei

00:28:58: Kindern, die acht Stunden am Tag in der Einrichtung sind, ist noch ein Personalwechsel mit drin und

00:29:05: ich finde, wir können das nicht verantworten, was momentan in den Kitas läuft. Ich muss jetzt

00:29:12: einmal zurück zu dieser Kompetenzfrage. Ich stelle mir vor, ich bin jetzt ein junger Mensch,

00:29:16: habe mir eine Realschule abgeschlossen, habe mich vielleicht dafür interessiert, in den pädagogischen

00:29:20: Bereich Kindererziehung zu gehen. Wieso soll ich diese Ausbildung machen? Warum soll ich Kinderpflegerin

00:29:26: erzählen werden, wenn ich ein Kinderleiter leiten kann ohne? Das ist doch ein insicher Widerspruch.

00:29:33: Da geht auch gleich hin, erst einmal verdiene mehr und dann kann man die ganze Zeit Ausbildung sparen.

00:29:37: Wer kommt denn auf die Idee, für mich ist das wirklich jetzt Neuland, was wir hier aufmachen,

00:29:42: wer kommt denn auf die Idee so, was auch so aufzumachen? Und das ist ein pädagogischen Bereich,

00:29:47: wo ich direkt am Kind, am Menschen dran bin und nicht am Gegenstand. Das ist ein politisches

00:29:53: Problem. Aber wir sind doch in der Vorstufe des Himmels in Bayern. Das sind wir definitiv nicht.

00:30:00: In Bayern sind wir. Aber ich sage doch, hier der Ministerpräsident, Bayern ist eine Vorstufe des

00:30:05: Himmels. Ich mache hier jetzt kein Politikerbashing, das mache ich jetzt, ich würde es gern machen,

00:30:10: aber mache ich nicht. Es ist ein großes Thema, es ist ein großer Personalmangel da, das heißt,

00:30:16: es wird personal produziert auf Kosten, auf ja, wird halt einfach momentan wirklich jeder genommen.

00:30:22: Da gibt es verschiedene Modelle. Die Idee, dass eine Kita-Leitung keine Pädagogin mehr sein muss,

00:30:28: die ist relativ neu, das ist im Juli eben erst rausgekommen und dann vollkommen recht mit der

00:30:33: Frage, warum soll jemand noch eine vierjährige Ausbildung machen, wenn er da auch schneller und

00:30:39: billiger dran kommt? Und das ist ja das Problem, die Fachakademie, ich weiß von einer Fachakademie

00:30:45: in München, das ist eine Kollegin von mir, die kriegen ihre Klassengrad nicht mehr voll. Gleichzeitig

00:30:52: ist es große Thema einfach auch, dass die guten Leute gehen, weil wenn man jetzt praktisch jeden

00:30:59: mit reinlässt, sie nennen sich Assistenzkraft und Ergänzungskräfte, gibt es alle möglichen und

00:31:04: jeder darf sofort voll mit Kindern arbeiten. Theoretisch ist es nicht so, aber in der Praxis

00:31:10: ist es eben so. Und dann denken sich Menschen, die eine gute Ausbildung haben, warum soll ich mir

00:31:16: das antun? Ich krieg auch nicht wesentlich mehr Geld, die Qualität sinkt grad und es ist auch was

00:31:21: die Frau Delatre nickt für alle, die uns jetzt hören. Das ist ja auch wie eine Ohrfeige. Wenn ich

00:31:27: im Prinzip kommen bin gut ausgebildet und will gut arbeiten und dann merke ich, ich bin in einer

00:31:32: Einrichtung, wo eigentlich jeder genommen wird und ganz viele werden mit durchgeschleift, die

00:31:37: im Prinzip nicht gut mit Kindern arbeiten. Und ich glaube, wir haben eine recht kurfluktuation

00:31:43: grad in Einrichtungen. Ja, definitiv. Und das Thema Fachkräftegewinnung, das liegt uns als

00:31:51: Verband natürlich auch am Herzen. Wie können wir denn noch Leute motivieren, in diesen Job

00:31:56: zu gehen? Weil das ist ein ganz, ganz toller Job, wenn die Rahmenbedingungen gut sind und man das

00:32:02: Herz dafür hat am rechten Fleck und die Haltung dazu, die innere und die reflektionsfähige

00:32:07: Qualität, dann ist dieser Job so gewinnbringend für alle Beteiligten und man hat so eine große

00:32:14: Verantwortung auch, dass ich mir persönlich jetzt gar kein schöneren Job vorstellen könnte. Aber die

00:32:22: Rahmenbedingungen sind grad nicht so. Ich glaube aber auch, dass die Rahmenbedingungen, also ich

00:32:28: habe mir auch, auch ich habe sie hergefahren, bin überlegt von wegen, wie kriegt man wieder

00:32:31: mehr gute Leute und ich glaube, man kriegt sie, indem man sie wirklich nicht nur über die Rahmenbedingungen

00:32:36: übers Gehalt und so weiter in Anführungszeichen ködert, sondern ihnen wirklich diese Sinnfrage

00:32:43: wieder aufmacht. Ich glaube, es gibt wenig Sinnvolleres, wie mit Kindern zu arbeiten, weil das hat

00:32:47: langfristig unglaubliche Folgen und Erfolge im Idealfall. Und ich denke, was auch, was ich mir

00:32:55: immer wünsche, ist, dass Menschen, die jetzt schon in den Kitas sind, dass die nochmal reflektieren,

00:32:59: ob sie das, was sie tun, noch gern tun. Weil wenn nicht, wer ist besser, sie würden freiwillig gehen,

00:33:05: man wird gar nicht kündigen, weil sie würden ja sich selber auch einen großen Gefallen tun. Wenn

00:33:10: ich viele Jahre was mache, was ich nicht gern mache und nicht gut kann, dann schade ich mir ja

00:33:16: selbst damit. Und neue Leute, denke ich mal, könnte man wirklich auch akverieren, indem man immer

00:33:22: wieder sagt, was das für ein unglaublich wichtiger Beruf ist und wie viel, ja wie viel

00:33:28: Einfluss man im Prinzip auch auf das Weltgeschehen hat. Das ist wieder das Thema mit friedliche

00:33:34: Kindheit oder gewaltfreie Kindheit und friedliche Welt. Ich habe der ganz tolles Tata-Teug gefunden

00:33:42: vom Paufs Franziskus. Das hat mir auch sehr bewegt, erst hat gesagt bei einer Veranstaltung für die

00:33:49: Mitglieder der europäischen Elternvereinigung, Epa-European Parents Association. Das Leben öffnet

00:33:55: sich in seinem ganzen Reichtum, wenn man gibt. Das ist die große erzieherische Aufgabe der Eltern,

00:34:01: frei und großherzige Menschen zu formen, die die liebe Gottes kennengelernt haben und die frei geben,

00:34:07: was sie es geschenkt empfangen haben. All dies oder Paps sind Werte, die einen jungen Menschen in

00:34:13: die Lage versetzten, zur Arbeit, zum gesellschaftlichen Zusammenleben, zur Solidarität beizutragen.

00:34:19: Andermals würden diese Kinder zu Inseln aufwachsen, losgelöst von anderen, unfähig zu einer gemeinsamen

00:34:26: Vision und gewohnt ihre eigenen Wünsche als absolute Werte zu betrachten. Also ich kann hier jederzeit

00:34:31: für Eltern auch erziehen und alles einsetzen. Ich habe mal mit so einem Schlüsselerlebnis gehabt,

00:34:38: da war ein junger Kaplan oder junger Pfarrer und da bin ich jetzt am Taufgespräch gekommen und mir

00:34:43: gegenüber saß die Mama eine selbstbewusste junge Architektin mit ihrem Kind, hat dann das Kind

00:34:49: angelegt und gestillt und ich habe schon gemerkt, die ist auf Keral geböscht, die will bis auf

00:34:53: der Kälberkirche herziehen, wo ich ja immer dabei bin, immer bei der Kleide dabei. Und dann ja,

00:34:57: und die machte Kirche und die machte Kirche und die machte es paupstens und die nehmen mir

00:35:01: mit, das ist ja gar keine Ahnung, was mir viel machtlos wir sind und da muss ich einfach

00:35:06: reden lassen und dann habe ich gesagt, schauen Sie was Sie gerade tun, ja ich weiß was ich tu.

00:35:09: Ich wollte sie nicht provozieren, so geht es, schaffen Sie nicht. Das schönste was gibt, was sie

00:35:13: hat tun. Da habe ich gesagt, aber das was Sie ja machen ist das mächtigste was sie tun. Sie haben

00:35:19: Sinn in der Hand, dass diesem kleinen Wesen das jetzt gerade anlegen, eine Menschen zu machen,

00:35:24: der lebt. Der gesellschaftsfähig ist, der wie der Papst hier sagt, die liebe Gottes, die ja nur

00:35:30: dich geschöpfe kennelle. Wie soll ich Gott leben? Ich schaff es nur über und durch Menschen, dass er

00:35:37: diesen seiner Welt umsetzt. Das ist die Macht. Ich habe diese Macht bewusst verzichten, indem

00:35:42: ich für die Familie verzichtet habe. Ich bin beklaget, das war genau der richtige Weg für mich,

00:35:48: aber das was Sie hier tun, das ist die Macht. Konzentrieren Sie sich auf diese Machtfülle,

00:35:53: die Sie haben. Arbeiten Sie sich nicht an mir und vor allem nicht an dieser doofen Kirche ab,

00:35:57: wo Sie mal meinen, Sie müssen noch was finden. Konzentrieren Sie sich ganz auf dieses Kind.

00:36:01: Und in dem Moment hat sich dann ein ganz leises Warnung gefangen und gesagt, ja das will ich doch

00:36:06: auch nicht. Aber ich habe damit irgendwo die Augen geöffnet. Vielleicht ist das ein Weg in der

00:36:13: Diskussion, den Leuten gegenüber. Darum ist jetzt meine Frage an dir, die wissen was die K AG ist.

00:36:19: Ist die K AG unterstützt die K AG? Haben wir Projekte da? Ist das bei uns aufgeschlossen

00:36:28: worden? Ist das bei uns aufgeschlagen worden? Dieses Thema, über das wir hier reden? Das schlagen

00:36:34: wir jetzt gerade auf. Das schlagen wir jetzt gerade auf und auch zu der Fachlichkeit der

00:36:39: Kita-Leitungen hat die K AG sich natürlich geäußert. Das geht gar nicht und Bayern ist

00:36:43: der Vorreiter in Deutschland und es wäre schräglich, wenn ganz Deutschland da auch mitmacht. Und wir

00:36:48: müssen halt gucken, dass wir mehr für die Erzieherinnenmitglieder machen. Definitiv. Ja und ich glaube,

00:36:57: was ganz gut wäre, was auch zur K AG gut passen würde, wenn man nichts nur die klassischen

00:37:02: Fortbildungen machen würde, sondern wirklich auch so, es hört sich Gesprächskreis, hört sich

00:37:08: immer so sehr nach Bibelstunde an, aber Gesprächskreis macht, wo man wirklich über Werte spricht

00:37:14: und wirklich auch rausfindet, was sind unsere Werte, wie können wir die vermitteln und die

00:37:19: Geschichte, die Sie gerade jetzt vorgelesen haben, damit könnte man im Prinzip anfangen

00:37:24: und so einen Tag beginnen. Und vielleicht würden sich da auch vielen Menschen auch wieder

00:37:29: ernst genommen fühlen, wenn man sie nach ihrer Sichtweise der Welt überhaupt mal fragt,

00:37:35: weil das wird ja im Kita-Alltag überhaupt nicht gefragt oder ganz selten mal an einem

00:37:40: Teamtag in einem Jahr. Das reicht nicht. Ich war mal in einer behinderten Einrichtung

00:37:45: Bad Weizsee, da ist er, ich glaube, es gebarrten Württemberg rüber, hab den ganzen Tag da verbracht

00:37:51: und das war ein Tag, der mir wahnsinnig beeindruckt hat. Im Wakt frühmorgens, schon da bin ich um

00:37:56: vier Uhr losgefahren, habe mir von Anfang an das mitbekommen und wie sie dann alle,

00:38:02: das war ein Inklusions-Kita-Kindergarten, wo es die Gehändekepten und die gesunden Kinder

00:38:09: zusammen waren und die haben sie dann alle in dieser Aula, das war wie so eine kleine

00:38:14: Arena, haben sie dort getroffen und mit ihrem Schullit mit dem sie den Tag beginnen, haben

00:38:20: sie alle angefangen. Da ist eine Stimmung gewesen wie in einem Discord am Freitagabend.

00:38:25: Ich bin da weggegangen wie ein Schnitzel, wie die mit allem, mit wirklich den Schwerstgehändekepten

00:38:31: unter der Heilkinder, wie die da wirklich getanzt und gesungen und geklatscht haben.

00:38:36: Also es war, da kriege ich jetzt beim Erzählen hier, kriege ich da ein ganz hart. Alle miteinander,

00:38:41: natürlich mit den ganzen Miträumen, Praktikanten, dann wäre da alles wahr, aber wirklich bis

00:38:45: zu den Schwerstgehändekepten. Da war ich mir gedacht, wow, das so muss doch Schulle haben

00:38:52: und dann erzählen die mir so, beginnen wir jeden Tag.

00:38:55: Ja, da arbeiten halt Menschen, deren Beruf vielleicht wirklich Beruf ist und dann läuft

00:39:00: das auch. Gestern war St. Martin und habe ich mir überlegt, in den wenigsten Einrichtungen

00:39:06: war gestern ein Martinsumzug. Also viele machen schon Lichter fest und nicht St. Martin,

00:39:11: das kann ich so stehen lassen.

00:39:12: Absolut.

00:39:13: Gleichzeitig denke ich mir, es wird alles so ja vertagt im Prinzip und ich habe gestern

00:39:19: von meiner Tante einen Video gekriegt von auf dem Dorf war St. Martin's Umzug mit Pferd

00:39:27: und allem drum und dran und die Leute, es waren ganz viele Leute da und das halt an

00:39:31: einem Samstag und es wurde halt nicht verschoben und so weiter. Und ich denke, oft wird ja

00:39:37: eben so diese Kirchenfeste, also St. Martin, warum kann man es nicht feiern? Ich glaube,

00:39:43: dass da viele mitfeiern und das Thema Teilen, das ist doch auch eins, das im Prinzip in

00:39:48: alle Kitas passen würde, da muss ich doch keine katholische Kita dazu sein, wenn es

00:39:52: Teilen geht und Kinder mögen Geschichten. Ich finde die Lieder ganz, ganz wunderbar.

00:39:58: Absolut.

00:39:59: Und da geht es doch eigentlich schon los, dass die Feste im Prinzip so, oh, schon wieder

00:40:03: ein Fest und schon wieder Arbeit und es wird die Freude am Fest feiern, glaube ich, wird

00:40:10: auch, also ist meine Wahrnehmung, es ist eher so ein Erledigen von Aufgaben und das ist

00:40:16: schade, weil das wird für mich in diese Wertedebatte mit reinspielen.

00:40:20: Also wir haben über 1000 Leute gehabt, wir haben vor 25 Jahren mit 10 Leuten angefangen

00:40:24: mit Martin Stugmanns immer nur am 11.11.

00:40:27: Ich bin zu erfahren, dass ich sage, diese Dinge brauchen ihren festen Termin. Weihnachten

00:40:32: ist einmal am 24. und nicht am 23.

00:40:35: Und das sind immer mehr, wenn jetzt mal über 1000 die zwei Polisisten haben gesagt, das

00:40:40: ist verrückt, das ist völlig wurscht. Die konnten sie mir beschallen mit meinen kleinen

00:40:43: Kratzen, den Lautsprecher, auch völlig egal. Wir haben ein echtes Pferd mehr, weil es zu

00:40:47: gefährlich ist mit dem Holzpferd, wo ich immer an das Kind drauf reiten darf und das sind

00:40:52: wir dann mit Rollen vor uns her. Es gibt dann Kawa, es gibt dann Enge, die wir, wenn es

00:40:57: nicht reichen werden, geteilt, zumindest reichen die aufs den ganzen Mantelbeuten. Das heißt,

00:41:01: die Kavaitafirne, die Pädagogik. Und wenn ich dann so in dem Zug drin bin und mit den

00:41:05: Eltern rede, dann sage ich, ja, ist ein Schott, geil, weil es ist nicht so kompakt und es

00:41:10: sagt völlig wurscht. Völlig wurscht Hauptsache, wir sind mit unserem Kind unterwegs.

00:41:14: Wir haben ja schon alles bereit, nur einfach mal anders. Miteinander gehen, Licht in der

00:41:18: Dunkelheit, ein paar Lieder, die man so irgendwie über den Lautsprecher hat, alles gut, macht

00:41:25: sich keinen, keinen Gedanken. Wir sind froh, dass wir hier sind. Du hilfst dir auch diesen

00:41:29: Eltern, diese Feste mitzumachen. Viele sind ja persönlich überfordert, so was zu tun,

00:41:36: geil. Und einfach zu sagen, kommt's einfach, läuft einfach mit, alles ist gut, keiner muss

00:41:43: irgendwas. Und wenn du diese kleinen Zweckl da anschaust, ja, denn ich kann das ja noch

00:41:50: nicht erklären, das Ganze, aber sie verstehen trotzdem instinktiv, was es heißt. Die Eltern

00:41:55: mit, große Eltern gehen mit, geil, und alles ist irgendwie gut drauf. Und danach bevölkern

00:42:00: sie alle Wirtschaften, Glockenbach, Viertel, da kriegst du irgendwo mehr Platz, inklusive

00:42:05: so schön Soul, alles ist voll, geil. Ich finde das einfach toll. Feste feiern. Ja eben,

00:42:10: und ich verstehe, ich spür die Stimmung, das ist ja auch eine Form von Struktur und

00:42:16: Rituale, die die Feste geben. Und die sind eben nicht beliebig an irgendeinen Tag, das

00:42:21: das stimme ich ihnen vollkommen zu. Und so geht es jetzt durch. Bei uns ist es die

00:42:25: vier Pfennsonntage, Rammel voll, Rammel voll, wo wir sagen, das dürfen wir nicht in den

00:42:30: Gehen lassen, also machen wir da diesen Glühweinverkauf für unser Babyhospital. Weihnachten,

00:42:35: Rammel voll. Wir haben jetzt ja alles umgestellt, wenn wir uns Weihnachten, weil wir es nicht

00:42:40: mehr darstellen können, wenn so viele Leute sind und du fahren, findest irgendwo statt,

00:42:45: jetzt findest du im Mittellgang statt. Und die Kinder sitzen alle wie in einem großen

00:42:49: Theater dran um diesen Mittellgang herum. Sie sind mitten im Geschehen mit dabei. Was ist

00:42:53: ein Beispiel dafür, dass es geht? Absolut. Und jetzt reden wir ja viel über Kitas, in

00:42:57: denen es nicht gut läuft, es gibt ja auch Kitas, die sehr gut laufen. Ja. Und wir brauchen

00:43:01: einfach solche Best Practice Modelle, wo man auch anschauen kann, was was ich Pfarrer,

00:43:06: die ihre Gemeinden nicht vollkriegen, die können ja mal bei ihnen vorbeischauen. Also

00:43:09: noch mehr da. Nein, aber ich bin nicht mehr da. Nein, aber ich denke, es gibt halt, es

00:43:16: gibt Wege, es gibt Möglichkeiten. Und wir müssen uns halt da auf die Suche machen und

00:43:22: das irgendwie umsetzen und das müssen wir schaffen. Ich finde, das ist unsere Aufgabe

00:43:26: und unsere Pflicht. Deshalb sind wir hier. Absolut. Ich habe da noch was, Franziskus,

00:43:33: er hat diese, vor jede Dame ist es begonnen, in dem er gesagt hat Eltern sollten den Mut

00:43:39: haben, den Mut ihre Kinder, Werte bewusst zu erziehen. Das ist heute für einen ganz

00:43:47: wichtigen Satz, weil ich, wie Sie auch jetzt gerade gesagt haben, dieses sich zurückziehen,

00:43:52: sagen, ja, da machen wir halt Martin nicht oder machen wir es halt vielleicht einen Tag

00:43:56: vorher, dann einen Tag nachher irgendwas. Dem Mut, es gehört vielleicht heute wirklich

00:44:01: gesellschaftlicher Mut dazu, auch sich zu grießlichen Werten zu bekennen. Deswegen bin

00:44:05: ich nicht reaktionär, hinterkünftig oder sonst irgendwas, sondern einfach so sagen,

00:44:10: mir ist es wichtig. Und darum mache ich das. Ich habe jetzt Firmung gehabt. Mein Gott,

00:44:18: das ist halt auch nicht mehr selbstverständlich, dass ein junger Mensch mit 13, 14 Jahren sich

00:44:21: für dieses Akkurement anmeldet. Aber wenn du dann nach diesem Gottesdienst, wenn der

00:44:25: Anokot gelungen ist und es war gut, Kardinal war da, war hervorragend, wenn du dann die

00:44:31: Eltern erlebst, mit welcher eine Gelöstheit. Also ich denke immer wieder, die Eltern machen

00:44:36: diesen Schritt in die Münchigkeit mehr als die Kinder, als die Jugendlichen. Mit welcher

00:44:41: eine Gelöstheit sie da auf reagieren, wenn dieser Gottesdienst einen Guck getan hat.

00:44:45: Weiße nämlich, spüren, dass der Mut, dass ihre Kinder so weit, auch mit christlichen Werten

00:44:50: an der Hand genommen geführt haben, dass sie der Mut gelohnt hat. Und das muss man,

00:44:54: ich glaube, man muss ja früher positiv Firmung machen und ihnen sagen, traut euch zu diesem

00:44:58: Mut, ihr werdet nicht geprüft, es wird sich für euch lohnen. Es tut euch gut, wenn ihr

00:45:03: diesen Mut zeigt. Frau Beilmann, was können wir heute verbessern oder ändern? Was können

00:45:09: jetzt jeder für sich mitnehmen aus diesem Podcast? Vielleicht, was kann man da mitnehmen,

00:45:17: als Erzieherin einen besseren Tag für die Kinder zu gestalten?

00:45:23: Ja, genau, genau, was soll ich jetzt? Papi, sagen wir mal Papi, bin Papi, hab mein Kind

00:45:27: in der Kita und ich spüre da was. Ich spüre, dass da was nicht richtig läuft. Was soll ich

00:45:32: tun? Soll ich jetzt denunzieren? Soll ich anglagen? Wo soll ich hingehen? Beschwer ich mich? Das

00:45:38: wäre bereits ganz praktisch, was eine Hand was mache ich? Eines nicht mein Kindes.

00:45:43: Das ist eine der schwersten Fragen überhaupt, aber ganz praktisch und wenn sie ein schlechtes

00:45:48: Gefühl haben oder vielleicht sogar was sehen, wer immer als allererstes das Gespräch zu

00:45:52: suchen mit dem Menschen, wo sie eben was beobachtet haben, mit der Bezugserzieherin,

00:45:57: wer auch immer das dann ist, manchmal führt das zu nichts. Dann ist der nächste Schritt

00:46:03: zur Leitung zu gehen. Wenn jetzt die Leitung keine pädagogische Fachkraft mehr ist, haben

00:46:07: wir schon ein Problem. Der nächste Schritt nach der Leitung ist dann der Träger, dann

00:46:12: wäre der nächste Schritt die Aufsichtsbehörde oder sogar die Polizei schon, je nachdem,

00:46:17: was man sieht. Ich habe letzte Woche mit einer Kriminalpolizistin aus München gesprochen

00:46:22: und die hat mir wieder gesagt, Frau Ballmann, sagen sie, den Leuten, sie sollen direkt anzeigen.

00:46:28: Wir müssen jede Anzeige nachgehen. Auch die Jugendämter sind überlastet. Und das Problem,

00:46:35: das wir gerade haben und das würde ich mir am allermeisten wünschen, ist, dass wir in

00:46:39: den Kitas eine andere Fehlerkultur entwickeln. Dass praktisch nicht mehr tot geschwiegen

00:46:44: wird, wenn irgendwo was ist. Das ist nämlich aktuell der Stand. Sondern, dass jeder sagt,

00:46:51: ja, ich bin ein Mensch, ja, ich habe einen Fehler gemacht. Und jetzt schauen wir, wie wir

00:46:55: da in Zukunft mit umgehen. Ich entschuldige mich beim Kind und auch bei den Eltern eventuell,

00:47:00: je nachdem, was war. Und wir haben das, ich denke da oft, das größte Problem in dem

00:47:07: Missbrauchskandal in der Kirche ist, dass nicht offen damit umgegangen wird. Und das ist

00:47:11: in den Kitas ganz genauso. Es sind überall Menschen. Menschen machen Fehler ständig,

00:47:15: jeden Tag, ich zumindest. Und es geht aber jetzt darum, dass ich lernen, aus diesen

00:47:20: Fehlern Freunde zu machen. Da gibt es diesen Spruch, aus Fehlern werden Freunde. Und das

00:47:25: bräuchten wir. Und wenn wir in den Kitas offen damit umgehen würden, dann könnte man auch

00:47:30: sagen, okay, wir haben eine Kollegin oder wir haben mehrere Kollegen, die brauchen unsere

00:47:35: Unterstützung, unsere Hilfe und die sollen sie auch kriegen. Und das ist das Praktische,

00:47:41: was ich sagen kann. Leider wird der Vater oft auf verschlossene Ohren treffen, die dann

00:47:47: sagen, nee, stimmt nicht, war nicht, das Kind lügt oder das Kind erzählt irgendwelche

00:47:51: Geschichten. Wir sind noch nicht bei der Offenheit angekommen, obwohl wir jetzt die Schutzkonzepte

00:47:59: überall haben.

00:48:00: Da muss ich appellieren, liebe Leute da draußen, sei bereit, Verantwortung zu bekommen.

00:48:06: Der Mut ist es, ne?

00:48:07: Es geht in den Elternbeirat. Lass sich nicht betteln und bitteln. Nur wenn ich an den richtigen

00:48:11: Schrauben und an Stellen stehe, kann ich auch etwas bewegen. Ich habe einmal einen politischen

00:48:18: Abend mitbekommen, der damelige Redner, der ich 20 Jahre her war, damals noch nicht Bundespräsident

00:48:24: Christian Wulf. Und er hat gesagt, in unserer Gesellschaft muss es anders zugehen. Wenn

00:48:29: er abends aus der Haus geht, in seinen Kanidchenzüchterverein und die Gatte noch am Garten zahlen

00:48:34: im Nachruf, dann lasst er für ihr auch kein Arm geben, dann läuft es über das Falsch.

00:48:37: Sie muss sagen, wenn sie dich brauchen, nimm an. Gestalte mit. Mein ewiger Appell an

00:48:43: alle, die ja andere Kirche wollen. Du austreten, ender die Kirche nicht. Geh in die Gremien

00:48:49: rein, in deine Gemeinde, geh in die, dir zu sein, Steuerausschuss, kannst du mit dem

00:48:53: Gelb mitreden. Da kannst du denen in der oben neueren Bart bürsteln, wenn du siehst, wie

00:48:56: die hier mit dem Gelb raushauen. Also wenn du was verändern willst, dann musst du den

00:49:00: Mut haben, von dem, Frau Pavs von der Süßkünste redet, dich selber auszusetzen, um dich für

00:49:06: etwas in dem Fall für die Kinder einzusetzen. Und auch wenn so ein paar haben, die sind

00:49:09: die draufgegangen, weil bei dem Elternbauer da drin sitzt, weil es so vielleicht um andere

00:49:13: Dinge geht, die mir jetzt nicht interessieren, aber du bist an der richtigen Stellschraube

00:49:17: und du kannst sagen, ich habe da was gehört, wir haben ein Problem in der Kita, wir müssen

00:49:20: jetzt da was tun. Wir dürfen nicht um unser Wege und unserem Renommee, wenn man bei einem

00:49:24: Missbrauchskanal in der Kirche immer Angst gehabt hat, dass die Kirche Schaden nehmen,

00:49:28: sondern bei den Kinderschaden nehmen. Und das darf nicht sein. Aber dazu muss ich euch

00:49:32: bereiten, dazu müssen sie zur Verfügung stehen. Und da muss jeder mitwirken, das kann man

00:49:36: nicht delegieren, da kann man nicht sagen, das macht er aberadchik oder das macht irgendeine

00:49:39: Ideologie oder irgendetwas. Er ist nicht pädagogischer Überflieger, sondern das müssen wir machen.

00:49:46: Das ist der Mut, vor dem Sie gerade gesprochen haben. Und da denke ich, da würde ich jetzt

00:49:50: dem Vater auch den Mut machen, dass wenn er es anspricht, viele Eltern haben Angst, dass

00:49:55: wenn sie es ansprechen, dass es an ihren Kindern ausgelassen wird. Und ich glaube, über die

00:50:00: Hürde müssen wir drüber kommen.

00:50:02: Noch mal meinen guten Papst. Manchmal war Magina wirklich ganz tolle Sachen von sich gibt.

00:50:11: Er hat diesen Mitglied an dieser Elternvereinigung am Schluss zugerufen. Kinder nehmen heute

00:50:17: so vieles mehr als früher aus der Umwelt auf. Ich glaube, wir haben so gehört, die ganzen

00:50:23: Medien, die sie da umgeben und Internetesägen und Flucht, das wissen wir alle gerne, mehr

00:50:31: als vor Jahrzehnten vielleicht nur als Normalgeld. Und das muss unsere Aufforderung sein als Eltern,

00:50:37: als Erzieher, als Verantwortliche, dass wir unseren Kindern jeden Tag noch mehr das Gute

00:50:43: und die Vernünftigkeit von Entscheidungen und Werten vor Augen führen. Das heißt, ihnen

00:50:48: vorleben, dass das etwas Selbstverständliches ist, dass ich gut miteinander umgehe. Also

00:50:56: mir muss bewusst sein, je größer die Herausforderung in der Gesellschaft ist, umso größer muss

00:51:01: unser Einsatz für diese Kinder und für diese Welt sein. Also ich bin jetzt etwas geflasht,

00:51:07: ich brauche jetzt dann einen kleinen Moment der Berührung, weil ich mit dem, was Sie da

00:51:11: erzählt haben, nicht gerechnet habe. Ich habe wirklich gedacht, ganz ehrlich, leihhaft,

00:51:17: alles top heile Welt, alles funktioniert doch top. Jeder Kindergarten ist ein Insel der

00:51:23: Seeligkeit und jetzt ermerke ich, was wir zu tun haben. Darum sage ich herzlichen Dank

00:51:28: für das Gespräch. Ich bedanke mich und wir sehen noch nicht auf der Insel der Glückseligkeit,

00:51:33: aber wir können es schaffen, da hinzukommen. Dazu müssen wir uns auf den Weg machen.

00:51:37: Genau. Auf den Weg machen und reflektieren und sich Hilfe suchen oder das Gespräch suchen,

00:51:44: in den Dialog gehen, das ist immer ganz wichtig. So, bedanken wir uns bei allen Zuhörern von

00:51:50: diesem Pausengong. Wir freuen uns auf den nächsten. Nehmen Sie alles mit, was wir hier

00:51:55: gesammelt haben und vielleicht finden Sie sofort in Ihrer nächsten Umgebung die Möglichkeit,

00:52:01: es konkret in die Praxis umzusetzen. Vielen Dank und alles Gute.

00:52:08: Das war Pausengong, der Bildungspodcast der KIG Bayern mit Pfarrer Rainer Maria Schießler

00:52:15: in Kooperation mit dem katholischen Medienhaus St. Michaelsbund.

00:52:20: *Piepsen*

00:52:22: *Piepsen*

00:52:24: [Musik]

00:52:26: Was f biri bis zum Beispiel der Werke war, dass diese champion, die durch Genehmigung

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