Michael Stahl, Menschenfreund, Motivator und Coach für Selbstwert und Selbstverteidigung

Shownotes

Michael Stahl, der ehemalige Personenschützer und Kampfsportler hat selbst ein bewegtes Leben hinter sich. Nach einem familiären Schicksalsschlag wendete seine Sichtweise auf das Leben um 180 Grad. Er bringt Verständnis und Empathie für die Abgelehnten und Ungeliebten auf und erinnert „Wer zum Schläger wird, hat bereits selbst Gewalt erfahren!“ Im Podcast spricht er darüber, wie man Konflikte vermeiden kann, und darüber wie wichtig die ehrliche Kommunikation mit unseren Mitmenschen ist. „Wir müssen unseren Kindern ehrlich von unseren Erfahrungen berichten, unsere Niederlagen teilen, Ängste aussprechen und den Kindern auf Sehnsuchtsebene begegnen.“ Denn so Stahl, „wenn wir nicht mehr miteinander sprechen, begleiten uns Gefühle von Angst, Ablehnung und Schuld immer weiter und gehen irgendwann in Wut über. Nur wenn wir ehrlich sind, können wir Neues entstehen lassen!“. Eine inspirierende Podcastfolge, die ans Herz geht und zum Nachdenken anregt.

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:06: "Pausengong - der Bildungspodcast der KALG Bayern"

00:00:10: [Musik]

00:00:13: Es ist wieder soweit. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts "Pausengong".

00:00:18: Wir befinden uns wie immer wieder im Studio des Michael's Bundes und haben heute einen ganz, ganz besonderen Gast.

00:00:25: Denn Gewalt ist an den Schulen aktuell leider ein sehr dominantes Thema geworden, deswegen freut es uns umso mehr.

00:00:32: Heute Michael Stahl, den man gern verwechselt, hier im Studio begrüßen zu dürfen, neben unserem geistlichen Beirat Rainer Maria Schießler.

00:00:41: Du bist Personenschützer, Kampfsportler, Wertevermittler, Konfliktmoderator und warst schon mal Bodyguard beim Papst.

00:00:51: Da müssen wir ein bisschen was richtig stellen.

00:00:52: Ich bin kein Personenschützer mehr, aber als Christ bin ich immer Personenschützer.

00:00:56: Du schützt alle.

00:00:57: Ich habe 2007 eine wundersame Versöhnung mit meinem Papa erleben dürfen und seitdem brauche ich das nicht mehr.

00:01:02: Und ich war nicht Personenschützer beim Papst, sondern beim Papstbesuch.

00:01:07: Als 2006, als Papst Benedikt in Deutschland war, durfte ich die Schweizer Garde und die Polizei unterstützen.

00:01:13: Aber bei der Gnome Witzgewarste.

00:01:15: Das war sehr lustig, ja. Das war ein Länderspiel. Deutschland ging zu der KAL und ich bin ja nur mehr da 82

00:01:20: und war mit den großen Jungs unterwegs. Man hat mich gar nicht gesehen in dieser Traube.

00:01:23: Wow, und Mohamed Ali auch.

00:01:25: Mohamed Ali zweimal, 2002 in Dresden-Risa und 2005 in Berlin. Tolles Erlebnis.

00:01:31: Wie ist das, wenn man so promisch schützt?

00:01:34: Es sind ganz normale Menschen, die auch mal aufs Lohn müssen.

00:01:37: Als kleine Junge habe ich den Mohamed Ali schon ein bisschen angehimmelt.

00:01:42: Mein Papa hat immer seine Boxkämpfe angeschaut.

00:01:44: Ich bin ja 17, ich kann mich daran erinnern, als ich 4, 5, 6 Jahre alt war und habe die Kämpfe gesehen.

00:01:49: Ich hatte damals schon diesen Traum und ich war auch damals schon, glaube ich, als kleiner Pop.

00:01:53: Und habe immer gebetet, Mohamed Ali zu treffen.

00:01:56: Aber von dem Jungen, der so arm war und so weit weg von Ali eigentlich, ein Ding tun Möglichkeit.

00:02:02: Aber Gott hat es gut gemeint und hat mir diese Freude gemacht, 27 Jahre später.

00:02:07: Ein tolles Erlebnis.

00:02:09: Reiner, du bist da. Schön, so was zu hören, oder?

00:02:12: Ja, ich bin hängig geblieben bei, warum du nicht mehr personisch schützt,

00:02:16: bist wegen der wundersamen Versöhnung mit deinem Papa.

00:02:19: Das kann ich nicht. Wo ist die, wie klingt das zusammen?

00:02:22: Personenschützer ist doch ehrbare Beruf.

00:02:25: Ja, ja. Also ich bin mir drei Sätzen groß geworden.

00:02:28: Du bist nichts zu kannst, nichts aus dir wird nichts.

00:02:30: Und da bist du ein getriebener Mensch.

00:02:32: Ich bin jetzt 54 Jahre und merke, dass die Macht dieser Sätze noch nicht ganz weg ist.

00:02:37: Und ich wollte mein Fahrrad immer beweisen.

00:02:39: Und als ich die Tür aufgetan hat, 93, 94,

00:02:42: ein Sicherheitsdienst zu eröffnen und Personenschützer zu werden,

00:02:46: da war das so ein verlockendes Angebot.

00:02:49: Und ich habe dann auch noch Fallkoalib 1996.

00:02:52: Das war dann wie so eine Sucht.

00:02:54: Und ich habe ab und zu mal die Saufkumpanen meines Vaters gefragt,

00:02:57: was denkt mein Vater über mich?

00:02:59: Und so den hat er gesagt, er ist stolzhaftig.

00:03:01: Und dann habe ich gesagt, mir hat er es nie gesagt.

00:03:03: Und als wir uns 2007 versöhnten auf unfassbare Art und Weise,

00:03:06: da kam ein Frieden in mein Leben hinein.

00:03:09: Und ich habe dann beschlossen,

00:03:11: weniger zu machen und viel, viel mehr mit Menschen zusammen zu sein,

00:03:15: die vielleicht so ähnlich aufgewachsen sind wie ich.

00:03:18: Aber weil Personal-Schutz in dem Fall auch bedeutet,

00:03:21: dass man sich nicht mehr mit dem

00:03:38: Gewalt kommen kann.

00:03:40: Und das heißt, wo ist einfach die Gewalt so weit wie möglich

00:03:43: ausbauen aus deinem Leben?

00:03:45: Genau. Also ich habe die ersten 18 Jahre nur Gewalt erlebt.

00:03:48: Aber Gewalt ist auch, wenn du kein einziges Mittagessen mit der Familie

00:03:52: erlebst, wo nicht geschrien wird.

00:03:54: Also wo ist immer geschrien.

00:03:56: Mein Vater war jeden Tag bei uns, sagt man, in der Wirtschaft,

00:03:59: von morgens bis mittags oder auch abends oder bis in die Nacht.

00:04:02: Und früher, wenn mich die Leute immer fragten, was ist dein Vater

00:04:05: vom Beruf, habe ich gesagt Wirtschaftsprüfer,

00:04:07: war jeden Tag in der Wirtschaft.

00:04:09: Ja, und ich habe dann auch andere, ich wurde in der Schule gequält

00:04:12: über Jahre hinweg, ich habe dann auch andere verletzt,

00:04:15: wurde dann ein Ganofer, ich habe als kleiner Bub gestohlen wie ein Rabe,

00:04:18: mit 18 kurz Obdach los gewesen, habe immer so ein Getrieber

00:04:21: nach gewesen und dann in die Welt, das Kampfsport geflüchtet,

00:04:24: in die Welt der Scheinwerfer, das Glitzers und das Glamours.

00:04:28: Und aber ich war nicht glücklich.

00:04:31: Aber ich muss ja um Personal-Schütze zu werden,

00:04:33: nicht nur die Technik, sprich Kampfsport und zu beherrschen.

00:04:36: Ich muss ja ein Lebenslauf mitbringen.

00:04:38: War das da nie nachteilig, dass ich auf die Straße gelebt habe?

00:04:42: Nein, das habe ich erfolgreich verheimlicht.

00:04:45: Wenn mein Baden-Württemberg jemand fragt, wie geht es dir,

00:04:48: dann sagt man es passt schon.

00:04:50: Ja, so wie mein Baden-Württemberg, das hat mir nicht stimmt.

00:04:52: Aber wenn es nicht stimmt, ja, also ich hatte auch gute Beziehungen.

00:04:55: Ich war dann von heute auf morgen in einer Welt unterwegs,

00:04:58: bei Ali hätte es wahrscheinlich 20.000 bessere gegeben.

00:05:02: Aber ich habe halt Kontakte gehabt und war dann da halt mit dabei.

00:05:05: Ich muss so schöne Geschichten kürzen, da können wir weitergehen im Thema.

00:05:08: Ich habe die Barbara Meier vor einigen Jahren damals in Wien edig verheiratet.

00:05:12: Das ist der Topmodel, oder?

00:05:14: Ja, ich habe es schon früher erkennt.

00:05:17: Ich habe nicht nur Topmodels für mich,

00:05:19: sondern ich habe auch das Gas gehabt in den Heiligeiß beim Pfinkerländer.

00:05:23: Und dann kam die Hochzeit, dann war man da auf dieser Insel,

00:05:26: wo Wien edig, wo nur das Kempinski Hotel ist.

00:05:29: Und einer der Gäste und Drauzeugen ist Arnold Schwarzenegger.

00:05:33: Und dann kam der mit seinen zwei Bodyguards

00:05:35: und ich habe gesehen, wie sie durch den Park da zum Haus hingangen sind.

00:05:39: Und dann bin ich hin zu ihm und dann haben wir uns begrüßt und so.

00:05:42: Und dann habe ich gesagt, ich habe jetzt eine große Bitte.

00:05:44: Der darf mir mal 10 Meter neben ihnen gehen.

00:05:47: Er sagt ja, warum nicht?

00:05:48: Ich sage, ich mag auch mit dem Gefühl,

00:05:49: wie die Sieben und Bodyguards neben dir gehen.

00:05:51: Aber es ist aber Stress pur, gell?

00:05:53: Ja, jetzt haben wir den Ecke fallen.

00:05:54: Und dann haben wir die 10 Meter vorbei waren.

00:05:56: Und Schwarzenegger ist ein gutes Beispiel. Kennen Sie seine Geschichte?

00:05:59: Nein, nur für die Bilder, dann die Kalifornien.

00:06:02: Warum?

00:06:03: Schwer verbrügelt worden.

00:06:04: Echt?

00:06:05: Mit dem Gürtel von seinem Vater.

00:06:07: Und ich schaue mir gerne so Dokus an.

00:06:09: Auf Silvester Stallone gibt es eine aktuelle Dokuslei,

00:06:11: die auch Silvester Stallone wurde verbrügelt.

00:06:14: Woher diese Sehnsucht,

00:06:15: nach Aufmerksamkeit, nach Anerkennung,

00:06:16: und Liebe, nach Muskeln.

00:06:18: Und die beiden haben sie immer miteinander verglichen

00:06:20: und beide haben unfassbare Gewalt zu Hause erfahren.

00:06:22: Das ist mir neu, ja?

00:06:24: Ist auch interessant.

00:06:26: Ja, sehr interessant.

00:06:27: Fast die Hälfte aller Lehrer berichten gerade

00:06:29: auch von dieser häuslichen Problematik, die du da auch machst.

00:06:32: Sie erzählen von körperlicher und physischer Gewalt

00:06:35: unter Schülerinnen und Schülern.

00:06:37: Das zeigt das deuter Schulbarometer 24.

00:06:39: Das am 24. April hier von der Robert-Bosch-Stiftung veröffentlicht wurde.

00:06:43: Auch gesamtgesellschaftlich zeigt sich immer häufiger

00:06:45: diese Gewaltbereitschaft und Gewaltauschreitung

00:06:48: unter Extremismus in unserer Gesellschaft.

00:06:50: Denkt sich das mit deiner Erfahrung,

00:06:52: was sind deine Hauptursachen von Gewalt

00:06:55: unter Kindern und Jugendlichen?

00:06:57: Also ich bin ja kein Profi in dem Sinne,

00:06:59: dass ich das studiert habe,

00:07:00: sondern ich habe das ein Leben lang durch,

00:07:02: in der Beziehung mit meinem Vater,

00:07:04: in meinem eigenen Leben.

00:07:06: Und ich habe ja auch selber als Vater,

00:07:08: ich habe einen Sohn mit 30 Jahren,

00:07:10: eine Mähdele mit 15,

00:07:11: und bei meinem Sohn bin ich Schuldig geworden

00:07:13: an Liebe, die ich nie gebracht habe.

00:07:15: Ich glaube, dass überall dort Gewalten steht,

00:07:18: wo ein Mangel an Liebe ist.

00:07:20: Und ich denke, solange noch Menschen aggressiv sind,

00:07:23: das hört sich jetzt blöd an,

00:07:24: denke, sind sie sich das noch wert,

00:07:26: um auf sich aufmerksam zu machen.

00:07:27: Ich glaube, viel schlimmer wird es manchmal

00:07:29: mit Menschen still werden.

00:07:30: Und was meiner Ansicht nach ist,

00:07:32: ich glaube, Anfang der 90er haben wir so eine ganz hohe

00:07:34: Scheidungsrate, das wisst ihr wahrscheinlich besser,

00:07:36: wie ich, ja.

00:07:37: Und mir hat man jemand erzählt,

00:07:38: Ende der 80er, Anfang der 90er-Jahre

00:07:40: sind die Tande immer leden,

00:07:41: wir haben Fließband ausgestorben.

00:07:43: Und im gleichen Atemzug ist die Zahl der Psychotherapeuten

00:07:46: in die Höhe geschossen.

00:07:48: Was passiert im Tande immer laden,

00:07:50: man redet miteinander.

00:07:51: Man hat im Prinzip am Ladentisch-Tischgemeinschaft.

00:07:54: Und das ist etwas, was auch verloren gegangen ist

00:07:56: in unserer Zeit-Tischgemeinschaft,

00:07:58: dass man einmal am Tag mit der Familie am Tisch sitzt.

00:08:00: Viele Ehren sind auseinander gegangen,

00:08:02: wir haben keine Zeit mehr,

00:08:03: wir gucken nur noch ein Computer rein,

00:08:04: da wird geschossen, was weiß ich, was alles.

00:08:06: Es sind viele Dinge, die da zusammenführen.

00:08:08: Und vor ein paar Tagen war ich im Baumarkt bei uns in der Ecke,

00:08:11: und dann habe ich so ein Artikel gehabt,

00:08:13: und die Frau hat gesagt, sie können hier an der Kasse bezahlen.

00:08:17: Ich habe gesagt, wie anonym, an diesem Automaten da.

00:08:21: Ohne Bedienung.

00:08:22: Man bestellt bei McDonalds ohne Bedienung, man da.

00:08:24: Und dann hat die Frau gesagt, das ist genau der Punkt.

00:08:27: Wir begegnen Menschen nicht mehr.

00:08:29: Und dann geben wir ein Haufen Geld aus

00:08:31: vor Sozialkompetenztraining, hat sie gesagt.

00:08:33: Sozialkompetenztraining ist,

00:08:35: dass wir mit der Familie und dem Alltag den Menschen begegnen.

00:08:39: Und ich glaube, das ist das,

00:08:41: dass wir mit der gesunden, wertvolle Begegnung auf Augen hören,

00:08:45: dass Menschen sich in Liebe und Wertschätzung begegnen.

00:08:48: Und wenn das fehlt, dann wird die Welt schreien verschmerz.

00:08:51: Kommunikation ist ja immer beides.

00:08:53: Es ist ja ein Zuhören und ein dialogischer Prozess,

00:08:57: ein von mir aus Erwidern.

00:09:00: Wenn ich mit Paaren rede, die in Beziehungsgerissen stecken,

00:09:03: erhebe ich immer den selben Satz,

00:09:05: wir haben uns nichts mehr zu sagen.

00:09:07: Das ist das Gefälle, nichts mehr zu sagen.

00:09:09: Wenn jemand sagt, ich bin eigentlich wunschlos glücklich

00:09:14: und es gibt nichts mehr, dann denk ich mir,

00:09:16: du bist auch ein Mensch.

00:09:18: Das ist keine Vision mehr da, kein Traum mehr,

00:09:20: was man vielleicht erreichen möchte.

00:09:22: Ich denke mal, was wir mit unseren Kindern

00:09:27: und den Jugendlichen feststellen,

00:09:29: ist die Fähigkeit, im Dialog zu bleiben.

00:09:32: Ich lese also, dass sie Präventionsarbeits betreiben,

00:09:37: dass du Präventionsarbeit betreibst.

00:09:40: Aber wir können schon bei du einigen.

00:09:42: Ich bin nämlich immer so eine,

00:09:44: ich bin jetzt kurz abgesucht,

00:09:46: dass du Präventionsarbeit betreibst.

00:09:48: Das ist ja eigentlich schon eine erste Warnstufe,

00:09:52: dass sie diese Arbeit machen muss.

00:09:54: Eigentlich müsste das ja vom ganz normalen Prozess her

00:09:58: das Kind gelernt haben.

00:10:00: Das sind nicht wie ein Wüterich,

00:10:02: um mich zu schlagen,

00:10:03: mit dem Supermarkt am Boden zu liegen,

00:10:05: um ein Hotel zu haben,

00:10:07: sondern dass sie im Dialog sind.

00:10:09: Wenn mir Mamie Papi sagt,

00:10:11: es ist so, was ist die Erziehung?

00:10:14: Erziehung ist gewaltfrei jemandem,

00:10:16: wohin zu bringen.

00:10:18: Das ist eigentlich eine Erziehung.

00:10:20: Da muss man doch sagen, lange Rede kurz zu sehen,

00:10:23: dass die Erziehung nicht mehr klappt.

00:10:25: Es sind ja immer weniger da, die Erziehung.

00:10:27: Wir stehen immer mehr unter Druck.

00:10:29: Druck und Angst, das wissen sie auch,

00:10:31: das macht mit den Menschen was sehr.

00:10:33: Ich glaube aber auch,

00:10:35: steht auch in der Bibel drin, das unaffülle Sehnsucht,

00:10:37: das was das Herz nicht bekommt,

00:10:39: dass es die Menschen krank macht.

00:10:41: Ich habe es mir mal zur Aufgabe gemacht,

00:10:43: viele Mädels und Jungs zu fragen,

00:10:45: was sind deine tiefsten Sehnsüchte?

00:10:47: Wenn ich zum Beispiel Jungs zuhöre,

00:10:49: faszinieren, da sagt mir keiner,

00:10:51: Playstation oder Xbox,

00:10:53: die sagen, ich möchte mit meinem Babern

00:10:55: ein Baumhaus bauen, ich möchte zum Gleddern gehen,

00:10:57: ich möchte ein Fußball spielen,

00:10:59: ich möchte einen Drachen steigen lassen.

00:11:01: Ich möchte nur mit dir ein Drachen bauen.

00:11:03: Ich glaube, wenn wir unseren Kindern

00:11:05: auf dieser Sehnsuchzebene begegnen,

00:11:07: jetzt kommt was ganz wertvolles meiner Ansicht nach,

00:11:09: und wir erzählen von unseren Niederlagen,

00:11:11: nicht immer von unseren Erfolgen,

00:11:13: die interessieren doch fast niemanden.

00:11:15: Aber wenn du mal, ich habe mit 10, 11 Jahren gestohlen,

00:11:17: wenn ich heute zu Jugendlichen gehe,

00:11:19: und ich sage, du mal mit 10, 11,

00:11:21: ich habe geglaubt, bei der eigenen Mama bistohlen,

00:11:23: wenn die was rausfressen, die kommen zu mir.

00:11:25: Aber auf dieser Sehnsuchzebene,

00:11:27: wenn du den Drachen steigen lässt,

00:11:29: dann kommen die von dir, die kommen von ganz alleine.

00:11:31: Die kommen irgendwann mal von ganz alleine.

00:11:33: Ich glaube, Karl Valentin soll es gesagt haben,

00:11:35: Erziehung ist völlig zwecklos,

00:11:37: die Kinder machen uns alles nach.

00:11:39: Also, und auch vielleicht noch ein Gedanke.

00:11:41: Ich war vor 2, 3 Jahren in einer Schule,

00:11:43: in der war ein 17-jähriger afghanischer Flüchtlingsjunge,

00:11:45: vor dem hat man mich gewarnt, das sind mir immer die Liebsten,

00:11:47: vor denen ich gewarnt werde,

00:11:49: das ist so meine Welt irgendwie.

00:11:51: Und ich hatte eine tolle Zeit mit den Leuten,

00:11:53: und dann war ich fertig und gehe raus an mein Auto,

00:11:55: da kommt dieser Junge

00:11:57: und steht am meinem Kofferraum und weint.

00:11:59: Ich sag, warum weinst du?

00:12:01: Und dann sagt er mich ja,

00:12:03: sie bringen uns bei, wie man liest,

00:12:05: wie man rechnet, wie man schreibt,

00:12:07: wie man mit Niederlagen umgeht.

00:12:09: Und dass wir Männer weinen dürfen,

00:12:11: das bringen sie uns nicht bei.

00:12:13: Und das habe ich so von mich so mitgenommen,

00:12:15: also ich habe kein Problem mehr über meine Abgründe,

00:12:17: und Niederlagen zu sprechen.

00:12:19: Und auch keine Angst mehr über Ängste zu sprechen,

00:12:21: ich glaube, wenn ich das in anderen Vorlebe,

00:12:23: dann kommt das vielleicht ein Stück weit zurück.

00:12:25: Und Dinge, die wir aussprechen, die beginnen zu heilen.

00:12:27: So ist es.

00:12:29: Dinge, die wir aussprechen,

00:12:31: das müssen wahrscheinlich auch Lehrer aussprechen

00:12:33: in der Schule.

00:12:35: Und da mehr geschult werden.

00:12:37: Was können Schüler oder Lehrer tun,

00:12:39: um diesen respektvollen Umgang miteinander

00:12:41: zu fördern, was du gerade sagst,

00:12:43: dass man ehrlich miteinander umgeht?

00:12:45: Ich sage immer, der Religionsunterricht

00:12:47: ist genau der Unterricht, um so was zu tun kann.

00:12:49: Ich war vor ein paar Jahren in Ostdeutschland

00:12:51: in einer Schule drin, und habe da so eine Lehrerfortbildung

00:12:53: haltend auf mich. Ich finde es immer spannend,

00:12:55: weil früher, wenn ich immer ins Sekretariat musste

00:12:57: oder ins Lehrerzimmer, also ich habe noch Brügelstrafe bekommen,

00:12:59: also wenn ich heute noch vor dem Lehrerzimmer stehe,

00:13:01: da habe ich immer noch so ein bisschen schwere Beine.

00:13:03: Ja, und ich habe dann vor der versammelenden Mannschaft

00:13:06: so einen Teil meiner Geschichte erzählt,

00:13:08: aber auch erzählt von meinen Ängsten und Kämpfen.

00:13:11: Dann fing eine Lehrerin an zu weinen und sagt,

00:13:14: jetzt ist es raus, jetzt gebe ich das zu.

00:13:17: Ich gehe jeden Tag mit Magenschmerzen hier.

00:13:19: Das war mal meine Erfüllung, hat es gesagt,

00:13:21: aber wie sich das in den Jahren verändert hat,

00:13:23: ich habe Magenschmerzen, ich habe Angstzustände,

00:13:25: wenn ich hier in die Schule reinkomme.

00:13:27: Und als sie das ausgesprochen hat, war es so eine Stille da,

00:13:30: und dann steht der Nächste auf und sagt, Anne Marie,

00:13:33: du bist nicht allein, mir geht es genauso.

00:13:36: Und ich glaube, wenn man offen und ehrlich zueinander ist,

00:13:39: dann kann etwas Neues entstehen.

00:13:41: Und ich glaube, das ist so der Anfang,

00:13:43: dass wir ehrlich zueinander sind.

00:13:45: Die Wahrheit macht uns ja frei.

00:13:47: Und ich denke, das wäre ein guter Anfang,

00:13:50: dass wir ehrlich zueinander sind.

00:13:52: Und mal gucken, wohin die Reise hingeht.

00:13:54: Ich weiß nicht, ob der Paul das psychische Therapeut war,

00:13:57: weil jeder psychische Therapeut mit dem zustimmen.

00:14:00: Im FSS-Brief hat er einen tollen Satz,

00:14:02: er laute, das lasst nicht die Sonne über eurem Zorn untergehen.

00:14:06: Was meint er damit?

00:14:08: Ich bin der Meinung,

00:14:10: ich leide die auch jeder Zweiten Schlaflosigkeit

00:14:12: und Einschlafproblemen.

00:14:14: Deshalb psychische Probleme, nicht unbedingt organische.

00:14:17: Alles, was wir unaufgearbeitet in uns rumschleppen,

00:14:22: Unversöhnlichkeit, Neid, Hass,

00:14:26: die letzte Stufe vielleicht schon,

00:14:29: immer dieses Gefühl zu wenig zu bekommen,

00:14:32: hinten runter zu fallen und so weiter,

00:14:34: das raubt mir einen Schlaf.

00:14:36: Das heißt, da kann ich nicht in den Schlaf hinein sinken,

00:14:40: sondern die Sonne geht über meinem Zorn,

00:14:43: das, was ich mir arbeite.

00:14:45: Ich muss das jetzt damit wegarbeiten,

00:14:47: damit ich auch körperlich entspannen kann.

00:14:50: Bei uns in der Kirche gibt es ja dieses letzte Gebet am Abend,

00:14:54: die komplett, die der Priester-Stellvertretung für seine Gemeinde betet,

00:14:57: wo er dieses Nunktemitis spricht vom Greisen Simio.

00:15:00: Nun lässt du her, deine Knecht, wie du gesagt hast,

00:15:02: den Frieden scheiden.

00:15:04: Bei diesem Gebet, bevor es ins Bett geht,

00:15:06: ganz am Abend, ganz später am Abend,

00:15:08: geht es nur darum, psychotherapeutisch mit allem abzuschließen,

00:15:12: was diesen Tag an Belastung da war, an Unaufgearbeitetem da war,

00:15:16: damit das draußen bleiben kann und du wenigstens ein paar Stunden

00:15:19: kopffrei irgendwie schlafen kannst.

00:15:22: Das ist für mich, wenn ich so sagen darf,

00:15:24: die wichtigste Präventionsarbeit, die vor allem selber betreiben kann.

00:15:28: Ich kann immer nur erwerben, dass das nicht ich alleine,

00:15:34: sondern dass das im Familien, bei Ehepaaren,

00:15:37: dass das in Gruppen, in Klassen, in Gemeinschaften gemacht wird.

00:15:42: Was sicher zur Frage ist, Präventionsarbeit ist die eine Säule,

00:15:47: die du magst und Selbstverteidigungs-Kurs.

00:15:51: Das heißt, du bringst Jugendlichen bei,

00:15:54: bis er sich im Falle des Falles weh erhält.

00:15:57: Sie nicht kämpfen müssen.

00:15:59: Erst mal hat mich der Bibelfaer gerade eben sehr berührt,

00:16:02: weil meine Oma Elisabeth Haer, Jager 1999,

00:16:04: die hat es mir immer und immer wieder gesagt,

00:16:07: du darfst nie im Streit ins Bett gehen.

00:16:09: Du weißt nie, was morgen ist.

00:16:11: Das berührt mich totaler Beginn, sehr hau, die ganzen Leib.

00:16:14: Ich versuche den Leuten beizubringen,

00:16:16: erst mal, wo Gewalt entsteht.

00:16:18: Man kann Gewalt auch erkennen,

00:16:20: wenn jemand, du hast meistens, es gibt die 4 As,

00:16:23: du hast ausgesucht, dann annähern, dann angewaschen, dann anfassen.

00:16:27: Auf dieser Kette kannst du etwas tun, in dieser Reihenfolge.

00:16:30: Wenn du weißt, dass du wertvoll bist,

00:16:32: das ist die beste Präventionsarbeit.

00:16:34: Ich bin wertvoll.

00:16:36: Wie laufe ich, gehe ich mit der hoben Haupt durch die Straßen,

00:16:38: bin ich auch konzentriert, schaue ich nicht in die ganze Zeit ins Handy rein.

00:16:41: Wir begegnen nicht, im anderen kann ich noch die Flucht ergreifen.

00:16:44: Menschen, die Gewalt ausüben, die geben Zeichen von sich,

00:16:46: sie fassen sich kurz an die Nase, meistens,

00:16:48: wenn sie unter inneren Druck stehert.

00:16:50: Beim Fußballspieler sieht man das ganz oft,

00:16:52: der steht unter Druck, wenn er verloren hat.

00:16:54: Was gibt er den Medienpreis?

00:16:56: Er muss aufpassen, dass er die Fans den Verein nicht verärgert,

00:16:59: dann fassen sie sich sehr oft an die Nase,

00:17:01: sie fahren sich durchs Haar durch,

00:17:03: das ist für uns ein Zeichen von inneren Konflikten.

00:17:05: All diese Dinge zeigen wir auch,

00:17:07: und dann geben wir den Leuten noch eine Möglichkeit,

00:17:10: dass sie gesund ihre Aggressionen loswerden können.

00:17:13: Wenn Eltern zu mir kommen, sagen wir, mein Kind ist aggressiv,

00:17:16: dann sage ich meistens, hallo Luia, schön.

00:17:18: Dein Kind gibt ihren Zeichen, das ist noch wert,

00:17:20: aber jetzt wollen wir doch diese Aggression in eine gute Bahn lenken.

00:17:23: Also mit Sport, mit Reden, Dampf rauslassen.

00:17:28: Und das sind die Dinge, die wir beibringen.

00:17:30: Und wenn das letzte aller Mittel, das ist dann die aktive Selbstverhauptung,

00:17:34: aber das ist, wie gesagt, das allerletzte, was ich den Leuten beibringen.

00:17:38: Jeder vermiedene Kampf ist ein gewonnener Kampf.

00:17:40: Böhmt, wie jede vermiedene Kampf ist ein gewonnener Kampf.

00:17:43: Wir haben hier mal Klient laufen, beklaufen.

00:17:47: Aber du kannst nicht immer weglaufen.

00:17:49: Also wenn ich mit der Johanna, der damit ich hier im Studio ist,

00:17:52: jetzt unterwegs bin und mit irgendjemand von euch,

00:17:54: und du bist in Gefahr, ich kann dir versprechen,

00:17:56: ich bin der Name Gottes, ich ach weh, ich bin für dich da,

00:17:58: dann bin ich auch für dich da, ich renne nicht weg.

00:18:00: Dann bleibe ich schon da.

00:18:02: Und ich würde dich verteidigen mit allem, was ich habe.

00:18:04: Wer dem Schwachen beistät, der erd Gott,

00:18:06: steht in der Bibel drin, also er wird nicht weglaufen.

00:18:09: Ich habe übrigens noch nie zugeschlagen,

00:18:11: einmal in der ersten Klasse, Harald Hisser.

00:18:14: Und dann nie 15 Jahre Sicherheitsdienst, kein einziges Mal zugeschlagen.

00:18:18: Aber du hast nur heute selber verteidigt oder einen Arme geschützt?

00:18:24: Ich habe die Leute kontrolliert, das heißt,

00:18:26: manchmal haben wir sie stehen lassen,

00:18:28: manchmal habe ich sie einfach nur ganz doll in den Arm genommen,

00:18:30: ich habe schon mal 20 Kilo mehr gehabt,

00:18:32: manchmal habe ich einen Arm vortretet,

00:18:34: oder einen Nasenhebel gemacht oder Nerventruck pressen.

00:18:36: Eigentlich wusste ich immer, jeder Mensch, der Gewalt aussiebt,

00:18:38: den habe man schon weh getan.

00:18:40: Ich habe nie zugeschlagen, nie.

00:18:42: Ein Fallbeispiel, das Mädchen ist 14 Jahre alt,

00:18:45: die nächste wird gefirmt.

00:18:47: Ich habe schon Geburt getauft und so,

00:18:50: jetzt ist echt der glänzende Zinni her.

00:18:53: Ich bin froh, dass die Zeit hinter mir ist.

00:18:56: Es geht nur um Schminke und gut aussehen und so weiter und so fort.

00:19:01: Dann hat sie gesagt, so richtig fortgehen geht noch nicht,

00:19:05: aber man treibt so mit der Freundin rum und so weiter.

00:19:07: Aber sie hat gesagt, ich habe immer ein Messer dabei,

00:19:09: ich spinnste so, ich habe was für Messer,

00:19:12: ich habe so viel aufgelobt,

00:19:14: ich denke, es ist der Kampf zu Ende.

00:19:17: Ich sage, was heißt vom Pfefferspray oder was ich ...

00:19:22: Irgendwas ist ja vielleicht wirklich hilfreich.

00:19:24: Was würdest du dem Mädchen zahlen?

00:19:26: Auf jeden Fall haben wir das Messer weg.

00:19:28: Jede Waffe, die du hast, kann gegen dich verwendet werden.

00:19:30: Und dann muss ich den Leuten sagen,

00:19:32: mit dem Pfefferspray zu arbeiten, das ist nicht einfach.

00:19:34: Die meisten Frauen haben in der tiefe Handtasche

00:19:37: noch mehr verbraucht als den Pfefferspray.

00:19:39: Da kommt es Deo raus, da kommt es so Dolmundspray raus

00:19:42: und was für sich, was alles.

00:19:44: Und dann musst du natürlich auch ...

00:19:46: Und dann kommt es immer drauf an,

00:19:48: habe ich einen gezielten Strahl oder einen Sprühstrahl.

00:19:50: Und du kannst immer etwas abbekommen.

00:19:52: Ich kann von diesen Dingen nur abraten.

00:19:54: Was rate ich jetzt dem Mädchen?

00:19:56: Es kommt darauf an, also Gott hat uns ja auch ein Verstand gegeben.

00:19:58: Wo treibe ich mich rum, mit wem treibe ich mich rum?

00:20:00: Man kann Fahrgemeinschaften machen,

00:20:02: Gehgemeinschaften machen.

00:20:04: Und wenn es dann wirklich drauf ankommt,

00:20:06: dann nehmen lieber einen Alltagsgegenstand als Waffe.

00:20:09: Ein Autoschlüssel, kann ja unfassbare Waffe sein.

00:20:11: Das ist eine schon eine zusammengerollte Zeitung.

00:20:13: Die sind nicht als Waffen erkennbar

00:20:15: und sind sehr, sehr effektive Waffen.

00:20:17: Also sehr effektiv, wenn man damit umgehen kann.

00:20:20: Ja, und das sind die Dinge, die wir empfehlen.

00:20:23: Aber auf jeden Fall kein Messer, sehr gefährlich.

00:20:25: Über Reiner, es gibt mittlerweile auch geführtes Weggehen.

00:20:27: Ich habe es gestern gelernt, der Nachbars mir erzählt.

00:20:29: Man kann geführt nach Barcelona fahren,

00:20:31: dann wird man pünktlich um zwölf nach Hause gebracht.

00:20:33: Was es nicht heute alles gibt.

00:20:35: Heute gibt es aber auch iPhones.

00:20:37: Und das ist vorhin gesagt, Michael, die Leute sind einsam am Handy,

00:20:39: werden auch online gemobbt.

00:20:41: Was kann man denen mitgeben,

00:20:43: die ja nach Aufmerksamkeit schreien auf Instagram

00:20:45: und dann gemobbt werden.

00:20:47: Gibt es da auch Hilfe von dir, wo du sagst,

00:20:49: das kann man denen mitgeben?

00:20:51: Ja, da muss ich mir ja selber helfen.

00:20:53: Ich schaue selber sehr viel ins Handy rein.

00:20:55: Erzappt mich da immer wieder dabei.

00:20:57: Also für mich ist es immer so,

00:20:59: ich bin zum Beispiel, ich gehe sehr oft in den Wald.

00:21:01: Und ich genieße die Natur.

00:21:03: Ich frag mich immer,

00:21:05: welche Sehen zu stecken eigentlich wirklich dahinter.

00:21:07: Es sind diese drei Dinge.

00:21:09: Ich habe einen Freund, der war Europameister

00:21:11: im Schwergewichtsboxen, der auch mit Jugendlichen arbeitet.

00:21:13: Und für uns war irgendwo so der Kenntnis.

00:21:15: Es geht um Aufmerksamkeit, es geht um Anerkennung

00:21:17: und es geht um Liebe.

00:21:19: Und in der Bibel steht aber drin, du bist ein Gott,

00:21:21: der mich sieht. Wir wollen gesehen werden.

00:21:23: Wir machen bestimmt halt ein Foto und posten es irgendwo.

00:21:25: Wir wollen gesehen werden.

00:21:27: Aber letztendlich das, was wir eigentlich suchen,

00:21:29: aus meiner Sicht,

00:21:31: das kann uns noch Gott geben.

00:21:33: Das kann uns noch Jesus sehen.

00:21:35: Und wenn wir es wieder schaffen,

00:21:37: unsere Kinder im Glauben zu erziehen

00:21:39: und dass sie wissen,

00:21:41: dass sie ihren Wert aus der Liebe Gottes heraus schöpfen

00:21:43: und dann uns die Erkenntnis kommt,

00:21:45: wie es, glaube ich, in die Serie 43 steht,

00:21:47: wo Gott sagt, du bist kostbar und wertvoll,

00:21:49: weil ich dich liebe.

00:21:51: Das heißt, keine Schminke,

00:21:53: keine Klamotten, kein Titel,

00:21:55: kann dir das geben, wonach dein Herz wirklich schreit.

00:21:57: Und das habe ich halt in der Welt

00:21:59: der Prominenten und Reichen sehr oft erlebt.

00:22:01: Immer mehr, immer mehr, immer mehr

00:22:03: um mein Haus und mein Erfolg und da das, das.

00:22:05: Aber ich habe sie auch manchmal erlebt,

00:22:07: wenn die Kameras aus waren,

00:22:09: wenn sie auf meinem Auto sitzen saßen

00:22:11: oder an der Hotelpaar betrunkten

00:22:13: oder zugeguckt,

00:22:15: dass das alles ihre Sehnsucht nicht gestellt hat.

00:22:17: Es geht also um die Sehnsucht zu erkennen

00:22:19: und den kennen und lieben zu lernen,

00:22:21: der diese Sehnsucht in unser Herz gelegt hat

00:22:23: und das sich stillen kann.

00:22:25: Das ist so mein Rat.

00:22:27: Und die einfachen Dinge im Leben wieder tun,

00:22:29: vielleicht auch wieder eine einfache Sprache haben.

00:22:31: Ich weiß nicht, wie ihr so drauf seid.

00:22:33: Heute wurde ein Fußballspieler,

00:22:35: der später nicht mehr Fußball performt.

00:22:37: Wenn ich früher heimgekommen bin,

00:22:39: hat die Oma nicht gefragt, wie habt ihr heute performt,

00:22:41: sondern wie habt ihr gekickt?

00:22:43: Wenn ich mit Sterben zusammen bin, um was geht's da?

00:22:45: Es geht um Liebe.

00:22:47: Ich hab dich lieb.

00:22:49: Es geht um Liebe, die sie nie gelebt haben.

00:22:51: Dinge, die sie nie getan haben.

00:22:53: Und die haben immer eine einfache Sprache.

00:22:55: Und ich glaube, wenn wir wieder eine einfache Sprache haben,

00:22:57: ich hab dich lieb.

00:22:59: Hab ich dir gesagt, ja, ich weiß nicht, wie es umschreiben soll.

00:23:01: Ich finde dich auch super.

00:23:03: Wir kennen uns nicht.

00:23:05: Die Johanna finde ich super nett.

00:23:07: Den Markus kenn ich schon ein paar Jahre, so ein feiner Kerl.

00:23:09: Ich weiß nicht, ob wir immer so geschwollen reden müssen.

00:23:11: Und das Merk ich halt,

00:23:13: wenn ich mit Obdachlosen oder Drogensüchtigen

00:23:15: oder vorgessen wie im Gefängnis,

00:23:17: wir haben eine einfache Sprache.

00:23:19: Und ich glaube, die Welt hat auch Sehnsucht nach

00:23:21: nach dem einfachen Wetter.

00:23:23: Und ich glaube, Jesus hat es gesagt,

00:23:25: ich danke dir Vater, dass du es den klugen

00:23:27: und die weißen Verborgenheit des Dänen offenbarst,

00:23:29: die einfach und bescheiden sind.

00:23:31: Man mutt mich sehr angenehm an,

00:23:33: wenn jemand seine Arbeit gerade auf dem Gebiet

00:23:35: mit seiner persönlichen Glaubenstellung

00:23:37: so offenbart und verbindet.

00:23:39: Aber es ist ja so,

00:23:41: dass nicht jeder der Rezept hat,

00:23:43: dafür hat er gesagt, Mensch, jetzt fang ich wieder mit seinem Jesus.

00:23:45: Da wirst du mehr praktisch und so weiter.

00:23:47: Wie reagieren denn die, wenn du damit

00:23:49: deine Glaubensbegründung kommst,

00:23:51: für das, was du tunst?

00:23:53: Das mache ich draußen nicht.

00:23:55: Das mache ich in staatlichen Eintrittungen

00:23:57: oder so wie vorgesehen im Gefängnis.

00:23:59: Das mache ich nicht.

00:24:01: Das kann ja dann sein, dass die dann

00:24:03: von der Mahle auch der Roller runtergehen.

00:24:05: Als ich mich 2.7 mit meinem Papa versöhnt hab,

00:24:07: dann wollte ich dieses Geschenk

00:24:09: was Jesus mit mir getan hat.

00:24:11: Ich glaube, ich habe erst in zwei, drei Jahren in jedem Satz Jesus gesagt.

00:24:13: Und da habe ich gemerkt,

00:24:15: dass das wollen die Leute nicht hören.

00:24:17: Das kann Agro machen.

00:24:19: Da vertreibst du die Leute.

00:24:21: Wenn ich vor allem mit Freikirchlern

00:24:23: sage, jetzt lasst du meinen Leben Jesus raus.

00:24:25: Der hat jetzt Urlaub.

00:24:27: Dann reden wir einfach mal unter uns.

00:24:29: Urlaub hat er zwar nie, aber das treibt die Leute weg,

00:24:31: sag ich den Leuten.

00:24:33: Es ist dein Leben.

00:24:35: Ich glaube, ich weiß nicht, wo es Strinn steht in der Bibel.

00:24:37: Unser Leben soll ein Liebesbrief sein

00:24:39: von Gott.

00:24:41: Ein offener, geschriebener Brief

00:24:43: an den Menschen.

00:24:45: Und ich spreche sehr gerne über Feindesliebe.

00:24:47: Ich habe vorhin ganz kurz erwähnt,

00:24:49: dass meine Frau einen schweren Autounfall gehabt.

00:24:51: Und wir haben dem Unfall verursachen vergeben.

00:24:53: Obwohl jemand getötet hat.

00:24:55: Da kommen die Leute schon her und sagen,

00:24:57: warum konnte ich dir dem vergeben?

00:24:59: Oder mein Vater, der ein Tyrann war,

00:25:01: ein Kuläriger,

00:25:03: ein Räuber, der im Gefängnis war,

00:25:05: der mir fürchterliches angetan hat.

00:25:07: Warum hast du den vergeben?

00:25:09: Ich habe ihn sogar in Vergebung gebeten,

00:25:11: für meine Sachen.

00:25:13: Da fragen die Leute, wieso machst du so was?

00:25:15: Weil das Alternativlos ist, ist meine Antwort.

00:25:17: Es gibt ja nichts anderes, was das aufhört.

00:25:19: Dann kann ich meinen Glauben bezahlen.

00:25:21: Ich habe eine Frage.

00:25:23: Ich habe jetzt so Grundschulkinder von mir.

00:25:25: Ich will das denen beibringen.

00:25:27: Das Gewaltniederlösung ist,

00:25:29: Gewaltprävention und so weiter.

00:25:31: Auf der anderen Seite, diese Kinder kriegen ja

00:25:33: mit den modernen Medien

00:25:35: heute ganz gefühlt nah mit,

00:25:37: bis heute in der Welt draußen läuft.

00:25:39: Bis sie nicht in der Lage ist,

00:25:41: seit zwei Jahren einen Krieg zu stoppen.

00:25:43: Für diese Kinder ist er das völlig normal.

00:25:45: Das ist wie die scheinbar Erwachsenen.

00:25:47: Das Reden,

00:25:49: das Verrimm von Fake News,

00:25:51: ist für Geloge, dass sich die Balken biegen.

00:25:53: Jeder Macht, was er will,

00:25:55: es geht nur um den eigenen Stuhl,

00:25:57: die er retten will.

00:25:59: Das kriegen die ja alle mit.

00:26:01: Es ist nicht ein Kampf gegen Windmühlen,

00:26:03: dass wir versuchen, diese Kinder zu Gewalt

00:26:05: freien Wesen zu erziehen.

00:26:07: Und daraus ist die Gewalt

00:26:09: institutionalisiert,

00:26:11: politisch, gesellschaftlich,

00:26:13: wirtschaftlich.

00:26:15: High and Fire ist ein großes Thema.

00:26:17: Was gewalttätig ist.

00:26:19: Das ist der Mensch gewürdigt,

00:26:21: man hat gesagt,

00:26:23: ganz wichtig ist die eigene Wertschätzung.

00:26:25: Mein Vater immer zu uns,

00:26:27: haben gesagt, nie vergessen, du bist wer.

00:26:29: Das ist der Grundsatz von allem.

00:26:31: Für alles, was du tust.

00:26:33: Du bist auch wer.

00:26:35: Und niemand konnte ja dein Wer sein

00:26:37: und deine Existenz absprechen.

00:26:39: Müssen wir nicht den Hebel ganz woanders so setzen.

00:26:41: Da sagt er,

00:26:43: du hast daraus die sogenannten Vorbilder,

00:26:45: die mächtigen in allen Institutionen.

00:26:47: Wir können die Welt nicht ändern,

00:26:49: aber ich kann die Welt um mich herum verändern.

00:26:51: Du kannst keinen Menschen verändern.

00:26:53: Damit treibst du den anderen weg

00:26:55: und du gehst selber kaputt dabei.

00:26:57: Ich kann eine Entscheidung treffen, sie zu lieben.

00:26:59: Als ich vorgestern im Gefängnis war,

00:27:01: bin ich mit einer Entscheidung reingegangen.

00:27:03: Sie liebt zu haben.

00:27:05: Ich weiß, es hört sich für manche Leute verrückt an.

00:27:07: Aber ich bin in diesem Prozess seit 17 Jahren drin,

00:27:10: dass es nicht immer ein Gefühl ist, sondern eine Entscheidung.

00:27:13: Und immer wenn ich, oder sehr oft wenn ich mit Sozialarbeiter und Pädagogen zusammenkomme

00:27:17: und die mir erzählen, was die Corona-Krise ja mit ihren Verordnungen und was das mit

00:27:22: den Kindern gemacht hat.

00:27:23: Also wir müssen uns ja vorstellen, ein Kind mit zehn Jahren, das ein Jahr lang Lockdown

00:27:28: erlebt hat, das war ein Zehn Prozent seines Lebens.

00:27:30: Also ich gehe auf die 60 zu, das wäre jetzt über fünf Jahre in meinem Leben.

00:27:33: Das macht was mit den Kindern.

00:27:35: Und dann geht es ja weiter.

00:27:36: Die Corona war beendet, sag ich mal, und in dem selben Abendzug begann der Ukraine-Krieg.

00:27:41: Und dann hast du von morgens bis abends ohne Bewertung jetzt Klimawandel.

00:27:45: Und dann hast du eine Ostkonflikte und was für sich was alles.

00:27:49: Das macht doch mit den Menschen was.

00:27:51: So, und das hinterlässt Spuren.

00:27:53: Und wir müssen da einfach ehrlich sein, es ist genauso mit Eltern sich trennen.

00:27:57: Manchmal sagen die Väter, ja andere Eltern trennen sich auch.

00:28:00: Und das ist der Supergau für das Leben deines Kindes.

00:28:03: Und das macht was.

00:28:05: Wenn dein Kind darf schreien, es darf weinen, es darf klagen, es darf um sich werfen, ja,

00:28:09: das ist normal.

00:28:10: Und nur weil es andere auch erleben, muss es ja nicht gleich sein wie bei deinem Kind.

00:28:14: Also was mir ganz wichtig ist, Kinder toppen zu lassen.

00:28:17: Und ich bringe ihnen wieder bei, dass man verlieren darf.

00:28:20: Also meine Tochter zum Beispiel, also ich hatte einen Schulabschluss.

00:28:22: Ich habe zu ihr gesagt, weil viele Menschen sich nur noch über Leistung orientieren,

00:28:26: ihren Wert holen.

00:28:27: Sag ich Schatz, du kannst in jedem Fach eine Sex einbringen, ist völlig in Ordnung.

00:28:31: Aber du musst mal eins versprechen, du gibst dein Bestes.

00:28:33: Und wenn wir heute mit Kindern zusammen bin, wir lassen die spielen.

00:28:39: Wenn die mit Niederlagen nicht zurecht kommen, dann erzähle ich denen, dass ich mit neun

00:28:42: Jahren mein erstes Fußballspiel verloren habe, das ging 60 Minuten.

00:28:45: Das haben wir 32 Minuten verloren.

00:28:47: Also 28 Minuten kein Gegend.

00:28:49: Du darfst verlieren, aber es hat nichts mit deinem Wert zu tun.

00:28:53: Und dann bringen wir den Kindern noch bei, du darfst auch kämpfen, ja.

00:28:56: Aber ohne Tritte, ohne Schläge.

00:28:57: So haben wir früher auch gemacht, ich meine, du bist ein bisschen älter wie ich wahrscheinlich,

00:29:00: ja.

00:29:01: Aber ich so ...

00:29:02: Nicht Fui.

00:29:03: Aber wir haben Raufen dürfen, ja.

00:29:04: Und es gibt auch in manchen Schulen das Schulfach raufen, gesundes Raufen.

00:29:09: Und das finde ich toll.

00:29:10: Da ist ne Energie da, die muss irgendwo hin.

00:29:12: Und aber auch wieder zu registrieren.

00:29:14: Jetzt bin ich im Schwitzkasten drin.

00:29:15: Das wissen die meisten Jungs gar nicht mehr, was das ist, ja.

00:29:17: Jetzt bin ich da drin, mal stopp zu sagen, mir ist zu viel.

00:29:20: Oder wenn der andere stoppt, sagt selber, drauf zu hören, zu achten, oh, jetzt ist es

00:29:24: zu viel, jetzt muss ich aufhören.

00:29:25: Wenn wir das den Kindern nehmen, dann ist das keine Grenze mehr da.

00:29:29: Was ist zu viel?

00:29:30: Heute liegt einer am Boden und die treten noch zu zweit, zu dreht rein.

00:29:34: Das ...

00:29:35: In der Bibel steht auch, sagt nicht früher war alles besser, nur die Narren tun das, ja.

00:29:38: Also ich sag nicht, dass früher alles besser war.

00:29:40: Aber wir haben anders miteinander gestritten, ja.

00:29:42: Ringen ist Olympisch.

00:29:43: Ringen, ich liebe Ringen, ja.

00:29:45: Oder nehmen wir die Wurzelschlägerei, muss ich mal sagen, früher gab es einen eigenen

00:29:50: Grug, den Käferloher.

00:29:52: Und da ist er aus einem Tonmaterial gemacht worden, weil den hast du im Ohren ein Schädel

00:29:56: durchlaufen.

00:29:57: Und der hat keine Verletzungen gehabt, weil der nur aus Ton war.

00:30:00: Das ist der Käferloher.

00:30:01: Muss man alles wissen, ja.

00:30:02: Also früher waren der auch nicht Samteln in der ...

00:30:05: Vielleicht haben wir doch mal eine Feindschallung organisiert, ja.

00:30:07: Zum Glück durchlaufen, ja.

00:30:08: Muss ich das nicht sagen, gell.

00:30:10: Der von der Frage, wenn du in den Gefängnis gehst, dann wirst du dann gerufen, dass du

00:30:14: mit bestimmten Insassen die zusammensetzt oder gehst du da im Vergnach und kliffst

00:30:20: dann die Tür und sagst, du kommst den Zimmer-Service?

00:30:22: Nein, nein, nein.

00:30:23: Also ich werde eingeladen.

00:30:24: Also ich habe mich noch nie irgendwo eingeladen.

00:30:25: Das ganze Jahr vor 31 Jahren begonnen, dass ich irgendwann mal in der Schule gefragt

00:30:29: wurde, ob ich Selbstbehauptung unterrichten möchte.

00:30:31: Dann hat der Rektor mich gefragt, ob ich meinen Elternabend ... Wobei ich immer nicht weiß,

00:30:35: was ich von 1993 bis 2007 eigentlich unterrichtet habe.

00:30:38: Weil ich war ja selber kaputt, ja.

00:30:40: Da ging es nur um Erfolg, um Kämpfen und was weiß ich, was alles.

00:30:45: Und seit 2007, 2008 darf ich über mein Herz sprechen und, ja.

00:30:50: Und das war's ganz anders.

00:30:52: Aber ich werde gefragt, also ich habe mich noch nie angeboten.

00:30:54: Ich habe Gottwurzsche wissen, worum ich hinschickt.

00:30:57: So haben wir dich auch heute anfragen dürfen.

00:31:00: Ganz spannend.

00:31:01: Wir haben dich gefragt, du hast es nicht angeboten.

00:31:02: Das ist schon spannend.

00:31:03: Ja.

00:31:04: Du hast gerade über Wettkampf gesprochen.

00:31:06: Heute haben wir ja Sportfest damit mitbekommen.

00:31:08: Wir haben keine Wettkampfsituation.

00:31:10: Ich habe mich jetzt gelernt in den Sommerferien.

00:31:11: Wir wurden auch Wettkämpfe des Schwimmens gemacht.

00:31:14: Alle Kinder haben eine Medaille bekommen und die Eltern dürfen danach anonymisiert die

00:31:18: eine Zeit ihres Kindes im Internet anschauen.

00:31:21: Ich finde das gefährlich.

00:31:23: Die sollen irgendwie auf die Wirtschaft vorbereitet werden auf eine Wettbewerbssituation.

00:31:27: Bärungsgespräche.

00:31:28: Ich weiß ja, als Eltern dann auch nicht, ist das besser gewesen, schlechter gewesen.

00:31:31: Ist das gut, ist das schlecht?

00:31:32: Wie kann ich mein Kind einordnen?

00:31:33: Ja, das Stich für Bundesjugenspiele.

00:31:35: Ja, das ist mein großes Stich.

00:31:36: Ich habe es geliebt.

00:31:37: Ich muss überhaupt nicht verstehen, warum es das nicht mehr gibt.

00:31:39: Ich habe es geliebt.

00:31:40: Es waren zwei freie Tage.

00:31:41: Das Ergebnis war doch mir ja, Jacke Bihose wollte die Urkunde, lebe auch nicht die Urkunde.

00:31:46: Aber zwei Tage nicht die Schule geht.

00:31:48: Ich wollte die Urkunde haben.

00:31:49: Ich habe die Urkunde weggedenkt.

00:31:50: Aber das ist so Spaßbefreit.

00:31:53: Ja, also Bundesjugenspiele war mein Highlight.

00:31:56: Da wurde ich nicht gemobbt.

00:31:57: Weil ich konnte gut rennen, weil ich musste oft abhauen.

00:32:00: Ballweitwurf war ich auch gut, weil wir haben uns manchmal mit Stein beworfen.

00:32:04: Da war ich auch gut.

00:32:05: Und manchmal als Kinder haben wir manchmal in den Bach rübergeholt, von einem Ufer zum

00:32:09: anderen.

00:32:10: Weitsprung konnte ich auch.

00:32:11: Und ich hatte noch ein Lehrer, der Weltmeister, 3000 Meter Hindernislauf.

00:32:15: Ich habe Bundesjugenspiele geliebt.

00:32:17: Aber heute habe ich irgendwie Angst, dass jemand benachteiligt wird, dass jemand verliert.

00:32:22: Aber das ist das Leben.

00:32:24: Und wenn die Kinder dann irgendwann mal, die haben ja jetzt schon Probleme zum Verlieren.

00:32:28: Die ticken ja aus.

00:32:29: Ich erlebe das so oft.

00:32:30: Aber was passiert, wenn die größer werden im Arbeitsleben?

00:32:33: Und sie verlieren, sie erleiden eine Niederlage.

00:32:35: Sie werden degradiert.

00:32:36: Die drehen ja durch.

00:32:38: Obwohl, das drehen ja immer mehr durch.

00:32:39: Vielleicht ist das auch ein Grund.

00:32:40: Also, verlieren aus meiner Sicht gehört zum Leben dazu.

00:32:45: Und wir Erwachsenen sollten vielleicht unseren Kindern immer wieder mal erklären, dass

00:32:49: verlierend völlig in Ordnung ist.

00:32:50: Ich muss ganz kurz daran denken, ich habe mal ein Rektor von der Schule kennengelernt.

00:32:54: Und ich habe mir erzählt, dass er eine achte Klasse hat.

00:32:56: Und er kommt an die Schüler nicht ran oder er kam nicht an sie ran.

00:32:59: Und eines Tages hat er ein Zeugnis genommen, ein sehr miserables Zeugnis.

00:33:04: Er hat den Namen durchgestrichen, hat es 30 mal probiert und hat es den Schülern weitergegeben.

00:33:08: Da hat er sich gefragt, was helle dir von diesem Typen?

00:33:11: Dann hat er gesagt, es ist ein Versager, Pfeife, Lappen.

00:33:15: Und dann hat er gesagt, das ist mein Zeugnis.

00:33:17: Und dann war er still in der Klasse.

00:33:20: Und ab diesem Tag hatte er sie.

00:33:22: Nicht mit seinen Erfolgen, sondern guck mal, ich habe auch verloren.

00:33:26: Aber ich denke, dass Gott aus unseren Niederlagen, aus dem Scheitern unseres Lebens, aus meinem

00:33:31: Versagen, was ich durch habe, ja, und auch das, was man mir angetan hat, das ist halt

00:33:35: meine Stärke.

00:33:36: Ich möchte gar nicht immer so viel über Personenschutz reden und, nee, wie habe ich mich gefühlt?

00:33:41: Wie fühlte ich mich gefühlt, als ich gemobbt wurde?

00:33:43: Wie habe ich mich gefühlt, wenn der Vater bis auf den Heim kam?

00:33:45: Wie habe ich mich gefühlt, bis zum 15 lebensamem Schlafzimmer der Eltern zu schlafen?

00:33:49: Wie fühlt sich ein Obdach loser?

00:33:51: Wie fühlt sich ein Vater, der keine Zeit hat für seine Frauen, für sein Kind?

00:33:54: Wie fühlst du dich, wenn deine Familie einen schweren Auto hat und sie kämpfen, in

00:33:57: mir leben?

00:33:58: Wie fühlst du dich, wenn du ein Herzinfarkt hast, nur ich snag ich da und weiß, wie das weitergeht?

00:34:01: Und ich glaube, da begegnet mir den Menschen auf einer ganz anderen Ebene und vielleicht

00:34:05: auf einer verletzlichen Ebene.

00:34:07: Aber das ist so kostbar und so wertvoll.

00:34:10: Und ich glaube, das ist das so für mich meine Erkenntnis.

00:34:14: Die Rückschläge sind die schönsten Momente, die bereiten einen einfach nur auf schönere

00:34:18: Momente vor.

00:34:19: Ja, vielen Dank.

00:34:20: Also, ich habe mir einen Freund gesagt, der war Einsatzleiter beim SEK in Frankfurt.

00:34:23: Die Katastrophen unseres Lebens, die Schulen, unseren Charakter.

00:34:27: Und ich bete dann manchmal, wenn man sagt, Gott, kann das auch mal eine andere Charakterschule,

00:34:31: ja, mit viel mehr Spaß, ja, mit angenehmen Dingen und das immer noch im Verhandeln jeden

00:34:36: Tag.

00:34:37: Ja, ja, mir ist es so nicht.

00:34:38: Wenn man sagt, Rückschläge sind keine Schläge, sondern nur Möglichkeiten, nur Anlauf zu

00:34:41: nehmen.

00:34:42: Und das ist wirklich so.

00:34:43: Ich sehe das immer produktiv.

00:34:44: Man kann im Leben nur lernen oder gewinnen.

00:34:46: Ja, das.

00:34:47: Aber in der Situation drin ist es halt...

00:34:50: Bitte.

00:34:51: Grausam.

00:34:52: Aber sagen wir jetzt im Schulalltag, wir haben ja Zuhörer, die im Schuldienst sind.

00:34:57: Dann habe ich, sagen wir, sehr wilde Klasse.

00:34:59: Es gibt sehr armeu.

00:35:00: Das kann eine schöne Grundschule sein.

00:35:02: Es ist nicht immer erst in der verschrienen Hauptschule, kann ein Gymnasium sein.

00:35:08: Und jetzt wird der Herr Stahl angefragt, vielleicht einmal zur Hilfe zu kommen, mit der Klasse

00:35:15: zu reden und diese Präventionsarbeit im Sinne einer Selbstdisziplinierung einmal zu betreiben.

00:35:23: Gibt es für einen Herrn Stahl aussichtlose Fälle?

00:35:28: Trabst du dir das überall zu, glaubst du wirklich, dass du überall diese Jugendlichen

00:35:34: erreichst?

00:35:35: Ich traue mir das gar nicht zu.

00:35:36: Jesus hat gesagt, wer in mir ist, den ich nehmen, der bringt große Frucht.

00:35:39: Aber das ist ja vor der Klassische gar nicht so ein Lass daran erweitert.

00:35:42: Nein, nein, du hast ja mich gefragt.

00:35:43: Meine Einstellung, wie ob sich der Michael Stahl das zutraut.

00:35:46: Der Michael Stahl traut sich das nicht zu.

00:35:47: Aber wenn Gott mit mir ist, also ich spreche auch in Universitäten oder manchmal vor 2,

00:35:51: 3.000, keine Ahnung, Unternehmern, ja, da denke ich mir manchmal, Gott, wo stößt

00:35:55: du mich hin?

00:35:56: Ja, wenn du mich da haben bist, da musst du mir auch helfen.

00:35:59: Aber wenn es nicht gelingt, dann war entweder Gott nicht da oder gibt es aussichtlose Fälle.

00:36:04: Weil ich meine, es ist ja eine Feststunde.

00:36:06: Wenn du kommst, dann bist du ja da gar nicht mehr mit.

00:36:08: Aber ich gehe ja wieder, aber ich gehe ja wieder.

00:36:10: Aber du bist ja ein Alter gerne mit.

00:36:12: Ja, aber das wollte ich doch gerade eben sagen.

00:36:13: Deswegen müssen wir auch immer so sein, dass es auch nachhaltig ist, dass ich den Kindern,

00:36:17: den Erwachsenen etwas mitgebe, wo sie etwas mit anfangen können.

00:36:20: Also was ich zum Beispiel sehr gerne mache, ich erzähle Geschichten, von denen ich erlebt

00:36:25: habe, mit zum Beispiel ein Schlägertyp nach einem Vortrag so berührt wurde und gesagt

00:36:31: hat, er möchte jetzt ein Personenschützer werden, er möchte jetzt auf andere aufpassen.

00:36:34: Und dann hat er den, den er am meisten gequält hat, den hat er eine Medaille gegeben, da

00:36:39: steht drauf, du bist wertvoll.

00:36:40: Und diese Medaille hängt jetzt in diesem Klassenzimmer drin, dass der gefährlichste in dieser

00:36:44: Klasse ja den Schwächsten geirrt hat.

00:36:46: Und es ist immer so ein manendes Beispiel, diese Medaille da.

00:36:50: Oder was ich auch mal gemacht habe in einer ersten Klasse, da war habe ich wirklich gedacht,

00:36:54: ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.

00:36:56: Da sitzen 20, 25 Kinder in der ersten Klasse, die sich bekriegen, bis zum Gegend nicht mehr.

00:37:01: Und habe ich die Kinder gefragt, sag ich, wirst du ja nicht, dass sie wertvoll sind?

00:37:05: Manchmal zeige ich auch ein Klassenfoto von mir, von der zweiten, dritten Klasse, dann

00:37:08: dürfen sie mir mal raten, dann sind wir schon auf einer persönlichen Ebene.

00:37:11: Aber wie gesagt, ich habe den Vorsatz, ich gehe heute wieder, der Lehrer bleibt ja.

00:37:14: Und habe ich die Kinder gefragt, wirst du, dass sie wertvoll sind?

00:37:17: Dann haben sie mich angeschaut, wirklich kein einziges Kind, habe ich gesagt, ja.

00:37:21: Wahrscheinlich selbst, wenn es eins gewusst hätte, wenn alle 29 sagen, dann sage ich

00:37:25: nicht, ja.

00:37:26: Und dann habe ich sie gefragt, sag ich habe dir etwas Wertvolles zu Hause.

00:37:29: Und dann ging es los, ja.

00:37:30: Dann habe ich gesagt, ich habe mehr Schweinschen, als andere Kinder gesagt, ich habe einen

00:37:33: Funkelstein zu Hause, ich sage, stopp.

00:37:34: Sag ich, wenn ich jetzt bei dir ins Zimmer reingehe und klau den Funkelstein, was würdest du machen?

00:37:40: Dann habe ich das Kind gesagt, dann hau ich dir auf die Finger, sag ich, warum?

00:37:43: Ja, der Funkelstein ist wertvoll, ja.

00:37:45: Das wertvolleste, was ich habe.

00:37:47: Das zweite Kind habe ich gefragt, wenn ich in dein Zimmer reinkomme, mach den mehr

00:37:50: Schweinchen und gnoten ins Ohr, was würdest du machen?

00:37:53: Dann schrei ich nach Mama und Papa, sag ich, warum?

00:37:55: Sag ich, mein mehr Schweinchen ist wertvoll, das geht nicht.

00:37:57: Dann sage ich zu einer Kinder, sie wissen eigentlich, dass sie wertvoller seid als alle Funkelsteine

00:38:00: dieser Welt.

00:38:01: Und alle mehr Schweinchen dieser Welt, dann schütteln sie den Kopf und habe ich die Kinder

00:38:05: gefragt, wisst ihr sogar, dass sie wertvoller seid, als ein mehr Schweinchen, dessen Funkelstein

00:38:10: verschluckt hat?

00:38:11: Und dann hatte ich sie irgendwie, ja.

00:38:14: Und auch vorgestern im Gefängnis, ja, ich habe, da sitzen 25 Gewalttäter vor dir und

00:38:19: wenn du sie in der ersten Minute nicht hast, dann hast du verloren.

00:38:22: Was habe ich in der ersten Minute gesagt, das, was mir meine Frau gesagt hat nach einem

00:38:27: Unfall, ja, erzählt du den Jungs, dass sie wertvoll sind, ja, weil der Junge, der einen

00:38:31: Unfall vorstacht hat, kann es sein Wert nicht.

00:38:33: Das habe ich ihnen gesagt, meine Frau in schwerem Auto, ich habe deswegen bin ich heute hier,

00:38:37: weil sie gesagt, da ist so hierher, eigentlich wollte ich nicht mehr.

00:38:39: Das ist die Wahrheit.

00:38:40: Und dann habe ich noch eine Botschaft von meinem Papa, der auch im Gefängnis war.

00:38:44: Ich soll euch von seinem Leben berichten, wie wir uns versöhnt haben.

00:38:47: Und dann haben die zugehört, ja.

00:38:50: Also ich versuche immer auf einer persönlichen Ebene zu kommen, aber mit der jeweiligen Sprache

00:38:56: von den Leuten, die vor mir stehen, los sitzen.

00:38:57: Und eine ganz praktische Frage mal von diesen Kursen, von diesen Beratungen, von denen

00:39:04: kommt es zu Leben.

00:39:05: Also du gehst da 100 Rater für, wie ein Referenz?

00:39:08: Ja, also manches mache ich ehrenamtlich.

00:39:10: Man ist einfach wichtig ist, aber alles kann ich nicht ehrenamtlich machen natürlich.

00:39:13: Ich habe noch eine Sportschule, ja.

00:39:15: Und da ist es so, wer nichts hat, trainiert kostenlos.

00:39:18: Und wer nichts hat, kriegt auch nur ein T-Shirt und Schuhe, also Betriebswirtschaftliche Katastrophe,

00:39:23: ja.

00:39:24: Aber es funktioniert, ja.

00:39:25: Also Sportschule für selbstverteidigungen.

00:39:27: Genau, richtig.

00:39:28: Und Buchautor.

00:39:29: Ja, aber da verdient so nichts dran.

00:39:33: Da verdient so nichts wie dran.

00:39:35: Ich habe gehört, dass auch ein paar Bücher gelogen werden.

00:39:36: Bist du schon Millionär, oder?

00:39:37: Nein, noch nicht, oder?

00:39:38: Nein, ich habe ein paar Bücher geschrieben, ja.

00:39:41: Aber ich bin auch einer derjenigen, die sagen, ich wollte nie ein Buch schreiben, eigentlich

00:39:46: kann ich keine Bücher schreiben.

00:39:47: Du hast gesagt, du hast da sehr geweint, dass du das Buch, das hier auch vorhin geschrieben

00:39:51: hast.

00:39:52: Warum?

00:39:53: Warum?

00:39:54: Also erst mal der Journalist, mit dem ich das Buch geschrieben habe, der wohnte in Dresden,

00:39:59: hat gesagt, ich komme zu dir in die Heimat und mit dem war ich ein paar Tage unterwegs

00:40:02: und da wollte ich unbedingt an ein paar Stellen hin, wo ich selber schon lange nicht mehr war,

00:40:06: ja.

00:40:07: Also ich bin mit ihm zum Beispiel, ich wollte mir mit zehn Jahren das Leben nehmen, da stand

00:40:10: ich an einem Beinkleisen, ich habe gesagt, Gott, das mag ich nicht mehr.

00:40:12: Und dann habe ich gesagt, komm, wir gehen auf dieses Beinkleis hoch, ja.

00:40:15: Und da stand ich da tatsächlich dann, keine Ahnung, 35, 40 Jahre später wieder auf diesen

00:40:21: Gleisen, ja.

00:40:22: Und dann bist du halt in dem Moment nicht, keine Ahnung, damals vor acht Jahren war ich

00:40:26: 46, da bist du nicht 46, in dem Moment bist du dann Gott zu wieder zehn, ja.

00:40:30: Und das hat mich schon sehr berührt.

00:40:32: Und ich habe mir das Leben meines Vaters angeschaut.

00:40:35: 41 Geboren, sein Vater in Krieg, in russischer Kriegsgefangenschaft gewesen.

00:40:40: Der kam 47 wieder zurück, da war mein Vater schon sechs Jahre alt und zurück kam ein traumatisierter

00:40:46: Mann.

00:40:47: Und mein Vater ist nie in Arm genommen worden, der hat nie gehört, dass er geliebt ist,

00:40:49: der hat nie gehört, dass man stolz auf ihn ist, der wurde blutig geschlagen.

00:40:52: Und je mehr ich die Geschichte meines Vaters gehört habe und jetzt kommt ein Spruch von

00:40:57: mir, ich verstehe ihn, aber verstehen bedeutet nicht einverstanden.

00:41:01: Ich verstehe, warum er alkoholiger geworden ist, aber verstehen bedeutet nicht einverstanden.

00:41:05: Mittlerweile verstehe ich jeden alkoholiger.

00:41:07: Jeden, ja.

00:41:08: Wie zerbrochen, muss ein Mensch sein, damit er flüchtet und sich betäubt.

00:41:12: Deshalb habe ich auch viel geweint bei diesem Buch, ja.

00:41:14: Sehr viel.

00:41:15: Es ist okay, ich habe meinen sterben Normand gesagt, echte Männer schämen sich ihre Gebete

00:41:19: und tränen nicht.

00:41:20: Das ist doch auch Reinigend oder so was?

00:41:23: Das sieht man sich vielleicht aus.

00:41:25: Absolut, absolut.

00:41:26: Also ich bin möglich in einem Reinigungsprozess drin und habe auch vor zwei Jahren, obwohl

00:41:32: ich meine Schuld schon öfters vor Gott bekannt habe und ich beken sie auch vor den Menschen,

00:41:36: aber da hat es mich getrieben.

00:41:37: Ich habe mir gedacht, es muss du beichten gehen.

00:41:39: Also ich muss euch sagen, ich bin evangelisch getauft, ich bin aber in einer katholischen

00:41:42: Kirche groß geworden, ja.

00:41:44: Ist es okay für euch, ja.

00:41:47: Die katholische Kirche war 100 Meter von mir weg, ja.

00:41:50: Und da bin ich immer in die Kirche und da stand der geiselte Christus in Lebensgröße

00:41:54: und dann habe ich immer gestreichelt.

00:41:55: Ich habe gesagt, heute haben sie mich durchs Dorf gejagt und sie haben mich angespuckt.

00:41:59: Mir war immer, als würde ich sagen, ich weiß, ich kenne das, ich habe das durch, ich fühle

00:42:03: wie du.

00:42:04: Und als meine Oma starb, die gläubig war, wo ich 13, 14 war, da habe ich Gott den Rücken

00:42:10: gekehrt, da habe ich mein eigenes Ding durchgezogen.

00:42:12: Und trotzdem, das war es in meinem Leben, die ersten 13, 14 Jahre, mein Herz gesehen wurde,

00:42:17: das war immer noch da und 2.7 hat sich dann mein Leben verändert und dann war dieser

00:42:22: große Wunsch da zu beichten.

00:42:23: Da habe ich mich gedacht, du kannst nicht beichten gehen, viele kennen mich ja, gell.

00:42:26: Da habe ich mir belegt, du gehst irgendwo weit weg, ja.

00:42:28: Dann war aber ein Nachmittag, ich wohne in der Nähe vom Kloster Nähere sein, wenn ich

00:42:32: das was sage, gell.

00:42:33: Ich hielt es nicht mehr aus und dann ging ich ins Kloster und habe an die Klosterpfadze

00:42:38: geklopft, geklingelt und habe dann da zum ersten Mal geistlich in meine ganze Schuld

00:42:45: dargelegt und so viel geweint und auch da nochmal einen unfassbaren Prozess der Reinigung

00:42:49: und der Psycho-Higiene erleben dürfen, ja, kann jedem nur empfehlen, die Beichte, gell.

00:42:55: Das hat mir unfassbar gut getan und wieder viel dabei geweint.

00:42:58: Die Beichte wird ja gerade diskutiert in Deutschland, dass sie abgeschafft werden soll zur Kommunion

00:43:02: rein, Herr Kreugim, ich finde, Herr Quatsch.

00:43:04: Ja, was hast du noch was?

00:43:05: Ich konnte was abschaffen, was gezwungen ist, wir würden nie erkennen zwingen, mit uns

00:43:11: zu weichten, sondern wir kommen mit den Kindern zu Gesprächen irgendwann, stellst fest, dass

00:43:16: du schon mitten in der Beichte drin bist, das ist ganz einfach, gell.

00:43:19: Ich kann nur noch zustimmen, Beichte heißt ja vom psychotherapeutischen Ansatz, sehr

00:43:25: Befreiung durch Selbsterkennung, dass ich eben nicht nur meine Leistungen, sondern auch

00:43:30: meine Defizite aufzählen darf, das ist ja da draußen nicht vorgesehen, hier darf ich

00:43:34: es.

00:43:35: Die Beichte wird nie sterben, ich könnte den ganzen Tag Beichte hören, aber niemand kommt

00:43:39: mir in Beicht stunden.

00:43:40: Der Rahmen hat sich geändert, ich würde glaube ich auch nicht mehr in den Schrankereingehen,

00:43:45: weil ich das Gespräch suche und dagegen überall sehen möchte.

00:43:50: Bedingungen haben sich geändert und das ist gut so, alles hat irgendwie Verfallstätung,

00:43:54: aber die Notwendigkeit, mein inneres nach außen zu kehren und es ansprechen zu dürfen,

00:44:00: eben damit nicht die Sonne über meinem Zorn untergeht.

00:44:05: Dafür, genau dafür brauche ich die Beichte und Gott sei Dank gibt es mir, ihr seid noch

00:44:10: die ersten Jahre erlebt, das Alter bei der Beicht Vorbereitung fragte, da muss man ein

00:44:13: Kind Angst haben, so jetzt herkastisch sein und sagen ja unbedingt, weil ich bin der Bruder

00:44:19: vom Grandbus oder was, natürlich nicht, das hat dann nie ein Kind Angst gehabt, das kann

00:44:24: man alles so hervorragende Art und Weise gestalten, dass das Kind zum ersten Mal spürt, was es

00:44:30: heißt, mein erstes Gespräch mit dem Erwachsenen, wie wirklich zwei auf Augenhöhe, die über

00:44:37: ein gemeinsames Leder reden und vor allem nicht nur darum, was habe ich falsch gemacht,

00:44:42: sondern was läuft hier falsch.

00:44:43: In der Beichte geht es nicht darum, meine aktiven Sünden zu bekennen, sondern ich sage

00:44:49: es ja immer in die Losprechungsformel, mit "Nein, Gott spreche dich los", von allem

00:44:53: bösen, dass dir wieder fahne ist und dann erst sage ich, was von dir ausgegangen ist,

00:44:58: also deine Sünden.

00:44:59: Aber zuerst geht es um alles Böse, das du erlebt hast, das müssen wir schauen, was wir wegkriegen,

00:45:05: damit du wieder frei aufleben kannst.

00:45:07: Ich habe eine Frage, weil ich es hier auf dem Zettel sehe, ich bin auch damit aufgewachsen,

00:45:13: mit dem Satz, ich habe nie was damit anfangen können, Angriff ist die beste Verteidigung.

00:45:17: Also sagen wir mal, wenn du jetzt in dem Konflikt drin bist, du merkst, jetzt hilft nichts mehr,

00:45:25: also bevor der andere das Messer zieht, es ist zum Beispiel so, wenn einer eine Waffe

00:45:28: ziehen würde und du hättest selber eine Waffe, dann brauchst du, man spricht hier von 11 Metern,

00:45:33: um deine eigene Waffe zu ziehen, selbst wenn du einen Schusswaffe hast, alles was unter

00:45:36: 11 Metern ist, hast du keine Chance.

00:45:38: Also in der Trammer, mit der das Messer zieht, so wenn es so liegen, oder in der Mannheim

00:45:43: wird, dann hast du keine Chance.

00:45:45: Ja, bewaffnete Angreifer, also ich sage mal, deine Überlebens Chance vielleicht maximal

00:45:49: bei 1% und selbst wenn du an diesem 1% intensiv trainierst, wie ich mein Leben lang, dann habe

00:45:54: ich vielleicht 2%, aber im Grunde genommen habe ich keine Chance.

00:45:58: Deshalb diese Leute, also diese Umgebung und die Menschen sehr gut beobachten und diese

00:46:05: Angriffsvorbereiten in Maßnahmen zu erkennen.

00:46:07: Wenn sich da zum Beispiel, wenn der Aggressor immer schneller wird in dem, was er sagt

00:46:12: und seine Sätze werden abgehackt, dann bereitet er sich vor, dann ist er wie so kurz vor

00:46:16: dem Höhepunkt.

00:46:17: Und wenn er sich da dabei noch an die Nase fasst und den Schweiß abwischt, dann weißt

00:46:22: du jetzt, knallst gleich und wenn ich diese Sachen erkenne, dann kannst du nicht mehr

00:46:25: abhauen, es ist niemand da, der dir hilft, deine Worte helfen auch nicht mehr, dann musst

00:46:30: du präventiv...

00:46:31: Ich habe ein paar Dinge gelernt, erstens mal laut werden, in laut Ansprüche dann mit

00:46:36: sie, mit sie ansprechen, nicht mit du, sonst waren die Leibnizern all die Späts in den

00:46:41: Streitnungs, der Aufmerksamkeit erleden durch mein Umfeld.

00:46:45: Kommt auf an, wo du bist auch.

00:46:46: Ja, das hat man gesehen, bei der Antwort in Würzburg, wo diese Messertacke war, wo

00:46:50: dann andere dazugekommen sind und mit Stühlen den Angreifer abwehren können.

00:46:54: Also wenn eine Waffe hat immer etwas zwischen dir und dem Angreifer bringen, das war sehr

00:46:59: gut in Würzburg.

00:47:00: Und vor allem den Leuten auch nicht sagen, ich mutiere ja nicht von einer Sekunde zu

00:47:03: anderen, zu Bruce Lee, sondern ich bin immer noch ich, ich kann immer noch mit dem was

00:47:08: ich bin, mich verteidigen.

00:47:09: Aber mit das was du bist, du hast wahrscheinlich soviel Energie in dir drin, sobald du liebst,

00:47:14: also wenn ich eine Mutter frag, würdest du dein Kind beschützen, wenn es drei Leute

00:47:17: umzingen, na klar, sei ich mit zehn, na klar, ja, wird immer kämpfen, ja und du setzt

00:47:21: auch Kräfte frei, ja.

00:47:22: Ich glaube, Liebe ist auch wirklich so ein Indikator, ja, wie viel Kräfte du im Prinzip,

00:47:27: wenn der andere dir wichtig ist oder du dir selber.

00:47:29: Ja, dann kannst du wahrscheinlich Kräfte freisetzen, wo du gar keine Ahnung gehabt hast,

00:47:34: ja.

00:47:35: Und jetzt nochmal in den Schulalltag rein oder am Sonntag, na mein Tag am Fußballplatz,

00:47:39: am Spielfeldrand, wir reden immer von den Kindern, von der Aggression der Kinder, aber

00:47:44: ein wichtiger Teil fehlt das, seine Eltern.

00:47:46: Ja.

00:47:47: Aloha, ich stehe oft immer wieder mal, ich gehe ja nicht oft hier und da mal auf seinem

00:47:51: Fußballfeld und her, man hört die Eltern ab, wie die ihre Kinder da antreiben, ja, ich

00:47:55: kann das nicht sagen, ha, am Schiere, eine rein.

00:47:57: Was haben wir jetzt, wie lange hat das gedauert, bis jetzt diese Regelseite der EM durch ist,

00:48:01: dass nur noch der Kapitän im Schiedsrichter diskutiert, auf dem wir da vorher darauf

00:48:04: gekommen können und dann in der Rudelbildung entsteht.

00:48:07: Wie kommst du an die Eltern ran?

00:48:10: Aber das ist ein gesellschaftliches Problem.

00:48:12: Ja, aber kommst du ran, wenn du in der Schule bist, ja.

00:48:15: Wenn ich einen Elternabend hab, dann sag ich, du bist ein Eltern, ja.

00:48:18: Aber auch in Liebe, ja.

00:48:19: Und dass die Kinder, du lebst ja deinem Kind nicht nur vor, wie bist du Vater und Mutter,

00:48:25: sondern wie bist du auch Sohn?

00:48:26: Wie bist du ein Tochter?

00:48:28: Wie bist du ein Nachbar?

00:48:31: Wie bist du ein Bruder, ein Schwester?

00:48:33: All das leben wir unseren Kindern vor.

00:48:35: Wir sprechen von Helikopter, Eltern von, was haben wir denn, Schnee, Schneeräumen, Eltern,

00:48:40: also die alles aus dem Weg räumen und so weiter.

00:48:43: Beginnt nicht da auch schon eine Fehlform der Erziehung, dass sie das Kind sozusagen von

00:48:48: allem fernhalten, was sie so in Belastung vielleicht schon tun.

00:48:51: Möchte die Leute aber auch nicht verurteilen, will sie da ernst nehmen, warum ist das so?

00:48:54: Weil unsere Medien von morgens bis abends uns suggerieren, wie schlimm die Welt ist.

00:48:58: Wir wissen zum Beispiel, dass es weniger Verkehrstode gibt, wir vor 30, 40 Jahren.

00:49:02: Und trotzdem packen wir unser Kind in Watte, weil wir Angst haben, dass etwas passiert.

00:49:06: Und das ist ja das Gefährliche.

00:49:09: Wir haben das mit einem Freund von mir heute auch besprochen.

00:49:12: Es gibt da zwei große Kräfte auf dieser Welt, das ist Liebe und Angst.

00:49:15: Ich kann mein Kind in Liebe erziehen oder mit Angst erziehen, aber wenn ich mein Kind mit

00:49:19: Angst erzeh, werde ich eines Tages wahrscheinlich ein ängstliches Kind haben, ja.

00:49:23: Liebe und Liebe lässt halt auch los und engt nicht ein und traut dem anderen auch etwas zu.

00:49:28: Aber haben wir den Kampf nicht schon verloren angesichts der Gewalt in den sozialen Medien?

00:49:33: Ja, da auch gut, dass du das sagst, habe ich eine ganz, ganz große Bitte an die Menschen draußen.

00:49:39: Ich kann das nur wieder mit einer persönlichen Erfahrung berichten.

00:49:42: Mein Vater, wenn er früher heim kam, da musste er acht, neun Stufen bis zur Haustür hochgehen.

00:49:46: Und ich habe von unserem kleinen Bruchbruder aus in seine Augen geschaut.

00:49:51: Ich habe das aufgesaugt.

00:49:53: Und dann wusste ich, wie der Tag weiter ging.

00:49:55: Und dann, wenn ich mir nicht sicher war, dann habe ich gewartet, bis ich mit meiner Mama spricht.

00:49:59: Ich habe an der Wohnzimmertür gelauscht.

00:50:01: Und spätestens dann, am Klang seiner Stimme und im Blick in seine Augen, dann wusste ich, wie ich dran bin.

00:50:07: Wenn wir heute irgendetwas zu sagen haben oder jemanden auch kritisieren möchten, ja,

00:50:11: dann bitte persönlich, damit der andere in deine Augen schauen kann und den Klang deiner Stimme hört.

00:50:17: So wird es immer weniger Missverständnis und Streit geben.

00:50:20: Aber es ist ja nicht nur Krieg im Nahen Osten oder in Ukraine, es ist Krieg im Internet, wie du gesagt hast.

00:50:24: Da wird auch geschossen.

00:50:25: Nur diese Wunden sind nicht sichtbar.

00:50:27: Aber manchmal sind diese Wunden noch schlimmer als jede körperliche Wunde.

00:50:31: Und da müssen wir darauf schauen, dass...

00:50:33: Und wir werden ja, so steht es in der Bibel, für jedes Wort Rechenschaft ablegen.

00:50:37: Ich sage es immer meinen Jugendlichen, wir diskutieren nicht über WhatsApp, nicht über Facebook.

00:50:41: Und diskutieren Facebook.

00:50:43: Wir informieren uns nur über das nächste Gespräch.

00:50:46: Weil es ist so leicht etwas geschrieben, wenn ich dich nicht anschauen muss.

00:50:50: Und dann steht es aber und ist nicht mehr auszulöschen.

00:50:53: Und das ist glaube ich ein logisches Argument, dass jeder irgendwie annimmt.

00:50:58: Und vielleicht noch etwas, was ich auch mit vielen Firmen zu tun habe und sehr viel mit der Polizei.

00:51:03: Die Leute, also Firmenbesitzer, die heute jemanden einstellen, ja,

00:51:08: du kannst eine schöne Bewerbung schreiben, ja, die kann ich auch von jemanden schreiben lassen.

00:51:11: Aber wenn die Leute wissen wollen, wie du drauf bist,

00:51:13: dann gucken die mal bei Facebook, geben deinen Namen an oder bei Instagram,

00:51:17: dann sehen die, in welchen Gruppen bist du unterwegs.

00:51:19: Was gibst du für Kommentare ab? Bist du teamfähig? Bist du beleidigend? Bist du verletzend?

00:51:23: Und so, das, was du hier gesehen hast, das, was du ernten,

00:51:28: und da kann es auch sein, dass die Leute sagen, den wollen wir gar nicht haben, ja.

00:51:30: Der vermasselt uns die Firmen halt.

00:51:32: Ja, Michael, jetzt zum Ende des Podcasts.

00:51:35: Wir beschweren uns immer, was nicht funktioniert oder was schlecht in der sozialen Medien ist.

00:51:38: Zum Schluss wollen wir mit einem Hashtag mehr davon. Wo wünscht du dir, dass es mehr davon...

00:51:42: Ich weiß nicht, was es heißt.

00:51:44: Mehr davon, das ist so moderne Sprache, dosdag moderne Sprache, einfache Sprache.

00:51:47: Mehr davon, wo wünschst du dir, positiv, wir wollen was positiven enden,

00:51:51: dass wir mehr positive in unserer Menschheit haben, ein positives Projekt irgendwas.

00:51:56: Also, jede Mensch seht sich nach diesen zwei Worten, du bist geliebt, ich bin stolz auf dich, ja,

00:52:01: dass wir das öfters wieder aussprechen.

00:52:03: Kommers Baden-Württemberg, da gibt es diesen Satz, "Nett kschumpfer, ich knucklobt".

00:52:07: Komischerweise wird auf Beerdigung so viel gelobt wie nie zuvor, ja,

00:52:10: dass wir das, was wir auf einer Trauerrede von uns geben,

00:52:13: dass wir das zu lebt sein, den Leuten würde es sagen.

00:52:15: Und womit ich Kinder und Jugendliche ganz oft erreich, ich frage sie manchmal,

00:52:19: hast du schon mal jemanden beschätzt und sie sagen, ja, und sie sagen, wie war das?

00:52:22: Heldenhaft, toll, prima, ich kenne dir Robin Hood, ja, Heil in der Gladiator und so weiter.

00:52:27: Ich sage, und es ist ein schönes Gefühl, ja, es ist cool, also ich bin heute wieder weg,

00:52:32: aber ihr seid Personenschützer.

00:52:33: Es ist so schön aufeinander aufzupassen, ja, auf dich und auf die anderen,

00:52:38: ich verlass mich auf euch, ja, und oft, ja, da passiert was, ja.

00:52:43: Aber ich bin ja nur einer, der einen Samen aussieht.

00:52:45: Der Rest muss zu Hause gelebt werden, in den Medien gelebt werden, in der Schule, ja.

00:52:50: Aber ich kann nur Liebe von mir geben und der Rest hoffe ich darauf,

00:52:54: dass die Menschen dann, wenn Gott sie erreichen möchte, dass es zulassen.

00:52:58: Man kann ja auch die Liebe Gottes ablegen, das ist ja auch so gesehen völlig in Ordnung.

00:53:02: Liebe darf man ablegen, ja.

00:53:05: Aber ich glaube, Reiner, das sagst du auch, das war halt ein Podcast voller Liebe,

00:53:08: voller Herzkraft.

00:53:10: Ich bin richtig erstaunt, was dafür ein toller Inhalt war.

00:53:13: Und das ist in meiner zweiten Lieblingsstadt, ja, ich darf dir das sehr sagen, oder?

00:53:17: Weil ich bin seitlich FC Bayern, seit ich ein kleiner Junge bin,

00:53:20: bin ich sympathisant vom FC Bayern München, darf man das hier sagen, bist du in 60er?

00:53:24: Aber ich bin immer versinnungsbereit.

00:53:26: Aber ja, meine erste Autogrammstunde war 1979 mit drei Spielen von 60.

00:53:32: Franz Gerber, Jupp Kabelmann und Heinz Flohe, meine ersten Autogramme.

00:53:36: Wir waren nur Arme im Oeste, aber von diesem Titel reden sie alle.

00:53:40: Die roten werden nur im Oeste und...

00:53:43: Ja, acht und auch nicht mehr.

00:53:45: Hat sich alles verändert in Bayern.

00:53:46: Ja, und wir zwei kommen ja super miteinander aus, ja, siehst du, das funktioniert super.

00:53:50: Ich sag, vergeltsgott für die tolle Zeichen, das geht gut für die Inhalte.

00:53:54: Wir hören uns wie immer jeden Monat wieder hier im Pausengang Podcast,

00:53:58: immer zum ersten Netzmonat live, überall wo es Podcasts gibt und im Kirchenradio.

00:54:02: [Musik]

00:54:08: Das war Pausengang, der Bildungs-Podcast der KHEG Bayern

00:54:12: in Kooperation mit dem katholischen Medienhaus "Sankt Michaelsbund".

00:54:16: [Jubel]

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