Wolfgang Gehra, Professor für Soziales Unternehmertum

Shownotes

Der Begriff Social Entrepreneurship klingt zunächst sehr abstrakt. Professor der Hochschule München Wolfgang Gehra erklärt im Podcast, was es hiermit auf sich hat und nennt spannende Beispiele, wie ideele Werte, Mut und ökonomisches Handeln zu sinnvollen Unternehmungen zusammengeführt werden können. Wie können Schulen und Kitas von sozialem Unternehmertum profitieren? Als Unterstützer der ALMSE Akademie bringt er „Social Entrepreneurship“ an Schulen. Das Projekt will Schülerinnen und Schülern das Mindset vermitteln, mit Ihren Ideen und als Team etwas bewegen zu können. Hierdurch soll ein Raum zum Anwenden neuer Methoden und Denkweisen entstehen und die Motivation und Mut für das Entwickeln eigener Ideen entfacht werden.

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00:00:00: [Musik]

00:00:06: "Pausengong - der Bildungspodcast der KALG Bayern".

00:00:10: [Musik]

00:00:13: Es ist wieder soweit.

00:00:14: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts "Pausengong".

00:00:18: Heute soll es nicht nur um soziale Berufe gehen, sondern vor allem um das soziale Unternehmertum.

00:00:24: Daher haben wir einen ganz besonderen Gast heute für Sie, nämlich Herrn Prof. Dr. Wolfgang

00:00:28: Gera, Professor der Hochschule für in München für Social Entrepreneurship und wie gewohnt

00:00:34: unseren geistlichen Beirat Rainer Maria Schießler.

00:00:36: Herzlich willkommen.

00:00:37: Vielen Dank.

00:00:38: Vielen Dank für die Einladung.

00:00:39: Wie schon gesagt, ich bin Wolfgang Gera, Hochschule München.

00:00:42: Hochschule München ist, glaube ich, so die drittgrößte staatliche Hochschule nach der

00:00:45: TUM und nach der LMU in München mit, glaube ich, 18.000 Studierenden.

00:00:50: Ich komme von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaftler.

00:00:53: Dort haben wir einen schönen Studiengang, der nennt sich Management in soziale Innovationen

00:00:58: und das ist ganz nah dran an dem Thema Social Entrepreneurship.

00:01:02: Vielleicht noch Kostümier.

00:01:03: Ich bin vom Hintergrund Herr BWL-er, habe also mal was gescheites gelernt, aber in meiner

00:01:09: beruflichen Erfahrung sowohl die ein betriebswirtschaftliche oder ich sage immer kommerzielle Seite kennengelernt

00:01:15: als auch die soziale Seite in meinen bisherigen beruflichen Stationen.

00:01:19: Ach, ich finde das so schön, weil der BWL-er sagt, er hat was gescheites gelernt.

00:01:22: Hier habe ich mir gesagt, BWL steht für bewusstlos, bis man jemand gesagt hat, dass er sich betriebt.

00:01:27: Nichts für ungut.

00:01:28: Aber ich bin ja schon fasziniert von dem Begriff "Entrepreneur".

00:01:32: Gott sei Dank, dass ich Französisch gelernt habe.

00:01:35: Ich staune immer, ich bin ein sehr einmal laufend älter, wie ich mit völlig neuen Begrifflichkeiten

00:01:41: und Dingen konfrontiert werde.

00:01:43: Dieser Name wirklich ganz ehrlich ist mir noch nie zwischen die Finger gekommen, "Entrepreneur".

00:01:49: Darum werde ich gleich um eine dicke Aufklärung bitten.

00:01:53: Gerne.

00:01:54: Also das rein kommerzielle Entrepreneurship gibt es schon relativ lange.

00:01:57: Und so wie schon richtig gesagt, es kommt vom französischen Entrepreneur, etwas Unternehmen

00:02:03: ins Risiko gehen und so mit Beginn der 90er Jahre des vergangenen 100s ist es also auch

00:02:09: hier in Deutschland auch im akademischen Raum hat das Fuß gefasst, also ich habe noch gelernt

00:02:15: an der LNU Gründungsmanagement.

00:02:18: Und "Neudeutsch" heißt es halt Entrepreneurship.

00:02:21: In dem Sinne, ich kreiere etwas Neues, ein neues Unternehmen.

00:02:27: Ich gründe vielleicht auch ein neues Unternehmen.

00:02:29: Und ja, ich würde mal sagen, so bis vor 20 Jahren war das eben ganz stark immer nur geprägt,

00:02:36: rein aus einem kommerziellen Blickwinkel.

00:02:39: Innovationen, technische Innovationen.

00:02:42: Irgendwie neue Laserbauen, neue Raumfahrt, auch sehr wachsumsgetrieben.

00:02:47: Der Begriff Social Entrepreneurship, den es jetzt so in den Anfängen auch schon seit den

00:02:53: 80er Jahren gibt, hat eigentlich oder aus meiner Sicht so eine Komplettierung.

00:02:59: Es geht eben nicht nur um rein ökonomische Ziele, sondern es geht auch um soziale oder

00:03:02: um nachhaltige, um ökologische Ziele.

00:03:04: Also sprich, Entrepreneurship wird im Sinne von Social Entrepreneurship ganzheitlich gedacht.

00:03:09: Und es geht also nicht nur ums Geld verdienen und es geht nicht nur um die reine Technik,

00:03:14: sondern letztendlich ist es auch irgendwo um die Gesellschaft.

00:03:17: Und vom ideellen Hintergrund her wollen Social Entrepreneure mit ihrem unternehmerischen

00:03:25: Eifer, mit ihrer unternehmerischen Energie, mit ihrer Kreativität, mit ihren Innovationen,

00:03:30: wollen sie gesellschaftlich relevante Probleme lindern oder lösen.

00:03:33: Und damit vielleicht nicht gleich die ganze Welt retten, aber doch irgendwo ein Teil

00:03:38: im Quartier im Sozialraum irgendwo besser machen.

00:03:40: Und der Unterschied jetzt zu reinen Sozialunternehmen oder den Wohlfahrtsunternehmen ist, dass Social

00:03:46: Entrepreneure sich dem ökonomischen sehr offen gegenüber zeigen.

00:03:50: Also nicht sofort jetzt irgendwie denken an Spenden oder an Zuschüssen, sondern sagen,

00:03:56: wie kann ich vielleicht mit meiner Geschäftsidee, die einen sozialen Zweck zum Ziel hat, wie

00:04:01: kann ich mit dieser sozialen Geschäftsidee vielleicht auch Geld verdienen, ganz oder

00:04:06: zumindest zum Teil.

00:04:07: Und damit haben Social Entrepreneure oft so eine hybride Richtung.

00:04:12: Also sie sind offen fürs ökonomische.

00:04:14: Aber die Zielorientierung mit dem allem, was sie tun, ist eigentlich, dass sie irgendwas

00:04:18: besser machen wollen.

00:04:19: Ich nenne ein paar Beispiele, damit es vielleicht klarer wird.

00:04:21: Also gibt mittlerweile Tausende von Unternehmen in Deutschland, die in diese Richtung gehen.

00:04:25: Ein Unternehmen, das relativ durchaus ökonomisch aufgestellt ist, aber einen sehr gesellschaftlich

00:04:30: guten Zweck erfüllt ist, diese mittlerweile auch bekannte Firma Recap, die vor einigen

00:04:34: Jahren dieses nachhaltigen Becher oder dieses Pfandsystem erfunden hat und mittlerweile

00:04:39: breit ausgerollt hat.

00:04:42: Es gibt Polarstellen in München, die verstehen sich als Vermittler in der Energiewende, auch

00:04:47: eine reine GmbH, also das ganze ist rechts von unabhängig.

00:04:50: Es gibt natürlich auch welche, die eine GmbH haben.

00:04:54: Es gibt Firmen, die sich einfach darum kümmern, dass Schülerinnen und Schüler mit einem schwierigen

00:04:59: Bildungshintergrund oder Migrationshintergrund einfach nochmal Zusatzausbildungen bekommen

00:05:03: oder dass A zu B, die kurz vom Abbruch sind, nochmal aufgefangen werden.

00:05:07: Also es gibt in ganz vielen verschiedenen Bereichen Engagements, die aber nicht nur,

00:05:13: sondern eben auch mit einem kommerziellen Aspekt betrieben werden.

00:05:17: Und das ist eigentlich die Verbindung zwischen Ökonomie und irgendeinem gesellschaftlich

00:05:22: oder einem social relevanten Aspekt.

00:05:25: Also was ich jetzt verstanden habe, es geht um Startups, die nicht nur auf ihr Konto schauen,

00:05:31: sondern die schauen, ob das was wir tun, nicht nur wirtschaftlich und finanziell was

00:05:36: einbringt, sondern beziehungsmäßig, dass die irgendwas in die Gesellschaft damit ausdrücken.

00:05:41: Wunderbar, da lebe ich genau in der richtigen Gesellschaft.

00:05:44: Ja, das ist schön, dass es Menschen gibt, die was machen.

00:05:46: Und was motiviert Sie denn, diese Talente, die Sie an der Uni haben, dieses Wissen,

00:05:52: dieses Wissen, was Sie da täglich lernen an der Uni beizubringen?

00:05:55: Also da natürlich viel jetzt mal meine eigenen Wieter zu tun.

00:05:58: Wie gesagt, ich habe BWL studiert, bin aus einem BWL Studium raus und mir gedacht, da

00:06:02: eigentlich müssen alle Leute irgendwie BWL studieren, weil dann würden alle mehr effizienter

00:06:05: denken und dann wäre das alles irgendwie besser.

00:06:07: Also so war ich halt damals drauf.

00:06:09: Ich habe dann auch eine Firma gekauft, saniert und wieder verkauft.

00:06:13: Kann man auch sagen, Fischzuchtkönigsee, nicht im Königsee, sondern am Königsee.

00:06:18: Drei Jahre eben saniert, durchaus hardcore, ökonomisch getrieben.

00:06:22: Und habe aber da dann schon so die ersten Gedanken gehabt, ja wie kann man das in irgendeiner Form

00:06:25: nachhaltiger machen.

00:06:26: Da habe ich damals den Karl Ludwig Schweißfurt kennengelernt, der die Hermannsdorfer Landwerkstätten

00:06:31: eben auch letztendlich ökologisch umgebaut hat.

00:06:33: Und ich habe dann, nachdem ich die Fischzucht wieder verkauft hatte, war ich für drei Wochen

00:06:42: in einem Benediktinerkloster, um einfach mal für mich zur Ruhe zu kommen, damals im

00:06:47: Kloster Plankstätten.

00:06:48: Und das Kloster Plankstätten als Benediktinerkloster, die haben damals ihre gesamte Wertschöpfungskette,

00:06:53: Bäckerei, Metzgerei, Landwirtschaft, was halt so ein Benediktinerkloster ist, hat.

00:06:56: Umgestellt auf Bioland-Zertifizierung.

00:06:59: Und wie gesagt, ich habe da nur Urlaub gemacht, aber irgendwann wollte mal der Prior und

00:07:04: der Abt mit mir reden und spazieren gehen, weil ich halt erzählt habe, was ich vorher

00:07:07: so gemacht habe.

00:07:08: Und da war ein so ein Initialgedanke, dass der damalige Abt, heutige Bischof Gregor

00:07:11: Maria Hanke mich gefragt hat, wie finden Sie denn das mit dem, dass wir unsere Äpfel

00:07:16: ökologisch und alles so machen?

00:07:17: Da sage ich, ja, finde ich gut.

00:07:19: Aber ihr schreibt es überall in euren Flyern und Plakaten immerhin, was ihr alles mit

00:07:22: den Äpfel macht.

00:07:23: Ihr schreibt nichts hin, wie ihr mit euren Mitarbeitern umgeht, als Benediktinerkloster.

00:07:27: Anderer gesagt, das ist der Punkt.

00:07:29: So, dazwischen gab es eine ähnliche Gespräche, aber das war die Initialzündung, dass ich

00:07:32: dort angefangen habe als Kreffsführer.

00:07:34: Da war ich sechs Jahre.

00:07:35: Und für mich war damals die Verbindung und Herausforderung als BWLer auf der einen Seite,

00:07:40: dass diese Betriebe halt ihr Geld verdienen müssen.

00:07:42: Die Mitarbeiter wollen ihren Lohnung gehalten haben und das auch pünktlich.

00:07:45: Und dann muss er eben auch alles funktionieren und die Lieferanten wollen ihr Geld haben.

00:07:50: Und gleichzeitig ist das halt alles biolandzertifiziert, also sprich diese ideellen Ziele.

00:07:56: Und die Mönche dort, die wollen nicht an die Börse gehen, aber trotzdem müssen halt

00:08:00: die Betriebe laufen.

00:08:01: Und das alles unter einen Hut bekommen, also betriebswirtschaftliche Sachzmenge zum einen

00:08:05: und eben auf der anderen Seite.

00:08:07: Die ideellen Ziele, das fand ich spannend, weil da kann ich nicht so agieren wie mir Kind

00:08:11: sehe und sagen, Cost-Cutting, 20 Prozent der Leute raus und so, sondern ich muss da kreativ

00:08:16: sein, ich muss die Leute mitnehmen, ich muss ganz viel mit denen reden und das fand ich

00:08:19: einfach spannend.

00:08:20: Und das war für mich sozusagen der erste Social Entrepreneurship-Einsatz, obwohl es damals

00:08:24: nicht so hieß.

00:08:25: Und war für mich einfach so die Erweiterung, weil ich gemerkt habe, das ist herausfordernder,

00:08:29: das ist spannender, aber letztendlich ist auch nachhaltiger für die Gesellschaft oder

00:08:32: für alle, weil nicht nur die Tomaten oder Äpfelgrün angebaut sind, sondern auch eben auch für die

00:08:35: Mitarbeiter, dass die halt dort wenig benetigt, die sagen würden, ein gutes Leben haben.

00:08:41: Nicht jetzt im Sinne von faul, sondern eben auch, dass sie Erfüllung in ihrem Job haben.

00:08:45: Das habe ich dann bei Franziskana noch weiter gemacht in der ähnlichen Form.

00:08:49: So vorderer sage ich immer, ich kann Sozialwirtschaft und die reine Betriebswirtschaft.

00:08:57: Und letztendlich ist aus dieser Erfahrung heraus, war dann irgendwann eine Stelle ausgeschrieben,

00:09:02: die suchen jemand für Sozialmanagement an der Hochschule München und wollten jemand

00:09:05: haben, der sehr wohl weiß, was BWL ist, aber eben sehr wohl das andere auch kennt.

00:09:09: Und das hat dann gut gepasst.

00:09:10: Deswegen habe ich seit ja im Oktober sind es zehn Jahre diese Professur und bereitet mir

00:09:14: viel Freude, weil ich halt immer wieder sehe, wenn man junge Menschen, in dem Fall sind

00:09:18: junge Menschen so um die 20, 25, inspiriert ihnen Beispiele gibt, ihnen Tools gibt, wie

00:09:24: kann ich so etwas entwickeln?

00:09:25: Also gibt es auch bestimmte Methoden, wie ich das sozusagen von der Urid, bis hin zu einem

00:09:29: fertigen Businessplan gestalten kann, das denen beizubringen und dann immer wieder positiv

00:09:35: überrascht zu sein, mit welcher Energie, mit welcher Kreativität, was denen alles einfällt.

00:09:39: Ja, und wenn man den auch in Phasen muss sagen, wo er sich irgendwie alles doof mut macht,

00:09:45: ist es einfach sehr bereichernd.

00:09:46: Also da gehe ich dann zwar schon verbraucht, aber trotzdem irgendwie glücklich immer nach

00:09:49: Hause.

00:09:50: Also ich finde es schon faszinierend, wenn jemand, die ist einer der Fische, oder, wenn

00:09:55: jemand, der vom Fisch, wie ich eigentlich keine Ahnung hat, auch sehr gerückt und fertig

00:09:58: serviert am Teller, hergeht und es ist ein Fischzucht oder was immer das da war, am Königsee

00:10:04: übernimmt und dann wirtschaftlich saniert, aber trotzdem vom Fisch selber keine Ahnung

00:10:08: hat.

00:10:09: Das ist etwas, wo ich einfach merke, so vom Generationenwechsel her, da werden wir heute,

00:10:17: wie die Euden muss ich schon sagen, ich bin hier der älteste in der Runde, rechts und

00:10:21: links überholt.

00:10:22: Das ist etwas, was ich auch bei den jungen Leuten sehr bewundere.

00:10:25: Ich habe heute drei junge Leiter aufhat, die haben gerade ja eine Realschule abgeschlossen,

00:10:31: haben von mir vorbeigangen, mit dem Zeugnis in der Hand, so gelassen, durchschauen,

00:10:35: geheim, so was in der Religion, dann zwei Jahre, und so, dabei hatte nur zwei Jahre ein Ansatz

00:10:39: gehabt, so gemägen, so gewusst, wie die Türen offen stehen.

00:10:42: Und nur ein kurzes Gespräch mit dem 15 Minuten und der hat gesprudelt vor Ideen, was er

00:10:47: gemacht hat, dass er jetzt noch auf die Fosse geht und was er jetzt wieder weiterentwickeln

00:10:50: möchte.

00:10:51: Da hat etwas in dieser Generation begonnen, sich umzuwandeln.

00:10:56: Das macht Mut, das macht Hoffnung und das gefällt mir auch unwahrscheinlich und gibt mir unwahrscheinlich

00:11:01: viel Elan auf diese jungen Leute dazu zu gehen, was noch ist auszuprobieren und so

00:11:07: blank stetten kann ich nicht sagen.

00:11:08: Das Dingelbier haben Sie dann auch eingeführt.

00:11:10: Eines der besten Biere, die ich mal drumherhabe, in blank stetten.

00:11:13: Ja, also nicht ich habe es eingeführt, das hat es ja lange vorher schon gegeben, so

00:11:17: wie es das Kloster schon lange vor mir gegeben hat und wahrscheinlich auch noch lange nach

00:11:20: mir geben wird.

00:11:21: Aber natürlich war das Teil dann des gesamten Produktportfolios, aber die haben ja auch eigene

00:11:27: Metzgerei, eigene Bäckerei, eigene Impfkerei und machen ja ganz viel selber auch ganz

00:11:32: großartig.

00:11:33: Aber Reiner, jetzt an dich die Frage, eigentlich ist doch die Kirche ein Social Entrepreneurship

00:11:38: Unternehmen.

00:11:39: Das geht mir zurück in die Urgemeinde, wie heißt es schön?

00:11:42: Sie hatten alles gemeinsam.

00:11:44: Einige gemeinsame Kasse, man muss ja sehen, die Urgemeinde war so strukturiert, der wichtigste

00:11:48: Mann in der Urgemeinde war der Diakon, weil der Hotspulver gehabt, der hat es Personal

00:11:53: verwaltet, der hat die Karitas organisiert und ein bisschen in der Liturgie umeinander

00:11:57: geschweizelt und da waren auch noch die Priester da und der Bischof war noch der Repräsentant

00:12:01: und wenn der Geld wollte, musste er zur Gemeinde gehen.

00:12:04: Die Gemeinde hat sich selber verwaltet und hat vor allem damit auch die Schwächeren und

00:12:09: die Ärmeren mitkommen lassen.

00:12:11: Und da wo es nicht funktioniert hat, wie zum Beispiel in Korinth, da ist dann der Paulus

00:12:15: Stognerisch geworden, wenn er ihn entschreibt, ich habe gehört, bei euch sind einige schon

00:12:18: bis soffen werden, die anderen auch essen.

00:12:20: Das heißt, da war die Verschiebungssättigungsmal, Kultmal war so stark, dass die Reichen schon

00:12:25: satt kommen sind, gewartet haben bis misst so geht, da war ich durchs Drungen haben und

00:12:29: da war ich bei uns im Sufer.

00:12:30: Das war ja das Unterscheidende der Urkirche.

00:12:33: Erstens, dass sie alle an einem Tisch saßen, alle Stände, herkünftige, schlechter, alles

00:12:40: war vereint und vor allem alle sozialen Stände.

00:12:44: Da war kein Unterschied mehr zwischen Chef und Chefsekretärin und kleiner Pförtner

00:12:50: angesteht, alle haben von dem einen Brocken gegessen.

00:12:52: Wir haben wirklich dieses Abenmal durch und durch, wörtlich und ernst genommen.

00:12:57: Wir müssten eigentlich als Kirche Vorbild für das sein, was heute ohne uns einzukält

00:13:04: in die Gesellschaft und ein wirtschaftlicher Ton.

00:13:06: Da gibt es eine ganz große Gemeinsamkeit zu Social Entrepreneuren, weil letzten Endes

00:13:14: Social Entrepreneure sich für bestimmte Dinge verantwortlich fühlen.

00:13:18: Das was sie jetzt gerade gesagt haben, ist, ich fühle mich für meinen Mitnächsten verantwortlich

00:13:22: und ich schaue auf ihn, nach dem Motto "Nicht bloß, dass ich mal essen habe", sondern hat

00:13:25: der andere das eben auch.

00:13:27: Bei Social Entrepreneuren ist festzustellen, dass sie einen offenen Blick haben zu sagen,

00:13:32: da ist ein Problem und dann nicht "Wahrt nach dem Motto, da müsste der Staat oder irgendjemand

00:13:37: mal was tun", sondern einfach eine Eigenverantwortlichkeit haben und sagen, wir machen jetzt was.

00:13:42: Da gründen wir jetzt irgendeine Initiative her oder ich fange einfach an, damit was zu

00:13:47: machen.

00:13:48: Ich fühle mich für meine Umwelt, für meine Mitmenschen verantwortlich, weil es auch

00:13:54: das ich was bewirken kann, also nicht so ein Opfer oder so ein Umachtsgefühl und tu auch

00:13:59: was.

00:14:00: Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, den letzten Endes wir ja auch auf den verschiedensten

00:14:06: Ebenen Schulen wollen, diesen Blick offen zu haben.

00:14:09: Wir auch Kurse machen an der Hochschule, gerade jetzt machen wir wieder einen eben

00:14:14: interdisziplinär, dass wir BWL-Tourismusleute, Informatiker, Architekten, Mechatroniker,

00:14:21: also die Hochschule München hat 14 Fakultäten, also in einem Kurs haben wir 8 Fakultäten

00:14:26: beieinander, auch Coaches und Professoren aus diesen Fakultäten, die dann eben in gemischten

00:14:32: Teams miteinander arbeiten und einfach dann einfach auch lernen, dass jeder Wissenschaftsdisziplin

00:14:39: auf bestimmte Probleme unterschiedlich schaut, aber dass dann eben auch einen ganzheitlichen

00:14:43: Blick gibt, nicht so wie ich nach meiner Studie umgesagt habe, BWL ist richtig und die Soziologen

00:14:49: ist irgendwie irgendwie so ein, keine Ahnung, Studium für irgendjemand.

00:14:54: Ich arbeite heute in dem Studiengang Management Soziale Innovationen in der Studiengangsleitung

00:15:00: mit zwei Soziologen zusammen, mit einer Philosophin, mit einem Kommunikationswissenschaftler

00:15:06: und lerne voller Demut, dass die auch Recht haben, dass deren Blickwinkel bereichernd ist,

00:15:12: ich empfinde die Arbeit dazu bereichern und meine Studierenden lernen auch, dass es einfach

00:15:15: bereichernd ist, wenn jemand halt vielleicht einen anderen Blickwinkel hat, das ist vielleicht

00:15:19: auch mal meine andere Meinung, aber das ist natürlich das, was ich brauche, dass ich

00:15:23: sage ganzheitlich oder verantwortlich draufzuschauen und ein wichtiger Punkt ist noch auch bei Social

00:15:29: Entrepreneurship, Unterschied zu kommerziellen Unternehmen.

00:15:32: Ein kommerzielles Unternehmen produziert irgendein Produkt, keine Ahnung, ich baue irgendein

00:15:36: Auto oder ein Computer und fühle mich soweit verantwortlich, dass ich das Produkt baue und

00:15:40: dann ab Rampe irgendwo verkaufe und dann, was damit passiert, interessiert mich nicht,

00:15:44: ob der Drucker oder Computer am Schluss irgendwo in Afrika landet und da dann verbrannt wird

00:15:48: oder immer ist nicht mehr auf meine Rechnung, auch nicht in der Buchhaltung.

00:15:51: Und wir schauen halt, dass wir bei Social Entrepreneurship einfach so einen zirkulären oder ganzheitlichen

00:15:57: Blick haben nach dem Motto, was kann ich tun damit vielleicht der Drucker wieder zurück

00:16:01: kommt und ich den wieder auseinanderbau.

00:16:03: Das ist natürlich noch mal eine ganz andere Gefühl der Verantwortlichkeit, fühle ich mich

00:16:07: nur soweit verantwortlich, bis ich das verkauft habe und dann kriege ich mein Geld und dann

00:16:10: ist gut oder fühle ich mich verantwortlich für den gesamten Lebenszyklus des Produkts

00:16:14: und fühle ich mich verantwortlich für das, was ich da in die Welt bringe.

00:16:17: Das sind natürlich oft auch so akademische, weit vorausgedachte Dinge, wo wir noch hart

00:16:23: daran arbeiten müssen, das mehr in die Realität zu bringen.

00:16:25: Aber wir arbeiten mit den jüngeren Leuten zusammen, nicht vielleicht mit den allern

00:16:29: jüngsten, kommen wir nachher nochmal drauf und von daher ist es jeden Tag irgendwie so

00:16:34: ein paar Samenkönner, die wir da einpflanzen in der Hoffnung, dass da manches dann auch

00:16:37: aufgeht.

00:16:38: Das Stichwort heißt interdisziplinär und viele übersehen, dass da drin das Wort "Schüler"

00:16:43: drin steckt.

00:16:44: Das heißt, in dem Moment, wo ich interdisziplinär mich verhalte, werde ich zum Schüler genauso

00:16:51: wie natürlich auch zum Lehrenden werde, dass wir uns gegenseitig unterrichten.

00:16:56: Es gibt Ställe am Evangelium, da stoßen sie manche daran, dass Jesus sich zum Lernenden

00:17:01: macht.

00:17:02: Und das war jetzt eine wunderbare Stelle, wo er seine Jünger gesagt hat, jetzt gehen wir

00:17:05: anderswo hin.

00:17:06: Damit waren wir nicht nur ein Ortswechsel, sondern wir gehen so einen anderen Mensch

00:17:10: mit derselben Botschaft, da wir lernen neue Eindrücke kennen und neue Reaktionen auf

00:17:15: das, was wir ihnen erzählen.

00:17:16: Und da macht es sich selber zum Lernenden.

00:17:18: Ich habe überhaupt keine Schwierigkeit damit von jungen Leuten zu lernen.

00:17:22: Ich sage nur Stichwort MacBook, iPhone.

00:17:26: Wenn ihr da nicht mehr weiterweißt, dann ist mir nur ein Notfallnummer nicht der kompiutisch

00:17:29: Fritz, sondern mein Jugendleiter.

00:17:31: Da sage ich bitte, komm, ich gehe dabei mich schämen in die Ecke und riech mir das wieder

00:17:35: ein.

00:17:36: Und das ist gut so.

00:17:37: Und das ist jetzt seine Welt.

00:17:40: Und ich will lernen, obwohl ich mir jetzt schon sage, ich muss nicht alles können, Hauptsache

00:17:47: Erkanz und so weiter.

00:17:48: Aber wenn wir als Welt interdisziplinär agieren würden, zum Beispiel Generationen übergreifend,

00:17:55: was der Friede bedeutet und was Krieg als kaputt macht, wir könnten in Hand umdrehen

00:18:00: und diese Welt verändern.

00:18:01: Und darum sind solche Kernmodelle im wirtschaftlichen und sozialen Bereich so unersetzbar wichtig

00:18:07: und müssen umdrehen.

00:18:09: gefördert werden. Das bringt es ganz gut auf den Punkt, warum wir in Deutschland mehr davon

00:18:13: brauchen und wenn wir mehr davon brauchen als Bildungsverband interessieren uns natürlich,

00:18:16: Herr Gerer, wie können unsere Mitglieder davon jetzt profitieren? Wie bringen wir das Thema in

00:18:21: die Schulen, in die Kitas, können unsere Mitglieder dann an die Uni bei zu ihnen kommen, Kurse

00:18:26: besuchen oder gibt es Bücher? Wie kann man sich das Wissen aneignen? Also mittlerweile gibt es

00:18:30: dafür relativ viel. Ja, es gibt Bücher, es gibt auch ein Buch beim Thema Social Entrepreneurship,

00:18:36: dadurch dass es eben aus verschiedenen Blickrichtungen oder Wissenschaftsdisziplinien

00:18:41: betrachtet der Begriff ist, gibt es natürlich auch verschiedene Interpretationen. Aber jetzt in diesem

00:18:46: Buch ja Social Entrepreneurship von mir geschrieben letztes Jahr rausgekommen, ist einfach mal so ein

00:18:51: Überblick drin. Woher kommt der Begriff? Wie hat er sich im Verlauf der Zeit entwickelt? Wie

00:18:56: wird er aktuell gesehen? Wie sieht die Social Entrepreneurship Community in Deutschland aus?

00:19:01: Was gibt es für beispielhafte Unternehmen? Was gibt es auch für Nachteile bei diesem Phänomen,

00:19:05: bei diesem Konzept? Was gibt es für Rechtsformen? Was gibt es für Schulungsstätten? Welche Masterprogramme?

00:19:11: Welche Bachelorprogramme kann ich in Deutschland buchen? Welche Hochschulen gibt es? Also das ist

00:19:16: einfach mal so ein Überblick, so ein Einstiegsbuch in das sehr eingängigen, aber doch auch validen,

00:19:22: also alles zitierten Inhalte. Aber da gibt es nämlich auch noch andere Literaturen. Dann gibt es

00:19:28: natürlich gerade was jetzt zu Schulen angeht oder eben jetzt für Lehrerinnen und Lehrern. Es gibt die

00:19:32: Almsee Akademie, dazu eine kurze Geschichte. Initial Zündung kam von der Susanna Klein,

00:19:38: wo ich Grüße ausrichte. Die hat noch von einer anderen Organisation, NIFTI, diese Idee mitgebracht.

00:19:47: Da ging es aber mehr um Entrepreneurship und sie hat es dann geswitched auf Social Entrepreneurship.

00:19:51: Und Almsee heißt ein Akronym. Das haben wir von einem Namensgeberfirma erarbeiten lassen. Also

00:19:58: wir sag ich deswegen, weil die Susanna Klein den Hauptteil trägt, aber ich unterstütze halt diese

00:20:03: GGBH. Und Almsee heißt Alltagskompetenz und Lebensökonomie stärken mit Social Entrepreneurship

00:20:09: Education. Und ursprünglich war dann dieses Akronym Almsee mit 2e, aber irgendjemand bei der IHK

00:20:15: hat gesagt, das darf nicht Almsee heißen und dann hat er das letzte e wegstreichen. Deswegen heißt

00:20:19: es jetzt nur Almsee, also Anektodermrande. Aber diese Organisation kümmert sich drum mit der Vision

00:20:24: Social Entrepreneurship Inhalte in Schulen reinzubringen, egal in welche Schultypen. Und idealerweise,

00:20:32: deswegen auch dieser sperrige Titel Alltagskompetenz, angepasst an den Lehrplan an bayerischen

00:20:36: Schulen. Also dass es wirklich für verschiedene Fächer adaptierbar ist, um das eben nicht nur

00:20:41: projekthaft, sondern wirklich auch an die DNA anzuknüpfen, an die einzelnen Leereinhalte mit dem

00:20:50: Ziel, dass Schülerinnen und Schüler dieses Mindset von Social Entrepreneurship lernen. Also geht es

00:20:56: nicht darum, dass die gleich was gründen. Ja, das Gründen ist ein Nebenprodukt, das darf sein,

00:21:00: ist okay. Sondern aber dieses Mindset nach dem Motto, ich kann was tun, ich habe eine Idee, ich such

00:21:05: mir jemand, der mir hilft, also dieser Teamgedanke ist da, spielt eine große Rolle und das einfach

00:21:10: dann in den Schulalltag einzubringen. Die Österreicher sind in vielen Bereichen schon weiter,

00:21:15: die haben Social Entrepreneurship Kurse in allen Schultypen schon viel stärker,

00:21:19: implementiert, haben damit auch sehr gute Erfahrungen. Und bei der Almsee gibt es jetzt

00:21:24: verschiedene Pedalschulen, die das schon machen. Geht es einfach darum, das mehr in die Schulen

00:21:29: reinzubringen und dadurch auch im Klassenverbund dieses Mindset wirken zu lassen als Team und auch

00:21:37: als Schulentwicklung und damit diese Lösungsorientierung, Zielorientierung kreativ, innovativ und mit

00:21:47: unternehmerischer Energie, aber auch mit Unternehmertum heißt ja auch mal ein bisschen ins

00:21:53: Risiko gehen. Ich kann nicht alles 100%ig planen und damit bedeutet scheitern nicht gleich Fehler,

00:22:00: sondern Lerngelegenheit und das ist auch noch mal ganz wichtig, weil unser Schulsystem ist stark

00:22:05: auf Fehlerorientierung und dann kommt der rote Stift, das ist jetzt bei der Rechtschreibung

00:22:09: vielleicht okay, aber wenn es darum geht Erfahrungen zu machen, dann brauche ich einfach

00:22:13: Experimentierräume, um zu spüren oder zu merken, so funktioniert es, dann machen halt was anderes,

00:22:18: ja so funktioniert es nicht und das glaube ich auch ganz was wichtig ist, dass mit mal aus dieser

00:22:22: Opfer der Jammerhaltung rauskommt nach dem Motoren, es geht nicht beim ersten Mal,

00:22:25: da muss es halt anders machen und das ist einfach auch eine wichtige Erfahrung für Social

00:22:31: Entrepreneurship. Ich glaube ein wichtiger Raum reiner ist das sichere Raum Kirche,

00:22:34: aber auch die Gesellschaft und das sichere Raum Schule und dann alle Hörer und Hörer da draußen,

00:22:39: wir haben das natürlich schon als KIG für unsere Mitglieder gemacht und laden auch alle

00:22:42: herzlich ein, wenn sie Interesse daran haben als Schüler, als Lehrer oder auch als Erzieher

00:22:46: da teilzunehmen gerne und schreiben kigbayern.de und wir haben das allmähs drauf, weil wir

00:22:51: den Wertgebündnis sehr sehr eng mit euch zusammen laufen und das Thema natürlich auch anschieben

00:22:56: wollen, weil ich glaube unsere Gesellschaft steht heute vor vielen Herausforderungen, die wir mit den

00:22:59: tollen Ideen der jungen Menschen da sehr sehr gut beflügeln können und angehen können und da

00:23:04: was Tolles machen. Ich versuche es immer, es ist ja meine Aufgabe jeden Sonntag, das so runter zu

00:23:09: brechen, dass der einfachste Denker das nur mitnehmen kann. Was ich versuche immer den Leuten zu

00:23:17: erklären, eine Gesellschaft hat nur Zukunft, wenn es nicht ständig um Siege und Verlierer geht,

00:23:21: sondern wenn alle Gewinner sein können. Olympi hat Olympische Gedanke, die ist dabei sein,

00:23:27: die ist miteinander ringen, um einen Siegespreis, den ruhig dann auch andere haben können,

00:23:31: aber ihr habt mitgerungen. Ich habe mir mit Gedanken gemacht, ich habe mich selber angestrengt

00:23:37: darum. Jetzt sind ja wieder von der Ärzte jetzt diese drei Schulen ausgezeichnet worden, die solche

00:23:41: Projekte umgesetzt haben, soziale Projekte und das ist ja deswegen schon ein Gewinn, weil diese

00:23:49: Kinder, diese Jugendlichen über ihr Glaszimmer hinaus gedacht haben und da beneide ich sie

00:23:54: darum. Ich bin in einem Zeig groß geworden, was wirklich nur um Zeugnisse ging. Es ging darum,

00:23:58: Klassenziel zu bestehen, möglichst gut zu bestehen, gut Zeugnisse haben zu bringen, am besten

00:24:02: wieder Nachbarbauer. Das habe ich irgendwann immer verstanden, nicht weil ich nicht gut sein wollte,

00:24:07: natürlich wollte es, ich habe mir gedacht, das Leben war mehr. Dass man dort schon im Schulbereich

00:24:12: beginnt und er sagt, ihr seid mehr als eure Noten, gerade jetzt mit Schule ja wieder anfängt,

00:24:19: nicht wie beim 100 Meter, hoffentlich habe ich einen guten Start und so weiter, sondern hoffentlich

00:24:24: geht es so, dass wir miteinander die Energien verteilen, dass ihr auch von dir profitieren,

00:24:29: da vor allem merkt, da habe ich eine Schwachstelle, die muss gar nicht entscheidend sein, die muss gar

00:24:35: nicht vernichten sein, weil du mich da aufhängst und damit nimmst und nur so funktioniert doch

00:24:40: eine Gesellschaft. Und wenn es nur ein paar wenige Sieger gibt, haufen Verlierer, da hat niemand

00:24:46: gewonnen, weil die Sieger irgendwann mal unter Sicherung los sind, einsam sind und die Verlierer

00:24:50: sowieso weg vom Fenster. Also es geht nur gemeinsam. Ich sehe es immer so, dass es gar keine Verlierer

00:24:54: gibt, es gibt nur Menschen, die lernen und die anderen gewinnen und lernen wahrscheinlich genauso

00:24:58: was. Es ist die Mindset-Geschichte und ich war bei dem damals dabei beim Workshop, das ist viel

00:25:03: Mindset, viel Arbeit mit deinem Kopf, bau dir dein eigenes Glück und helft der Gesellschaft. Glück

00:25:09: heißt ja auch Dienen, Bibelzitat. Aber jetzt an Sie Herr Gerer, noch eine Frage, die mich bewegt hat,

00:25:16: welche gesellschaftlichen Probleme und da haben wir gerade viele, können durch das Social

00:25:22: Entrepreneurship, dass sie hier Hochpreisen gelöst werden? Ich würde jetzt frech sagen,

00:25:26: ja vermutlich alle, ja, aber die Frage ist immer, ist es gleich lösen oder ist es erst mal ein

00:25:31: Angehen oder Lindern oder ein Bewusstmachen oder zumindest in einem Bereich Bewusstmachen. Und

00:25:36: da gibt es halt ganz, ganz viele Beispiele, wo Menschen, junge Menschen, aber auch, also es gibt

00:25:41: auch ganz viele Social Entrepreneure, die, was ich in der Mitte ihres Lebens irgendwie nochmal

00:25:46: ein Switch machen und nochmal irgendein Projekt angehen. Ich weiß von Studierenden, die haben so mit

00:25:52: Lastenfahrrädern in der Organisation gegründet, wo es jetzt gar nicht darum geht, Lastenfahrräder

00:25:56: sind in der Mobilität, nicht zu verkaufen, sondern einfach nur Menschen, das Fahren mit

00:26:00: Lastenfahrrädern nahezubringen, um sie dadurch zu bewegen. Polarstellen habe ich schon angesprochen,

00:26:05: wenn es um das Thema Energiebewusstsein, Energiewende geht, Recap mit dem ganzen Müllthema. Es gibt

00:26:10: viele Startups in dem Bereich, die sich um verschiedenste Formen der Bildung kümmern,

00:26:15: entweder eine Bildungsplattform aufbauen, wo Jugendliche und Kinder in ihrem eigenen

00:26:21: Rhythmus lernen können. Es gibt Organisationen, die kümmern sich, wie gesagt, um Azubis, die

00:26:28: jetzt Schwierigkeiten haben im Lernen und unterstützen die. Es gibt Organisationen, die versuchen,

00:26:35: die Welt inklusiver zu machen, weil sie sich um digitale Barrierefreiheit kümmern oder weil sie

00:26:39: sagen, tausche Wohnen gegen Bildung. Nach dem Motto, da kümmert sich jemand und macht so eine Art

00:26:45: Nachhilfe, kriegt aber gleichzeitig dann irgendwo, kann er irgendwo mitwohnen oder eben inklusives

00:26:52: wohnen. Und ich glaube, ich könnte es irgendwie stundenlang weiter erzählen an verschiedensten

00:26:56: Beispielen, die irgendwo Organisationen sind, die im Gesundheitsbereich, im Nachhaltigkeitsbereich,

00:27:03: im Müllbereich, im Bildungsbereich, langzeilag arbeitslose, wohnungslose. Was weiß ich, also

00:27:08: irgendwo einen Versuch starten oder Nachbarschaftshilfe oder ein Beispiel, das ich mir gerne

00:27:15: erzähl, gibt es seit 2014, macht es auch nochmal deutlich, ein Arzt hat 2014 Discovering Hands

00:27:20: gegründet und hat also Folgendes gemacht, Menschen, die blind sind, sind normalerweise mit einem

00:27:27: Defizit ausgestattet, weil sie nicht sehen können, so wie wir jetzt umgedreht und hat erkannt, dass

00:27:31: Menschen, die nicht sehen können, in dem Fall Frauen, eine Ressource haben, weil sie haben eine

00:27:36: ganz feine Tastin. Und wenn diese Frauen gut ausgebildet werden, dann können sie Weichteiligrebs

00:27:41: besser erkennen als jede Maschine. Und dann werden diese Frauen ausgebildet, systematisch eben zu

00:27:47: medizinisch-technischen Assistentinnen. Dann gibt es ein hybrides Konzept, weil es dann eben für

00:27:53: Brustkrebs oder für andere Krebsarten so Taststreifen gibt, damit diese Frauen genau wissen, wo sie

00:27:58: tasten müssen, werden dann angestellt bei Arztpraxen und damit werden auf, also gibt es eben ganz viele

00:28:03: Gewinner. Die Frauen gewinnen, weil sie eben nicht mehr hilfsbedürftig auf Sozialsystem angewiesen sind,

00:28:09: sondern weil sie einen sozialversichtlichen Job haben, wo sie ihr eigenes Geld verdienen.

00:28:13: Die Patientinnen und Patienten gewinnen, weil es anders ist, abgetastet zu werden als bei einer

00:28:19: Maschine und gleichzeitig signifikant Weichteiligrebs früher erkannt werden kann als durch eine

00:28:24: Maschine. Das heißt, auch das Gesundheitssystem wird entlastet, weil wenn ich diese Krebsarten

00:28:28: früher erkenne, sind die Heilungsschröten größer oder auch nicht so die therapeutischen

00:28:33: Maßnahmen nicht so langwierig. Das ist nur ein Beispiel, aber das ist immer wieder ein wunderschönes

00:28:40: Beispiel, wo ich sage, ja, muss man eigentlich je mehr man in solche Richtungen denkt, umso mehr

00:28:44: kommt man dann auch auf solche Lösungen. Insofern, da gibt es ganz, ganz viele Beispiele und wir

00:28:48: brauchen noch viel mehr und insofern um nochmal die Frage abzuschließen, ich glaube, es gibt kein

00:28:52: gesellschaftliches Problem, dass man nicht auch mal anders andenken könnte, als wir es vielleicht

00:28:55: bisher angedacht haben. Das heißt nicht, dass das immer dann der Stein des Weisen ist. Und ich

00:29:03: will jetzt auch nicht sagen, dass das ökonomische Herangehen im Sinne eines gesellschaftlichen

00:29:08: Unternehmers der Schlüssel ist, aber es ist ein Schlüssel oder eine zusätzliche Variante, als

00:29:15: jetzt aus einer reinen Wohlfahrt herauszudenken oder immer zu sagen, das muss der Staat machen.

00:29:21: Ich möchte auch hier jetzt nicht staatliche Einrichtungen aus ihrer Verpflichtung oder aus

00:29:26: dem gesetzlichen Auftrag entlassen, aber es ist einfach ein wichtiger Baustein, der viele

00:29:31: Lücken füllen kann oder anders abdecken kann oder einfach anders damit umgeht, weil einfach die

00:29:37: Perspektive in der andere ist. So wie ich schon gesagt habe, innovativ, kreativ, ins Risiko gehen,

00:29:41: was ausprobieren und sich dem ökonomischen öffnen. Nicht nur sagt, ich brauche Spenden,

00:29:47: sondern vielleicht kann ich auch jemandem finden, der dafür bezahlt. Wir haben ja jetzt in der nahen

00:29:51: Zukunft zwei wirklich schwierige Eisen im Feuer liegen, was die politische und die gesellschaftliche

00:29:59: Diskussion betrifft. Es ist wieder die neue Auflage der Diskussion mit der Erganspende,

00:30:04: was mir persönlich ganz wichtig ist, weil immer wieder mit Menschen zu tun, aber die seit

00:30:08: ewigen Zeiten auf Ergän warten. Wir stehen jetzt da und wir wissen vor zwei Jahren, diese Lösung ist

00:30:14: gescheitert, dass man gut willsetzt und sagt, es muss die Leute überzeugen, dass jeder mitmacht.

00:30:19: Die Alternative ist diese Widerspruchslösung, die ja ganz persönlich 100 Prozent vertrete.

00:30:25: Da kommt man einfach jetzt zu der Gedanke, was könnten junge Menschen, es ist ja jeder von

00:30:31: uns ein potenzieller Empfänger, nicht nur Spender, wir sind Empfänger an dieser Organe. Wie könnte

00:30:37: es so auf diesem Weg des Entrepreneurs, also ich kenne es mal gar nicht mehr vollständig,

00:30:42: aber notwendiger. Was könnten da für Modelle entwickelt werden, dass man das mehr in die

00:30:46: Gesellschaft hineinbringt, dass jeder Spender unempfänger zugleich ist, also müssen wir da etwas

00:30:52: erfinden. Und das Wort ist halt auch zum Thema Leben, nämlich Revision des Peregrafen 2018 A.

00:31:00: Kirche hat es ja ganz klar bezogen, bin froh darüber, aber dass wir da ein neues Bewusstsein

00:31:06: schaffen, das ist Beispiel mit den blinden Damen so beeindruckt, die Fähigkeiten haben, die

00:31:14: eine Maschine nicht hat. Was kann ich entdecken, wenn ein Mensch zum Beispiel, wenn eine Frau

00:31:20: ungewollt schwanger wird, dass man der nicht sagt, du hast ein Riesenproblem, sondern dass man das

00:31:26: umdreht, das war so mein Traum, dass man sagt, du hast jetzt eine Riesen Chance und wir das

00:31:30: Gesellschaft helfen dir jetzt mit dieser Chance etwas daraus zu machen. Da brächt jetzt wieder

00:31:36: das andere Berenöre, die hergehen und sagen, wir haben Ideen. Also auf die zwei habe ich jetzt

00:31:41: konkret keine Antwort, aber ich nehme das gerne mit für meine Studierenden, aber ich habe ein

00:31:46: schönes Beispiel, das in diese Richtung geht. Wir haben jetzt aktuell gerade diese Woche ein

00:31:50: Lehrformat laufen, das nennt sich Social X Factor, wo ich vorher erzählt habe, acht Fakultäten,

00:31:56: 110, 120 Studierende aus diesen acht Fakultäten, eine Blockwoche intensiv und da geht es immer

00:32:03: darum, dass wir unter einem Motto innerhalb von einer Woche gesellschaftlich relevante

00:32:08: Business Modelle erfinden sollen, ausprobieren sollen, also ein bisschen zu einem Prototypen.

00:32:13: Und das Motto in diesem Jahr ist das Thema Demokratie. Absagt das Thema, wo manche Studierenden

00:32:19: dann sagen, es ist aber schwierig und so, sage ich ja, aber niemand sagt, es ist leichtes,

00:32:25: das ist auch die Challenge, die Herausforderung. Vor zwei Jahren haben wir das Thema Angst gehabt.

00:32:28: Und jetzt zum Beispiel, also Mittwochabend, es sind dann die Präsentationen, ihr könnt gerne

00:32:36: vorbeischauen, weil ich da mal fasziniert bin, was dann für solche abstrakten Themen auch an Ideen

00:32:41: kommen, was kann man machen? Also ein Team, die wollen zum Beispiel so einen Würfel machen,

00:32:47: den man in Kitas den Kinder gibt und dann schauen die an und dann diskutieren die Unteranleitung

00:32:51: der Erzieherin oder des Erzieheres, was da auf dem Würfel drauf steht und infern das in irgendeiner

00:32:58: Form für Beteiligung und Partizipation, also in Kindesprache oder an anderes, die suchen, wie

00:33:03: findet man ehrenamtliche oder kann mehr Menschen ins ehrenamtliche bürgerschaftliche Engagement

00:33:08: bringen, was ja eine wichtige Voraussetzung ist für Demokratie. Also von daher bin ich überzeugt und

00:33:13: nehme das mit fürs nächste Jahr oder vielleicht haben wir zwischendurch noch Formate, weil diese

00:33:16: Fragestellungen auch wichtig sind und ich bin überzeugt, dass es da tolle Ideen gibt. Und dann

00:33:22: ist es halt wie so ein Filter, nicht jede Idee sticht, manche Ideen stechen, manche Ideen

00:33:25: gewaite und da brauchen wir dann halt auch immer wieder Formate und die gibt es auch,

00:33:29: kurz und lang mittlerweile, der Studierende sagen, ich probiere das aus oder mache das weiter und

00:33:34: bringen diese Initiative ins Leben. Mir kommt dieser Punkt mit § 118 deswegen so wichtig vor,

00:33:41: weil dieser berühmte Satz, mein Bauch gehört mir, ist genau das Gegenteil von dem, was Social

00:33:46: Entrepreneur macht. Da gehört eben nicht nur mehr. Der Moment, wo er an das Leben oder im

00:33:52: Wegskirre und Zweiten ist ja Beziehung da. Darum würde mir das so wünschen, dass man hier Lösungen

00:33:58: findet, dass diese und das ist ja ein Totschlag, Argument, mein Bauch gehört mir und damit weg

00:34:03: und fertig, dass man da Aufklärung betreibt, merkt er nicht, wie er genau in die falsche Richtung

00:34:08: geht. Dazu braucht man eigentlich euch und da braucht man vor allem die junge Leute in ihre

00:34:12: Kreativmedien. Wir haben noch eine abschließende Frage bei unserem "mehr davon #mehrdavon".

00:34:17: Wir wollen mit was Positiven nach außen gehen. Zum Schluss was Positives mitnehmen. Was wünschen

00:34:23: Sie sich, wo Sie sagen, da ist ein Projekt, wo Sie von Studenten gesehen haben, selber gesehen haben,

00:34:27: wo Sie sagen, da bräuchten wir mehr davon in dieser Welt? Also ich schon erwähnte es, Susanna Klein

00:34:32: und ich haben für Lehrerinnen und Lehrer einfach mal so ein Kurs gegeben über Social Entrepreneurship

00:34:37: und das waren jetzt Lehrerinnen und Lehrer von unterschiedlichen Fachrichtungen, Deutsch, Englisch,

00:34:43: Mathe, weiß ich nicht mehr genau, ich glaube von der Mittelschule in der Realschule. Und am Anfang

00:34:49: waren da schon so Ressentiments, ja, so Unternehmertum, Wirtschaft und wie auch immer und am Ende von

00:34:54: diesem Kurs waren die so begeistert, einer hat dann sogar gesagt, ja, er hat selber so eine Geschäftsidee

00:34:59: wird irgendwas machen. Also da ist so viel Elan rübergekommen und wir konnten die so impfen, so

00:35:06: positiv, dass es eben jetzt nicht darum geht, rein ökonomisch eben an die Börse zu gehen und

00:35:12: irgendwo was zu gründen, sondern einfach den Schülerinnen und Schülern Erlebnisräume, Erfahrungsräume

00:35:17: aufzumachen mit der gesellschaftlichen Zielorientierung, aber auch mit allem Wagnis und Ausprobieren

00:35:24: und dabei so viel Freude und Spaß und Lust empfunden haben, Experimentierfreude, das fand ich

00:35:29: begeistert und davon wünsche ich mir mehr. Das ist ein Mega Schlusswort, das freut mich jetzt wahnsinnig,

00:35:33: weil man braucht die jungen Menschen mit genau den Ideen und die lernt man bei jeneinander Uni,

00:35:37: Design Thinking, andere Denkan setze, andere Muster, neue Wege, die wir brauchen und das

00:35:43: macht Mut, das macht sehr viel Mut und Freude, dass es die gibt, dass sie das so toll machen.

00:35:47: Ich sage, vergelts Gott fürs Mitnehmen, fürs Teil haben, aber auch fürs mal andere Denkan setze

00:35:53: zulassen mit uns gemeinsam und auch an Sie liebe Hörer, vielen Dank fürs Zuhören und aufs nächste Mal.

00:36:05: Das war Pausengong, der Bildungs Podcast der KJG Bayern in Kooperation mit dem Katholischen

00:36:11: Medienhaus Sankt Michaelsbund.

00:36:13: [Musik]

00:36:15: *Schreie*

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