„(Früh)kindliche Bildung im Wandel: Warum Qualität, Zeit und Reformen entscheidend sind“
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit der Professorin Sarah Schmelzeisen-Hagemann, einer erfahrenen Kindheitspädagogin und Wissenschaftlerin, über Frühkindliche Bildung und deren aktuelle Herausforderungen. Dabei sprechen wir besonders über die Notwendigkeit, das bayerische Bildungssystem grundlegend zu reformieren – von der Krippe bis zum Hort.
Die Expertin teilt ihr fundiertes Wissen darüber, was Kinder zum selbstbewussten Aufwachsen und Lernen benötigen und betont dabei, wie wichtig die Qualität der kleinen Interaktionsmomenten für die frühkindliche Entwicklung und die Bindung ist. Gemeinsam mit den Hosts Martin Goppel und Pfarrer Rainer Maria Schießler appelliert Sie an die Politik: wir brauchen grundlegende Reformen, mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Beobachtung von Kindern, um ihre Bedürfnisse besser zu erkennen und müssen die Belange junger Familien und Kinder politisch stärker in den Fokus rücken. Die Betreuungsqualität von Kindern und Jugendlichen wirkt sich langfristig auf das Aufwachsen aus und legt den Grundstein für das Erwachsenenleben. Hören Sie rein, in eine kritische und mitreißende Podcastfolge, die Aufschluss über die Gelingensbedingungen von (früh)kindlicher Bildung, familiärer aber auch institutioneller Beziehungsarbeit gibt und einmal mehr die Politik in die Pflicht nimmt.
Transkript anzeigen
00:00:06: Es ist wieder soweit.
00:00:14: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts Pausengong.
00:00:18: Wir befinden uns heute wieder in den Podcaststudios hier im MKR und freuen uns ganz besonders heute Rainer Maria Schießler wieder mit dabei zusammen.
00:00:26: Schön, dass du da bist.
00:00:28: Und einen ganz besonderen Gast, was mir wirklich wichtig ist.
00:00:31: Die Stimme der Erzieher ist eigentlich immer so wichtig bei uns, katholische Erziehergemeinschaft.
00:00:36: Frau Sarah Schmelz-Eisenhagemann, Professorin an der EU.
00:00:40: Herzlich willkommen, schön, dass du da bist.
00:00:42: Vielen Dank.
00:00:43: Ich freue mich, dass ich hier sein darf.
00:00:46: Die Freude ist ganz unterseits.
00:00:47: Sarah Schmelz, Eisenhagemann, Professorin an der EU, Deutschlands größte privaten Hochschule, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wo auch ich doziere, ist heute da.
00:00:55: Du hast eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.
00:00:58: Dann ein Studium der Sozialpädagoik und sozialer Arbeit in Freiburg.
00:01:04: und dann ein Kinderhaus geleitet.
00:01:07: Ja, genau.
00:01:09: Ich habe ein Kinderhaus geleitet in München mit Krippe, Kindergarten und Hort damals.
00:01:17: Nach dem Studium, wie du schon richtig gesagt hast, der angewandten Sozialwissenschaften in Freiburg nach München und habe dort vielfältige Praxiserfahrungen gesammelt, bin dann ins Deutsche Jugendinstitut.
00:01:33: Damals wurde die WIF, die Weiterbildungsinitiative, frühpädagogische Fachkräfte, die ja jetzt bundesweit bekannt ist, begonnen und habe dort im Bereich Elementardidaktik auch als wissenschaftliche Referentin gearbeitet und habe mich dann entschieden, während der Zeit im Deutschen Jugendinstitut meine Promotion anzufangen und habe zum Thema Interaktion, Interaktionsqualität sensitiv-responsive Interaktion promoviert.
00:02:07: Was ist sensitiv?
00:02:10: Was das ist?
00:02:10: Ja.
00:02:11: Sensitiv-responsive Interaktion.
00:02:14: Ganz einfach erklärt, responsiv von Respondere, also Antworten, das Antwortverhalten einer Fachkraft und sensitiv die Qualität des Antwortens.
00:02:27: Also wie feinfühlig antwortet die Fachkraft auf, Signale, des Kindes.
00:02:34: Da geht es um Wahrnehmend, interpretieren und angemessen und prompt reagieren.
00:02:38: Da
00:02:38: hast du deine Professur drauf gemacht.
00:02:41: Da habe ich meine Promotion geschrieben.
00:02:43: Ich habe ein Tool entwickelt, ein Verfahren oder Tool, so kann man das nennen.
00:02:48: Inaqo heißt das Interaktionskompetenz.
00:02:51: Da geht es darum, Einzel-elemente, sensitiv-responsiver Interaktionen in Alltagssituationen im Elementarbereich, also in der Pflegeinteraktion, in der Schlafensbegleitung, während der Mahlzeiten, während der Bewegungsinteraktion zu analysieren anhand von Behaviour markers, also konkret am Verhalten, welches die Fachkraft in der Alltagssituation zeigt.
00:03:20: Da machen wir Video Aufnahmen und gehen dann mit diesen Video Aufnahmen in die Video Feedback im Reflexionen mit den Fachkräften, um eben über das, was wir da aufgenommen und reflektiert haben, zu sprechen.
00:03:34: Das ist ja Wahnsinn.
00:03:36: Kommst du einfach zu EU und Westprofessorin?
00:03:39: Ja, nicht ganz so.
00:03:41: Und zwar habe ich dann meine Promotion beendet an der LMU.
00:03:45: Währenddessen habe ich noch unsere Tochter bekommen.
00:03:48: War ein Jahr dann mit ihr während der Promotion.
00:03:53: Zuhause habe mir das mit meinem Mann damals geteilt, dass ich dann zu den Kolokien gehen kann an der LMU, weil das ja eben ein fortlaufender Prozess ist, auch, habe dann die Promotion abgeschlossen innerhalb von drei Jahren und bin direkt nach dem Abschluss der Promotion auf eine Postdoc-Stelle an die Uni Eichstedt.
00:04:13: zu Kratzmann damals und habe dort auch eben Lehre und Forschung gemacht und habe auch beispielsweise Praxisprojekte gemacht zum Thema vereinfüllige Responsivität, aber auch Lehre im Bereich Bildung und Erziehung von Kindern für die Kindheitspädagoginnen damals dort.
00:04:33: Danach bin ich nach Erfurt und hatte dort eine Professur in Vertretung an der F.A.E.
00:04:40: in Erfurt.
00:04:42: Und zwar Kindheitspädagogik und Sozialpädagogik an der FHA.
00:04:47: Ja, und mein Weg führte mich weiter von der FHA Erfurt dann zu der Stelle der EU, Augsburg und München, aber in Augsburg bin ich aktuell ansässig.
00:05:01: Und da können Erzieher jetzt dual in Bachelor machen.
00:05:06: Genau, also bei der EU ist es so, dass wir ja ein duales Studium haben, aber auch ein Ferngestudium und im dualen Studium, das heißt Theorie und Praxisphasen miteinander kombiniert.
00:05:19: Also da gibt es dann ein Praxisunternehmen oder eben eine Kita im Elementarbereich jetzt, wo sie zwei bis drei Tage in der Woche an der Uni sind und die restliche Zeit in den Praxisbetrieb, also in der Kita.
00:05:35: Das ist ja total spannend für Erzieherinnen und Erzieher auch aus unserem Verband, die jetzt quasi, weiß ich nicht, an der Kita arbeiten und sagen, ich möchte jetzt dual mein Bachelor machen.
00:05:44: Ja, genau.
00:05:45: Und für was ist man dann qualifiziert?
00:05:47: Wird man dann Kita-Leitungen, kann man dann auch dutzieren?
00:05:49: oder was hat man dann so für Ziele vor Augen?
00:05:52: Wenn man Kindheitspädagogin studiert.
00:05:54: Bachelor macht gerne.
00:05:54: Ja, genau.
00:05:55: Also man hat natürlich ein ganz breites Feld.
00:05:57: Ja, also wenn wir die zum Beispiel das Buch uns Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik anschauen, dann ist ja der Elementarbereich mit Krippe, Kindergarten und Hort.
00:06:09: Sozusagen das, was ja auch schon sehr bekannt ist.
00:06:13: Aber man kann zum Beispiel auch in die Beratung gehen.
00:06:15: Man kann zum Beispiel in den Bereich Kinderschutz gehen.
00:06:19: Man kann zum Beispiel in Richtung Jugendamt gehen.
00:06:22: Also da gibt es mittlerweile sehr viele Möglichkeiten, auch mit dem Abschluss der Kindheitspädagogin später arbeitsmäßig tätig zu werden.
00:06:34: Jetzt hast du dich auf den Schwerpunkt Interaktionskompetenz spezialisiert.
00:06:38: Also das Miteinander, im Miteinander quasi Sachen lernen.
00:06:42: Jetzt wird gerade groß drüber diskutiert, der Spracherwerb ist so wichtig.
00:06:47: Gibt es von dir aus dem, was du so wissenschaftlich gemacht hast, Tipps für unsere Erzieher, wo du sagst, so ist eigentlich Spracherwerb einfacher oder einfacher?
00:06:54: Ja, schön ist immer, wenn wir von alltags integrierter Sprachbildung sprechen.
00:07:01: Also während der Alltags-Situation ist die beste Möglichkeit, um Sprach Bildung durchzuführen, um Sprachbildung zu leben.
00:07:10: Solche Themen wie Sustain shared thinking, beispielsweise.
00:07:15: Gemeinsam geteilte Denkprozesse.
00:07:17: Also, wenn Kinder anfangen, Fragen zu stellen, mich als Fachkraft darauf einlassen, mich dafür interessieren, mich involvieren in das, was das Kind erzählt, daran anknüpfen, offene Fragen stellen, spiegeln.
00:07:34: gemeinsame Aufmerksamkeit zum Ende schaffen, Resonanz schaffen.
00:07:40: Das sind Themen, die ich unter alltagsintegrierte Sprachbildung subsumieren würde.
00:07:46: Was man jetzt durch Studien zum Beispiel, Silver at All, die längst nicht Studie, die gemacht wurde, rausgefunden hat.
00:07:53: Dass das zum Beispiel etwas ist, was Sprache, Sprachbildung stark unterstützt.
00:08:00: Und dann muss man natürlich schauen, es gibt bestimmte Kindergruppen, die brauchen noch extra Unterstützung, zusätzliche Unterstützung.
00:08:08: Und dann muss man natürlich gucken, dann auch, auf was für einen Entwicklungsstand sind, was es hier angesagt, damit diese Kinder auch den nächsten Entwicklungsschritt im Rahmen der Zone der nächsten Entwicklung, zum Beispiel nach Wiegotsky, vollführen können.
00:08:24: Also ich finde das alles unglaublich spannend.
00:08:26: Sie merken, ich schweige zutiefst.
00:08:29: Ich habe einfach so eine Gruppe Kinder von mir, z.B.
00:08:33: meine zwanzig Kommioen Kinder, die mir jedes Jahr auf die Erstkommioen vorbereiten.
00:08:38: Da habe ich dann ein Konzept, das ich jetzt gerne durchziehen wollte, so wie es ist, sag boom, fertig, aber ich kann nicht, weil diese Kinder ja alle aus jeder eigenen Lebenswelt kommen.
00:08:51: Und ich finde das Spannende liegt darin, dass sie an einem allgemeinen erkennen an einem gemeinsamen Faden, an einem Konzept arbeiten, wobei ich immer beachten muss, ich habe das Einzelne, das Individuum von mir.
00:09:15: Ich komme jetzt zum Beispiel Gedanken machen, wie ich komme, Sprachförderung und so weiter in so einer Kita-Gruppe da betreiben.
00:09:23: Ich muss mir aber dann im letzten wieder an einem einzelnen Kind orientieren, aus welchem sozialen Milieu kommt.
00:09:31: Das ist wunderbar, dass wir hier miteinander in Interaktion zu deutschen Begriffen und Sprache kommen.
00:09:40: Das Kind zu Hause wird nie Deutsch sprechen, weil Mama nicht Deutsch spricht, Papa vielleicht noch nicht Deutsch spricht und so.
00:09:47: Und da, glaube ich, da liegt die ganz große Herausforderung für den Erzieher, um die wir uns ja kümmern, dass sie von ihnen von ihrer Wissenschaft einen guten Leitfaden bekommen, aber der eigentliche Knackpunkt ist der, den dann runterzubrechen, dann dem Freiraum zu schaffen für das einzelne Kind.
00:10:08: Dort in einem Übermaß mehr als vielleicht wie für andere Kinder da sein zu können.
00:10:14: Das ist ja unser Appellar immer, dass man den erziehenden Raum gibt, die Zeit dafür gibt.
00:10:22: ohne dass das einzelne Kind jetzt eine besondere Betreuung braucht, nicht auch noch vorgefühlt wird.
00:10:29: Wir haben früher gesagt, warst du eine Hilfschüler oder so was?
00:10:31: Nein, sondern hier braucht der Kind eine ganz besondere Begleitung.
00:10:36: Und darum findet das, was ich machen, unglaublich spannend, weil ich mir immer klar sein muss, ich kann nie das Allgemeine einfach umsetzen, so wie jedes Gesetz immer auch.
00:10:51: allgemein ist und im konkreten Fall dann erst greifen muss.
00:10:55: Das heißt, ich stelle mir vor, dass hinter Ihrer Wissenschaft eine unmengen empirische Beobachtung stehen musste.
00:11:02: Ja, also das, was Sie sagen, kann ich zu hundert Prozent bestätigen.
00:11:07: Es kommt darauf an, die Individualität zu sehen und es kommt darauf an, angemessen zu handeln als Fachkraft.
00:11:16: Und diese Angemessenheit, die muss ich ausdifferenzieren können nach verschiedenen Heterogenitätsdimensionen, also einmal Lebenswelt.
00:11:26: Woher kommen diese Kinder?
00:11:28: Was erleben die zu Hause?
00:11:31: Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, Genderthemen, junge Mädchen, Armutthemen.
00:11:37: Soziökonomischer Status.
00:11:40: All das muss ich berücksichtigen in meinen individuellen Handeln, um eine Passung herzustellen zwischen dem Signal des Kindes und dem, wie ich handle als Fachkraft.
00:11:52: Und dafür braucht es jede Menge Wissen über einzelne fachspezifische Domäne, aber es braucht auch Feinfühligkeit.
00:12:01: Also diese Fähigkeit wahrzunehmen, zu erkennen, zu reagieren und auch mich selbst als Fachkraft in diesem Interaktionsprozess zu zeigen, in Kontakt zu gehen mit dem Individuen, was ich da vor mir habe.
00:12:20: Ja, ich habe mir gesagt, wirksamste Waffe gegen Gewalt und Terrorismus ist Erziehung.
00:12:27: Ist gute Erziehung und die beginnt eben nicht irgendwann einmal im Jugendlichen Alter, sondern es beginnt genau in diesem Stadium.
00:12:33: Was erlebt dieses Kind?
00:12:35: Was für Umwelt nimmt das wahr?
00:12:37: Wie lassen sich Erwachsene auf meine Lebenswelt ein?
00:12:40: Wie weit sind sie bereit um eine Lebenswelt einzutauchen?
00:12:43: Und dieses Kind wird als junger Mensch und das Erwachsener die Liebe nur geben können, die sie vorher bekommen hat.
00:12:50: Und auch wieder zurückgeben, wie sie vorher angenommen worden ist.
00:12:54: Wir haben sie jetzt erlebt bei diesem Marathonläufer, der die Silbermedaille gewonnen hat, der als junger Flüchtling, als er die Dreher gekommen ist.
00:13:03: Aber er hatte das Riesenglück, dass Menschen da waren, die sich auf ihn eingelassen haben.
00:13:09: Und der ist, wenn man sagt, voll sozialisiert integriert worden.
00:13:13: Und jetzt ist er auch noch Olympiasieger oder auf jeden Fall Silbermedaillengewinner für uns.
00:13:19: lang geworden.
00:13:21: Er repräsentiert uns, weil da genau im Anfangsstadium der richtige Schritt gemacht worden ist und diesen Schritt sozusagen wissenschaftlich darzulegen und um vor allem gegen alle anderen Kritiken in dieser Gesellschaft tagzumachen.
00:13:40: Dafür sehe ich den tiefen Sinn hinter der Wissenschaft, die Sie da hier betreiben.
00:13:45: Ich glaube, ich könnte nie mithalten, aber es ist unersetzlich wichtig, glaube ich.
00:13:51: Ich glaube, dass das, was Sie jetzt gerade beschrieben haben, diese wir nennen es mal sichere Beziehung, also wenn ich in meinem geworden sein, von Anfang an eine sichere Beziehung erfahren habe, durch meine Eltern, aber auch durch die Institutionen, durch die Fachkräfte in den Institutionen, pädagogische Fachkräfte, Lehrer, Lehrerinnen, Pfarrer, Pfarrerinnen, Vereine, Das kann ja auch kompensatorisch wirken, wenn wir die Resilienzforschung anschauen, ist eben diese Entwicklung, diese Entstehung, diese Sicherheit, die ich von den anderen erfahre, die etabliert sich in mir.
00:14:27: Ich kann dann auch besser eine sichere Bindung in mir spüren und entfalten.
00:14:33: Für diese Entwicklung dieser sicheren Beziehung brauche ich die Summe an Interaktionen, die eben feinfühlig gestaltet sind.
00:14:43: Und es fängt bei solchen Sachen an, bei solchen Mikrosituationen, die so in Anführungsstrichen auch gut umsetzbar sind in der pädagogischen Praxis, wie das Ankommen eines Kindes in der Kita einer Familie beim Schuhe anziehen.
00:15:00: Ein kleiner Moment, das Kind nimmt den Strumpf und fängt es an, so anderthalb zwei Jahre über die Zählen zu ziehen, schaut die Erzieherin an, sucht Referencing, die pädagogische Fachkraft, schaffe ich das jetzt, diesen Strumpf über die Ferse zu ziehen oder eben nicht.
00:15:18: Und dieser Blick, diese Resonanz, welches die Fachkraft zurück gibt zu diesem Kind, ja, du schaffst das, ich glaube an dich.
00:15:26: Das ist etwas, was in diesem Moment Darauf wartet das Kind.
00:15:31: Sieht dann diesen Blick, ja, du schaffst das und versucht es.
00:15:35: Wenn es nicht gelingt, bietet sie Assistenz an.
00:15:39: Soll ich dir vielleicht ein kleines Stück diesen Strom über die Ferse ziehen?
00:15:43: Sie hilft ein kleines Stück mit, den Rest schafft das Kind selbstständig.
00:15:48: Das ist das erste... Erfolgserlebnis, also in drin sich attribuiert, an solchen kleinen Interaktionssituationen.
00:15:59: Wenn man sich das vorstellt, nur an solchen kleinen Beispielen, wenn man es schaffen würde, solche Situationen.
00:16:09: nur vermehrt in Kindertageseinrichtungen sehen, beobachten, erfahren zu dürfen, was das für die Kinder, für das Aufwachsen dieser Kinder und auch wiederum für die Fachkräfte bedeutet, weil wir über die Forschung erfahren konnten, wenn die Fachkräfte spüren, dass sie wirksam sind.
00:16:30: wollen sie dieses Verhalten natürlich auch für mehr zeigen und haben wieder eine höhere Arbeitszufriedenheit, gehen wieder lieber auf die Arbeit, sehen irgendwie einen Sinn in dem, was sie tun und sind nicht nur überfordert.
00:16:43: Das wird da im Kleinkind, weil das grundgelegt
00:16:46: ist.
00:16:47: Ja, also das ist das, was Das ist das Fundament, auf dem Motor und Entwicklung geschieht.
00:16:55: Und das müsste meiner Ansicht nach endlich mal die Politik begreifen, dass es sich so sehr lohnt, in diese frühe Phase eines Menschen zu investieren, also monetär auch, da wirklich Geld reinzustecken, weil das eine Prävention ist, eine Art von Prävention, die so viel Leid und so viel Fruchtbares und Gutes bewirken würde für die gesamte Menschheit, würde ich sagen.
00:17:26: Astralt mein Herz, weil das ist das, was wir so part immer fordern, auch einen anderen Schlüssel zu haben, dass man wirklich Zeit hat für die Kinder.
00:17:33: Wenn ich mir den Alltag anschaue, oft sind es ja irgendwie ein bis zwei Erzieher für vierundzwanzig Kinder, dann ist mal jemand krank, dann ist nur noch eine da.
00:17:40: Das ist schon alles am Limit geschnürt und im Übrigen auch in der Grundschule, weil wir diese Zeit brauchen.
00:17:45: Rainer, du hast es gesagt, du hast da irgendwie ... Das heißt, wir brauchen dieses Mehrzeit, um die Kinder zu beobachten, uns in die Reihen zu führen.
00:18:15: die heran zu nehmen, die mitzunehmen, denen die Sicherheit zu geben, weil die auch aus unsicheren Verhältnissen kommen.
00:18:21: Und jetzt die Frage an die Sarah aus der Wissenschaft.
00:18:24: Gibt es irgendwas, wo du sagst, das ist das größte Herausforderung unserer Kinder oder auch für die Erzieher?
00:18:28: gerade, wo man sagt, ist das der Punkt Sicherheit?
00:18:32: Also Herausforderungen an sich für den Elementarbereich sind einfach natürlich gerade aktuell die Rahmenbedingungen.
00:18:39: Also wir brauchen einfach mehr und auch gut qualifiziertes Personal.
00:18:44: Weil wenn ich nicht weiß über diese Dinge, dann kann ich das im Alltag auch nicht reflektiert einsetzen.
00:18:50: Intuitiv ja, aber Professionalität heißt reflektiert einzusetzen, bewusst einzusetzen.
00:18:56: Das ist eine große Herausforderung.
00:18:58: Die zweite, glaube ich, ist, wir haben eine große Heterogenität an Kindern.
00:19:04: Und eben haben wir vorhin ja auch schon besprochen, die unterschiedlichen Lebenswelten, unterschiedliche Erfahrungen, Sprachen, Kulturen.
00:19:13: Das müssen wir mit bedenken, auch stichwort Neurodivergenz beispielsweise.
00:19:18: Da brauchen wir Fachkräfte, die genau dieses Hinschauen wahrnehmen können.
00:19:25: Und das Dritte ist... Das glaube ich auch an Kinder schon früh einen hohen Erwartungsdruck, also ein Funktionieren.
00:19:35: Sie müssen funktionieren, wenn beide Eltern beispielsweise auf die Arbeit gehen und sie mit einem Jahr oder wann auch immer in die Kindertageseinrichtung kommen.
00:19:45: Da brauchen wir, müssen schoner Räume, Schutzräume für Kinder entfalten, wo sie genau diese Kompetenzen wie Emotionsregulation, Selbstbild, Selbstwahrnehmung erfahren können.
00:19:57: Und dafür brauchen wir wiederum Fachkräfte, also Rahmenbedingungen, die eben genau diese Wahrnehmung und dieses Sehen der Kinder auch durchführen können.
00:20:09: Haben Sie den Eindruck, dass Sie gehört werden von den Verantwortlichen?
00:20:14: Hört die Politik auf Sie?
00:20:16: Nein.
00:20:17: Gut, das sei nicht gut.
00:20:18: Nein, also ist es ganz klar, ich frage mich so häufig, was muss ich tun, ja, also ich als Person oder auch die Gesellschaft, ja, was müssen wir tun, damit wir endlich gehört werden, damit sich endlich auch was tut, ja, also nicht nur ... Bekundungen von ja, wir verstehen euch, wir verstehen sie, das ist uns alles erscheint unslogisch und wir wissen, dass wir eigentlich hier investieren sollten, müssten, aber die Prioritäten werden letztendlich doch wieder anders gesetzt.
00:20:54: Ist es nur eine Frage des Geldes?
00:20:57: Warum hört man es nicht?
00:21:00: Ist es vielleicht auch eine gewisse Form des Interesses?
00:21:07: Ich könnte es mir vorstellen, dass es vielleicht auch in der Politik viele Menschen gibt, die diese Lebensphase schon lange hinter sich
00:21:15: haben
00:21:17: und diese Themen, die junge Familien.
00:21:21: beschäftigen, nicht mehr so auf dem Schirm haben, dass wir einfach auch junge Frauen und Männer brauchen, auch gerade Frauen, die nochmal zum Thema Vereinbarkeit sprechen, diese Themen in die Politik einbringen.
00:21:37: Ich glaube, das ist ganz, ganz wesentlich.
00:21:40: Ich habe mir auch den Eindruck, und es meinen jetzt gar nicht abwertend, dass die die Realität des normalen mittelständischen Familienbetriebs nicht mehr am Schirm haben.
00:21:47: Ich habe gestern meinen Sohn am Spielplatz betreut, während ich Homeoffice gemacht habe.
00:21:51: Und da waren mehrere Mammys mit dabei, die alle ein Laptop aufgeklappt haben, wie wir auch, und haben gearbeitet und haben unterschiedlich, wir haben mal kurz Pause hat, die Kinder betreut.
00:22:00: Und die wechseln sich ab, die Mamas, weil es war ja noch Ferien und ich war völlig schockiert, was da los ist am Spielplatz, dass da wirklich Business gemacht wird, Homeoffice gemacht wird, weil die nebenbei arbeiten müssen, weil das Leben so toll geworden ist.
00:22:14: Und das ist auch so eine wichtige Sache.
00:22:16: Es wäre so wesentlich, auch in Richtung Elternbildung, den Eltern wirklich mitzugeben, dass es so wesentlich ist, qualitativ hochwertige Momente der Aufmerksamkeit zu schaffen zwischen ihnen und den Kindern.
00:22:31: Da kommt es nicht auf die Quantität an.
00:22:34: Es kommt darauf an, dass es diese Momente gibt.
00:22:37: Und das geht eben nicht, wenn ich parallel irgendwo am Handy bin.
00:22:42: Mein Laptop-Aufhab oder sonstiges.
00:22:44: Es geht darum, Inseln der gemeinsamen Aufmerksamkeit zu schaffen.
00:22:49: Absolut.
00:22:50: Ich bin da voll bei dir.
00:22:51: Ich erlebe aber auch wirklich viele Eltern, die arbeiten müssen, die Angst um einen Job haben, die nicht wissen, wie es weitergeht und sagen, ich muss jetzt arbeiten und den Spagat zwischen... Ich nenn sie gar nicht Karriere, sondern ich kann mein Leben bezahlen.
00:23:04: Finanzieren, ja.
00:23:05: Der will noch gar nicht Karriere machen, der will einfach nur punktlich seine Miete zahlen.
00:23:09: Und ich muss mein Kind betreuen, ist immens geworden, die Kosten sind immens gestiegen.
00:23:13: Wenn ich mir die Kosten für Grippe anschaue, wird es beschwindlich.
00:23:16: Für viele Kinder beginnt leider die Bildungslaufbahn in der Grippe.
00:23:21: Und das wollen die Eltern auch nicht, aber sie müssen es leider machen, weil es Leben so teuer geworden ist.
00:23:26: Und die Grippe ist teuer.
00:23:28: Eine, die das mal zugegeben hat mit dem Nicht-Hinschauen, ist der Edmund Stäuber.
00:23:32: Der hat bei irgendeiner Gelingen, die war eine runde Geburtstag oder was hat er erzählt, wie ihn seine Frau angerufen hat und ihm eigentlich nur sagen wollte, dass das Kind gerade ... es laufen.
00:23:45: Alleine.
00:23:46: selbstständig gemacht hat.
00:23:48: Und er natürlich voll als junger engagierter Politiker und immer im Kopf in seine Akten drin.
00:23:56: Und er gesagt hat er, ja doch auf mit dem Zeug.
00:23:59: Und dann als alterweiser Mann hat er gesagt, wie konnte ich nur so blöd sein?
00:24:04: Das einfach von mir wegzuschieben.
00:24:06: Eigentlich der wichtigste Moment.
00:24:07: hier läuft Evolution im Zeitraffon.
00:24:10: Ich schau weg, so ungefähr.
00:24:12: Und jetzt war ja gerade immer die Diskussion mit Einführung der Mütterin und so ein MP Söder hat sich da ja durchgesetzt.
00:24:19: Ich habe das eigentlich so empfundene Mütterin, das steht dafür, dass man genau diese erzieherische Leistung der Eltern versucht zu honorieren.
00:24:28: dass sie eben nicht nur in ihrem Beruf verwurzelt sind, sondern auch, dass das eine Leistung ist, dass man die Kinder nicht aus den Augen verliert.
00:24:37: Aber anscheinend läuft man da wieder Gefahr, dass das eher oberflächlich ist.
00:24:43: Also was du vorhin gerade gesagt hast, mit dem manche Familien oder viele Familien müssen beide arbeiten gehen um.
00:24:51: ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
00:24:53: Da sehe ich auch wieder die Politik.
00:24:55: Also es muss doch möglich sein, Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass auch wirklich Wahlfreiheit da ist.
00:25:03: Und ich sehe per se auch die Kinderkrippe, sagen wir ab dem ersten Lebensjahr, die kann bereichernd sein.
00:25:11: Sie kann kompensatorisch wirken, führt Kinder zum Beispiel aus Risikolagen.
00:25:15: Sie kann Bereicherung bieten im Punkt wo unterschiedliche Familienmodelle, Lebenswelten,
00:25:21: zusätzliche Beziehungen
00:25:23: aufbauen, zu Kindern und zu Erwachsenen.
00:25:26: Aber dafür müssen eben die personellen Bedingungen so sein, dass das auch möglich ist.
00:25:32: Und du musst es leisten können.
00:25:34: Ich sage, jetzt müssen wir arbeiten, deswegen muss das Kind in die Kita, aber die Kita muss da erst wieder mal zahlen.
00:25:41: Ich habe mir gedacht, dass der gesetzliche Anspruch auf ein Kita- oder Kindergartenplatz eingeführt wurde.
00:25:46: Ja, der ist ein ganz guter gesetzlicher Anspruch, aber er braucht die Plätze und sie müssen bezahlbar sein.
00:25:52: Und wenn ich ausweichen muss auf Private, die dann schon zwei oder drei mal so viel kosten wie öffentliche, dann ist das für manche echt eine Existenzgrenze.
00:26:00: Und ich brauche die Qualität, weil ich einfach langfristig sehe.
00:26:04: Das hat so viel voll gekostet.
00:26:06: Wenn die Qualität in den Kindertageseinrichtungen eben nicht gut ist, bedeutet
00:26:11: es.
00:26:12: Es sollte keine Verwahranstalt, es sollte eine Bildungs-Einrichtung
00:26:14: sein.
00:26:15: Es sollte eine Bildungs-Einrichtung
00:26:16: sein.
00:26:17: In der alten DDR gab es den Begriff Abkindern.
00:26:20: Da hat man dann gleich die Kinder, so ab ersten Lebensjahr, drum hat jeder seinen Platz bekommen, aber es ging nur darum, dass die Frau wieder in Produktionsprozesse neigeht.
00:26:28: Die Kinder wurden abgekindert, das heißt also aufbewahrt und abends hat man sie wieder geholt.
00:26:34: Jetzt kommt es recht auf Ganztagsbedrohung, neben dem Recht auf Kita-Bedrohung auch noch ab sechsundzwanzig.
00:26:41: Wie siehst du das, wenn die Kinder dann einfach den ganzen Tag in der Schule hängen und nicht mal am Beutsplatz gehen oder in die Alpen oder zum Skifahren?
00:26:49: Ja, also ich betrachte das hier wirklich mit großer Sorge.
00:26:56: Wir haben gerade ein Forschungsprojekt zum Thema Ganztag und haben uns mal die Bundesdokumente angeschaut, also von den großen Verbänden.
00:27:05: Was wird denn da überhaupt gesagt über Ganztag?
00:27:07: Wer soll denn da arbeiten?
00:27:08: Welche Professionen?
00:27:10: Wie soll denn die Qualität ausgestaltet sein?
00:27:13: Wie soll denn überhaupt der Ablauf?
00:27:15: Wie stellt man sich das denn vor?
00:27:17: Und klar, das sind natürlich alles eher allgemeine Floskeln, die man zu lesen bekommt.
00:27:23: Da haben wir Interview durchgeführt mit Kindheitspädagoginnen, um zu schauen, wie sehen die denn ihre Aufgaben im Ganztag?
00:27:32: Was können sie benennen dazu?
00:27:36: Da sind wir gerade an der Auswertung dran, um zu gucken, was können denn Kindheitspädagoginnen im Ganztag beitragen?
00:27:45: Was ich als Sorge benennen würde, wäre die Qualität wiederum auch.
00:27:50: Also die Qualität des Ganztags, wenn Kinder einen Schultag hinter sich haben, der ja auch sehr anspruchsvoll ist für diese Kinder mit dem Lautstärkepegel, den Anforderungen, die an sie gestellt werden.
00:28:05: Plus dann direkt nach dem Unterricht in die ganztägige Betreuung.
00:28:13: Würde ich sagen, wenn wir ein gutes Konzept hätten, könnte das, das stelle ich mir vor, eine Art Bildungskampus für Eltern mit, da sind Angebote, Sportangebote, Musikangebote, Piers, mit denen sie sich treffen können, Kunstangebote, rhythmisierter Unterricht, formal, nonformales Lernen.
00:28:33: Das könnte wunderbar sein.
00:28:36: Die Bedingungen müssten aber stimmen und die stimmen so aktuell.
00:28:41: Also reiner Frage an dich, das wäre eine Megaschance für die Kirchen.
00:28:44: Oft ist Kirchen leer, da hätte man Platz zum Besinnen, zum Runterkommen, Nummer eins und Nummer zwei in Amerika.
00:28:49: Sieht man es, dass solche Campis ja eigentlich existieren, das ist nicht neu.
00:28:53: Ich war in Italien im Urlaub, die haben drei Monate frei, da ist es überhaupt kein Problem, da findet man auch coole Angebote in der Stadt und überall.
00:29:01: Der Deutsche weiß es wieder besser und muss wieder tolle Gesetze machen, aber reiner als ernsthaft.
00:29:05: die Frage an dich, für die Kirchen eigentlich eine Megaschance.
00:29:07: Räume hebt man genug, natürlich vor allem Kirchen.
00:29:11: solche bespielt werden können, weil uns das Personal ausgeht.
00:29:14: Auf der anderen Seite muss man immer wissen, wenn eine Kirche umfunktioniert, hast du ganz andere Herausforderungen, wie wenn es nur Gottesdienstraum ist.
00:29:21: Du brauchst sanitäre Anlagen, du brauchst ... Fluchtwege, Brandschutz und soweit.
00:29:25: Ich kriege es ja gerade live von hautnah auf meinem eigenen Tempel mit.
00:29:30: Aber das wäre zumindest einmal ein Programm, das man ausgeben könnte, wenn man es jetzt überlegt.
00:29:35: Und wir werden immer mehr Kirchen aufgeben, dass diese Kirchen nicht irgendwie umfunktioniert werden, sondern so ein Arztrefugium, ein Hort für andere Möglichkeiten werden.
00:29:46: Zum Beispiel haben wir bei uns überlegt, weil wir bei mir im Viertel sollte man mit meiner Kirche eine andere Verwendungszweck hinzug.
00:29:53: Wir möchten unbedingt, dass die Kirche bleibt, aber wir haben zwei Schulen, Hauptschule, Mittelschule, Grundschule, dass da zum Beispiel ein Raum darin entsteht, wo sich Schüler aufhalten können, um zu studieren, um zu lesen.
00:30:12: Einfach gerade aufgrund der Platznote ein, mancher Schulen, dass wir sagen, wir bieten euch das an, dass wir uns da euch anschließen.
00:30:22: und euch dafür diesen Ort anbieten können.
00:30:26: Also ich glaube, an Kreativität würde es nicht mangeln, sondern wie vorhin auch schon eine Gespräche mit der Politik, du musst das wollen.
00:30:34: Du musst wirklich versuchen, es jetzt zu
00:30:35: wollen.
00:30:35: Ganz genau.
00:30:36: Du musst das wollen.
00:30:37: Und da frage ich mich, ich bin so oft frustriert, weil es gibt so viel.
00:30:44: Engagement, es gibt so viel Motivation, das sehe ich überall.
00:30:48: Aber es ist so dieses Andocken, dieses Anknüpfen und dann wirklich auch Spüren.
00:30:52: Da ist ein Backup, da sind Menschen, die einen wirklich unterstützen in dem, was man tut und man kann wirksam sein.
00:30:59: Ja, also man kann wirklich was bewegen.
00:31:02: Ja, das ist, ich meine es jetzt gar nicht abwertend für uns verbannt, natürlich spannend.
00:31:06: Wir haben Mitglieder, die immer wieder Papiere ein, auch mit die immer wieder die Politik auch treiben, sag ich jetzt mal.
00:31:12: Und man geht dann aus dem Meeting oft raus und hängt sich, jetzt haben sie es begriffen.
00:31:14: Jetzt haben wir noch einen Ansatz, jetzt super und es passiert wieder nichts.
00:31:17: Und es ist ermüdend und es macht einen Reibtein auf.
00:31:21: Und dann lässt man mal einen Schrei los, was man zu Hause ja auch macht.
00:31:24: Das ist auch völlig normal.
00:31:26: Man wird wieder nicht gehört.
00:31:27: Und dann heißt man, es schuld, dass man das Land spaltet.
00:31:31: Aber wir alle haben ja Ideen und uns mangelt es nicht an kreativen Ideen.
00:31:35: Rainer, dir nicht, Sarah, dir nicht.
00:31:37: Und jetzt auch im Podcast hier gespeichert für die Ewigkeit.
00:31:41: Man muss es nur wollen, Reiner.
00:31:43: Aber warum will man es nicht?
00:31:45: Weil es so anstrengend ist vielleicht.
00:31:46: weil es sehr viel Selbstüberwendung kostet, weil man natürlich gewohnte Positionen aufgibt.
00:31:53: Wie oft hört man das?
00:31:54: Ja, das hat es bei uns auch nicht gegeben.
00:31:56: Ja, mein Gott, ich bin einmal in meinem Leben zur Schule begleitet, war wirklich am ersten Schildergrund, das war es dann.
00:32:03: Da ist niemand mehr da mitgegangen.
00:32:05: Heute ist dieser ganz ein anderes Verhältnis zwischen Eltern, Kindern und Schule.
00:32:11: Mitglieder der Lehrer sind die Berichten, dass sie auch sagt, sie haben nicht nur mit den Kindern zu tun, mit den Eltern zu tun, aber das muss man heute auch annehmen können und für viele ist das heute noch nicht soweit zu sagen.
00:32:23: Wer es kann, der kann es, wer es nicht kann, der muss sich dann schauen, dass er einen anderen Weg findet.
00:32:27: Es ist der leichtere Weg, aber am Ende der teurere Weg.
00:32:30: Genau.
00:32:31: Ja, ich glaube auch, es bedarf Mut zur Veränderung und Mut hinzuschauen.
00:32:38: Diese zwei Sachen.
00:32:40: Also es ist immer bequemer zu sagen, wir lassen das alles so, wie es ist, dann müssen wir halt nichts verändern.
00:32:48: Eine Veränderung bedeutet immer, aus alten Strukturen raus, bedeutet immer, es können sich auf dem Weg auch kleinere oder größere Steine ergeben, die man dann vielleicht erklimmen muss.
00:32:59: Letztendlich, denke ich, wird es gut werden.
00:33:03: Aber man braucht diesen Mut, dieses Losgehen und dieses Tun.
00:33:09: Ich sage, ich verstehe es nicht.
00:33:10: Wir haben jetzt eine andere Haushaltslage im Freistaat Bayern.
00:33:13: Hat sich auch verändert, dass es Geld nicht mehr so reinkommt, wie wir es für die letzten Jahre hatten.
00:33:17: Auch im Fußball hat sich was verändert.
00:33:18: Das sind wir im Basketball auf einmal besser als im Fußball in Deutschland.
00:33:21: Das ist auch neu.
00:33:23: Weiß ich nicht, die Eltern haben sich wahnsinnig verändert.
00:33:24: Ich treffe eigentlich noch Pappers im Kindergarten beim Übergeben.
00:33:28: Früher war das auch anders.
00:33:30: Es hat sich alles verändert, nur mein Eindruck ist, aber vielleicht teilen es nicht alle.
00:33:35: Es hat sich seit der Bildung von der Erzieherausbildung nicht getan.
00:33:38: Das Lehramtstudium ist noch alt, die Erzieherausbildung ist noch alt.
00:33:41: Die Welt hat sich wahnsinnig verändert und wir fragen immer noch den gleichen Inhalt ab wie vor fünfzig Jahren und werden Schallplatten in Pressekonferenzen alte aufgelegt.
00:33:52: Und für neu verkauft, ein bisschen fehlend staubt drauf und dann ist es scheinbar alles neu.
00:33:56: Und dann fühlt man sich natürlich auch als Lehrer oder auch als Tierverarsch.
00:33:59: Dann denkt sich, wir halten hier den Laden zusammen, wir nehmen uns die Zeit, wir gehen die extra Meile.
00:34:04: Und es kommt immer wieder irgendwie gefühlt Neues drauf, was aber eigentlich alter Käse ist.
00:34:08: Und was muss noch passieren, dass hier was vorangeht?
00:34:13: Ja, also das ist auch so was dieses Bildungssystem.
00:34:17: Warum geht da keiner dran?
00:34:19: Das frage ich mich auch seit Jahren.
00:34:22: Also egal mit wem ich spreche, auf welchen Kongressen, in welchen Arbeitsgruppen, sowohl in dem Lehrerorientierten-Segment als auch bei den Kindheitspädagoginnen, ist es egal mit wem ich rede.
00:34:34: Jeder sagt das.
00:34:36: Wir brauchen eine grundlegende Reform.
00:34:39: Nicht ein kleines Reformchen, nicht irgendwo ein kleines, eine kleine Veränderung, sondern es muss sich grundlegend etwas tun.
00:34:46: Und zwar auch, wir haben mittlerweile so viel wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie Kinder lernen, was Kinder brauchen, um gut zu lernen.
00:34:54: Was ja letztlich auch wieder die Erwachsenen der nächsten Generation, das sind ja die Menschen, die wir begleiten in ihrem geworden sein.
00:35:02: Ja, wir wissen mittlerweile so viel.
00:35:05: Und all das wird aus irgendwelchen Gründen Nicht beachtet.
00:35:10: Da ist die Gesundheit der Menschen das Wichtigste.
00:35:12: Dass die kein schlechtes Gewissen haben.
00:35:14: Ja, dass sie als Erzieher sich mal krank melden, weil sie einen ganz normalen Ratausbesuch haben oder irgendwas, wo man halt hin muss, um seine Steuerklasse zu wechseln, was auch immer oder zum Arzt geht.
00:35:22: Hab mein schlechtes Gewissen, sich krank zu melden, sich einfach nur abzumelden.
00:35:25: Ich kann heute mal nicht in der Vormittag.
00:35:28: Ich erlebe es von vielen Mitgliedern bei uns, die sagen, ich kann unter dem Schuljahr nicht krank sein, weil ich mach das für die Kinder.
00:35:33: Ich arbeite für die Kinder.
00:35:34: Ich schleppe mich halt durch.
00:35:37: Da haben wir ja wieder das Burnout und die Fachkräftebelastung auf der anderen Seite.
00:35:41: Ja, also das System wackelt ja in allen Ecken und Enden.
00:35:44: Und auch wenn ich die LehrerInnen-Ausbildung anschaue.
00:35:47: Ich habe promoviert an der LMU, meine Prof-Mutter hat den Lehrstuhl für Grundschulpädagogik inne gehaut.
00:35:57: Da gab es einen Kollegen von mir, der hat die Modulkataloge untersucht an den Unis im Punkt Du Beziehungsqualität.
00:36:04: Also welche Inhalte sind denn in den Modulkatalogen, die gelehrt werden?
00:36:09: Natürlich ganz viel wesentliche Inhalte, fachtidaktischen Theorie.
00:36:12: Das ist alles wichtig.
00:36:14: Aber was fehlt, ist so was wie Beziehungsqualität.
00:36:18: Wie komme ich denn in Kontakt?
00:36:19: Wie kann ich denn vermitteln?
00:36:20: Das muss viel weiter ausgebaut werden.
00:36:22: Es müssen die Praxisphasen verstärkt werden.
00:36:25: Um wirklich auch zu gucken, ist das was, was ich machen möchte?
00:36:29: Weil ich ja als Lehrer, als pädagogische Fachkraft, als Kindheitspädagogin, ich als Mensch bin das Werkzeug.
00:36:36: Also ich brauche diesen Kontakt.
00:36:38: Ich muss dieses Vermitteln können.
00:36:41: Das muss mal eins sein.
00:36:44: Aber jetzt kommt die Digitalisierung auf uns zu und irgendwie... Denkt sich der Mensch, ich hau jetzt alles in die KI und KI kann jetzt auch erziehen und alles wunderbar, die KI ist das Zauberwort für alles.
00:36:53: Ist ja völlig quatsche, brauchen mehr Menschlichkeit in diesen Tagen rein, dass wir auf den Menschen zugehen.
00:36:58: Ja,
00:36:58: ich war gerade das Beispiel Gewalt an den Schulen, wie erschreckend furchtbar, wenn wir da wieder lesen, wie sogar auf Grundschulen, aber natürlich dann auch weiterführenden Schulen, Kinder zu Gewalt greifen, wirklich bis hin zum Tötungsdelikten.
00:37:14: Das kommt ja nicht aus einem luftleeren Raum.
00:37:16: Das heißt, dass diese Gewalt kann nur verhindert werden oder diese gewalttätige Einstellung mit Skim von Anfang an in eine konfliktlösende Atmosphäre hineingeführt werden können.
00:37:29: Wobei wir immer bedenken, dass die Schule nur ein Ausschnitt ist.
00:37:31: Wir haben keinen Zugriff auf das, was zu Hause läuft.
00:37:34: Aber in der Schule hätten wir ... Diese Kinder verbringen vielleicht mehr Zeit bei uns in der Schule als im eigenen Elternhaus.
00:37:41: Das wäre unsere große Chance.
00:37:44: Der ist ja zum Thema Ganztagsschule.
00:37:47: Ja, dann sind sie ganzen Tag bei uns.
00:37:49: Da haben wir bei mir einen ganzen Tag eine Chance auf die Kinder einzubilden.
00:37:52: Genau.
00:37:53: Das ist das, was ich benenne unter kompensatorisch.
00:37:57: Wir haben die Chance in der Schule, im Elementarbereich, neue Beziehungserfahrungen den Kindern möglich zu machen.
00:38:07: Das ist unsere Chance.
00:38:08: Und genau wie Sie sagen, dieses frühe Anfangen, dieses frühe Lernen, Lösungsorientiert in Konflikte zu treten, Meinungen auszutauschen, eigene Positionen zu entwickeln, sprachfähig zu werden.
00:38:23: Das sind alles Themen, die wir von Anfang an mit eingeben können, als Grundstein, als Fundament.
00:38:29: Wir haben die Chance.
00:38:31: Aber dann müssen wir auch an die Leistungskultur mal appellieren.
00:38:33: Ich habe die Tage mich mit dem Kita-Papper unterhalten, weil wir unsere Kinder eventuell beim Fußball anmelden wollen.
00:38:38: Kleinkinder, nur bis drei.
00:38:40: Die haben jetzt vier große Tore.
00:38:42: Und ohne Traumat, weil dann schießt man mehr Tore.
00:38:45: Und ich habe dann gefragt, wer gewinnt, dann geht es nicht ums Gewinnern, die so einen Spaß haben.
00:38:49: Man denke mir, Fußball funktioniert halt so, dass es einen gewinnerten Verlierer gibt.
00:38:52: Und das muss ich im frühen Alter auch lernen, dass ich mal verliere.
00:38:56: Und dann müssen die Eltern halt zu Hause vielleicht auch den... weinenden Buhr oder Mädel, wie auch immer, auffangen können und ihm das erklären.
00:39:02: Dann stelle ich im Kleinkindbereich da vier Tore hin und die gewinnen dann hundertfünf zu fünfundneunzig und gewinnen gar nicht, weil irgendwie der Gedanke nicht mitgegeben wird, dass man auch leisten muss, dass man füreinander da ist, dass es auch wichtig ist.
00:39:16: Die Gesellschaft da draußen ist so gewinnen und verlieren.
00:39:19: Und was erziehen wir uns dafür?
00:39:21: Kinder heran, wenn Eltern mit dem Handy Vorbild sind?
00:39:26: Und Gewalt irgendwie ein großes Thema ist, man zu Hause streitet, weil man irgendwie nicht zurechtkommt, weil der Staat einen im Stich lässt.
00:39:33: Und am Fußballplatz am Rand außer Rasten, wenn der Schiedsrichter falsche Entscheidungen trifft, anstatt dem Camp beizubringen, das sind... Tatsachenentscheidungen.
00:39:43: Und selbst die hält man aus.
00:39:45: und es geht hier nicht um Leben und Tod.
00:39:47: Es geht um ein Spiel.
00:39:49: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
00:39:50: Alles kann das Kind lernen, was man später für ganz normale Entwicklungsprozesse halt braucht.
00:39:57: Aber das ist auch wieder das.
00:39:59: In Beziehungssahlen heißt nicht keine Grenzen setzen.
00:40:03: Das heißt gerade auch, Orientierung geben, Leitfunktion auch sein, demokratisches, solidarisches Miteinander üben, schon von ganz klein an.
00:40:14: Aber was brauche ich dafür?
00:40:15: Ich brauche Eltern, die den Raum haben, das auch zu tun im Elternhaus.
00:40:20: Das heißt, sie müssen Freiräume haben, sie müssen auch wirklich Zeit haben mit ihrem Kind.
00:40:26: Qualitative Zeit.
00:40:27: Ja, und das heißt für mich auch, dass man streitet.
00:40:30: dass Eltern auch mit dem Lehrer streiten dürfen und wie beim Stammtisch früher, dann am nächsten Tag ist wieder alles vergessen und man kommt nicht gleich mit dem Anwalt oder man fährt nicht gleich mit dem dicksten Auto und Polizei vor, sondern man leben und leben lassen, bei dem anderen seine Meinung auch mal lassen und nicht gleich mit dem Anwalt irgendwie irgendwas einklagen und dem auch vertrauen.
00:40:49: Ich glaube, wir haben da auch ein großes Problem heute, dass wir uns nicht mehr vertrauen.
00:40:53: Alles stressig ist und schnell schon die Kind abgeben, man hat keine Bindung auch zu den Eltern mehr.
00:40:59: Hast du da Studien, die das belegen, dass die Elternarbeit irgendwie anstrengender geworden ist?
00:41:05: Also wir haben eine gute Studienlage zum Thema feinfüllige Responsivität und Bindungsstärkung, sowohl eben zwischen Kindern und Fachkräften als auch zwischen Eltern und Kindern.
00:41:17: Dass sensitiv responsives Verhalten auf die Entwicklung wirkt, und das sensitiv-responsives Elternverhalten als Hauptpredikator für eine sichere Bindung fungiert.
00:41:31: Da war eine gute Studienlage und auch zum Thema Neurobiologie, dass man tatsächlich auch über bildgebende Verfahren feststellen kann, dass sensitiv-responsives Verhalten, Lernfähigkeit, Emotionsregulation, Empathiefähigkeit neuronal besser verankert.
00:41:53: Was die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft betrifft, kann man sagen, dass sich das gerade für den Elementarbereich sehr verstärkt hat.
00:42:03: Also man weiß mittlerweile, man braucht, damit das Kind sich gut entwickeln kann, die Partnerschaft zu den Eltern.
00:42:14: geteiltes Betreuungsfeld.
00:42:17: Die Kinder und die Eltern werden immer mehr auch gemeinsam mit ins Boot geholt.
00:42:23: Der Austausch wird verstärkt.
00:42:26: Die Bindung zwischen Institutionen und Eltern wird verstärkt für den Elementarbereich, für den Prima Bereich.
00:42:36: Es ist so, dass eigentlich dieses Lernen, also wir haben Unterricht, wir lernen.
00:42:42: in der Schule und wir bräuchten das auch begleitend im Elternhaus oder eben jetzt durch den Ganztag.
00:42:49: Hier ist die Studienlage aber noch, sagen wir mal, eher an der Peripherie angesiedelt.
00:42:55: Also man kann sagen, mit dem normalen Menschenverstand, auch hier ist die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft wesentlich, ist aber noch lange nicht so anerkannt wie im Elementorbereich.
00:43:06: Besser nicht sinnvoll so Art kollaboratives Arbeiten zu haben, dass die Schule mit Vereinen, Verbänden miteinander sich austauscht, mit Eltern, Verbänden, dass man so ein Datenschutzkonform ist und Gottes Willen klar, aber so ein Dashboard, blöd gesagt, so stelle ich mir das vor hat, dass man sagt, Mensch, der Fußballtrailer sagt, der Xaver, der ist langsam, aber der Sportlehrer sagt, der ist schnell.
00:43:27: Wie bringe ich das zusammen?
00:43:29: So in die Richtung, dass ich mit dem Kind besser arbeiten kann.
00:43:32: Das wäre generell total sinnvoll.
00:43:34: Also wenn wir viel mehr auch vernetzt denken, da habe ich auch wieder diesen Bildungscampus im Kopf.
00:43:41: Also wenn die Eltern nicht irgendwie am Nachmittag noch zum Sport, zum Musik, wie auch immer, was fahren müssen, sondern wenn das alles an einem Ort stattfinden könnte.
00:43:54: Es wird nicht funktionieren, weil unsere Städte so gebaut sind, wie sie gebaut sind.
00:43:57: Aber wenn man zumindest wüsste, die acht Kinder fahren zum Sportplatz, zum Fußballtraining, die von dahin, die anderen fahren dahin zum Flüten, man macht Fahrgemeinschaften, wie auch immer, auch der Umweltgedanke, vielleicht mit Denken.
00:44:07: Da fehlt mir die Kreativität, weil es scheitert nicht unbedingt deinem Geld, wie du sagst rein, es scheitert am Wollen.
00:44:13: Will ich den Kindern so eine Zukunft ermöglichen?
00:44:16: Oder will ich es eben nicht?
00:44:17: Und wenn ich es will, finde ich Wege.
00:44:19: Und wer will, findet Wege.
00:44:20: Und wer nicht will, findet Gründe.
00:44:22: Und dann kann man immer Geld schieben.
00:44:23: Das versteht jeder.
00:44:24: Aber das frage ich mich einfach, warum er da nicht anders denken kann oder warum man die nicht mit einbinden kann.
00:44:31: Wenn ich mir den Kita meiner Sohn anschaue, der Reden, die erzählen miteinander, gucken, er braucht die da ein bisschen was hier in den Pusch.
00:44:36: Und dann gibt es Umfragen auch an die Eltern.
00:44:38: Die Eltern werden eingebunden.
00:44:39: Was brauchst du musisch, sportlich?
00:44:41: Was wünschst du dir?
00:44:42: Und dann geht man in den Austausch mit den Eltern.
00:44:44: Und das wird in der Grundschule nicht mehr so sein, um Gottes Willen.
00:44:47: Aber das fand ich spannend und ich konnte auch sehen, ist meine Kita besser?
00:44:50: Wie die im Umfeld nicht besser?
00:44:52: Wo haben wir Potenziale?
00:44:53: Wo können wir uns weiterentwickeln?
00:44:54: Gemeinsam als Kita-Familie nenn ich es mal.
00:44:58: Er fahrt mich wirklich begeistert und dann auch Eltern gefragt.
00:45:03: Warum macht man das nicht in den Schulen?
00:45:04: Warum macht man das nicht mehr?
00:45:05: Warum geht man nicht, weiß ich nicht, so Green Schools, dass das nicht mehr Schule ist.
00:45:11: Man geht in den Kräutergarten.
00:45:14: Da gibt es so tolle Modelle, die.
00:45:15: da fragt sich nur, warum machen wir das nicht?
00:45:18: Ich kann ja der Regionale, dann ist die Region, in der speziell der da.
00:45:24: Jeder hat so sein Toolprofil oder Kita-Profil.
00:45:27: Und ich meine, es ist ja auch dieses vernetzte Denken, dieses sich gegenseitig unterstützen.
00:45:33: Eltern, Familien in dieser Altersgruppe, mit Kindern in dieser Altersgruppe, die haben ja alle ähnliche Themen.
00:45:40: Warum fährt man dann nicht, nimmt man halt sechs Kinder und fährt die, keine Ahnung, zur Musik oder zum Sport oder keine Ahnung, hatten wir auch schon überlegt, ob wir nicht mal in der Straße bei uns einfach alle brauchen Mittags, Mittagessen.
00:45:53: Wieso macht man das nicht so, dass man eben jeder kocht mal, ja, und dann holt sich jeder was und wir essen gemeinsam.
00:45:59: So, warum gibt es solche Initiativen nicht?
00:46:01: Ich habe oft bei uns in Deutschland das Gefühl, ja, es ist alles so klein, fein und abgegrenzt.
00:46:08: Ja, und das finde ich zum Beispiel in Indien.
00:46:09: Wir waren gerade in Indien unterwegs, wieder sehr inspirierend.
00:46:13: Ja, da.
00:46:14: Fertig jemand zum Flughafen und braucht noch Hilfe, um später das gesamte Luggage auszuladen.
00:46:21: Die halten da irgendwie an der Straße an, kennen da zehn Spezies und lassen die einsteigen.
00:46:26: und da du hilfst mir und wir laden dann gemeinsam das Luggage aus und das hast du dort ständig.
00:46:31: Also du hast dort so eine Kultur der Gemeinsamkeit, Freundschaft, sich helfen gegenseitig.
00:46:39: Das ist echt etabliert.
00:46:41: Bei uns heute spannend.
00:46:43: ist der Schuhguss ausgefallen.
00:46:45: Und im WhatsApp-Chat haben die Eltern sich zusammengeschrieben und natürlich haben wir Karrenweise, Autowiese, dann die Kids alle in die Schule gefahren, damit die in die Schule kommen.
00:46:52: Verständlich, da hat das alles funktioniert.
00:46:54: Und das habe ich wirklich begeistert, wie viel Kraft auch in unseren Menschen steckt, wie viele Helden wieder, still Helden wieder im Alltag haben, die dann für die Kinder einstehen.
00:47:02: Jetzt sind wir schon beim positiven Ende.
00:47:04: Wir wollen Podcast immer mit was positiv beenden, weil wir sind im Verband, der immer positiv nach vorne blickt.
00:47:09: Gibt es ein Projekt jetzt außer das, was du schon gesagt hast, wo du sagst, da würdest du dir wünschen, dass es da mehr davon braucht?
00:47:16: Ja, also ich wünsche mir, dass die Politiker und Politikerinnen endlich ... Nicht nur verstehen, sondern auch umsetzen, dass die erste Phase des Kindes im ganz jungen Alter eine der wesentlichsten Phasen im Leben eines Menschen ist.
00:47:38: Und ich möchte mehr davon, ich wünsche mir mehr davon, dass Menschen sich dafür einsetzen und wirklich auch ins Tun kommen und sich Dinge verändern.
00:47:47: Also eine Haltung.
00:47:48: Rainer, Wunsch von dir.
00:47:50: Nicht nur die Politiker, sondern alle, die irgendwie eine Gesellschaft mitwirken.
00:47:55: Natürlich auch meine Leute bei uns in der Kirche.
00:47:58: Dass wir nicht immer nur jammern über mangelnde Berufe und Berufungen, sondern vielleicht die Seen, die schon längst da sind.
00:48:07: dass man die mit einbinden und begeistern.
00:48:10: Ich hab so oft das Leute zu mir geholt und gesagt, wo kann ich mich engagieren?
00:48:15: Dann sag ich mir, geht's da wieder im Engel hinter der Theke, der Kunde kommt und sagt, er hätte gern Friede, Wohlstand und so weiter.
00:48:21: und ich muss ihm sagen, ich verkaufe nur einen Samen, nicht die Frucht.
00:48:25: Hier ist der Acker genau so und tut was.
00:48:28: Dass man dieses Gefühl der Verantwortung füreinander, das war ... die einer der meiner Selbstverantwortung entspringt, dass wir jetzt viel mehr diesen Geist, diesen Spirit verbreiten.
00:48:39: Es
00:48:40: ist immer leicht, mit einem Finger auf andere zu deuten, glaube ich.
00:48:43: Und mit vier Finger zeigt man auf sich selber, ich glaube, wir alle müssen selber vorangehen, mutig sein.
00:48:48: Und nach vorne schon, ich sage Danke Sarah, dass du da warst, hat Spaß gemacht.
00:48:51: Ich glaube, da war viel Futter drin.
00:48:53: Und an die Hörer bis zum nächsten Mal, wir hören uns im nächsten Monat.
00:49:04: Der Bildungs-Podcast der KEG Bayern in Kooperation
00:49:08: mit dem katholischen Medienhaus Sankt Michaelsbund.
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