KEG „PAUSENGONG“ Podcast mit Prof. Dr. Martin Huber
Shownotes
Für die Verbesserung der Lehramtsausbildung an bayerischen Universitäten wurde im Jahr 2023 eine Expertenkommission einberufen. In dieser Folge ist Prof. Dr. Huber zu Gast, der als Vorsitzender dieser Expertenkommission die Ergebnisse des Gremiums teilt. Hör rein und erfahre, welche Analogien zum Medizinstudium gezogen werden und welche Rolle sogenannte „core practices“ dazu beitragen sollen, sodass Studierende bereits in der ersten Phase der Ausbildung sinnvoll auf den Lehrberuf vorbereitet werden.
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00:00:00: "Pausengong, der Bildungspodcast der KALG Bayern"
00:00:13: Es ist wieder soweit.
00:00:14: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts "Pausengong".
00:00:18: Wir befinden uns heute wieder im Podcaststudio Michaelsbund und wie immer mit dabei unser
00:00:23: geistlicher Fahrradfahrer Rainer Maria Schiesler.
00:00:27: Grüß dich.
00:00:28: Ganz herzlich begrüßen möchte ich neben Rainer natürlich unseren heutigen Studio Gast, was
00:00:34: mir persönlich wirklich ein Herzensanliegen ist, ist unser Gastprofessor Dr. Martin Huber.
00:00:38: Hallo schön, dass Sie da sind.
00:00:40: Gerne.
00:00:41: Herr Huber, Sie sind Professor an der Sprache und Literaturwissenschaftlichen Fakultät Germanistik
00:00:46: an der Universität Bayreuth seit 2010 auch Lehrstuhl-Inhaber für neue deutsche Literatur
00:00:51: und Vizepräsident Lehre und Studierende der Universität Bayreuth.
00:00:55: Zu diesen Ämtern erhielten sie 2013 noch ein Sinn zu, denn im Oktober 23 wurde eine Expertenkommission
00:01:03: zur Weiterentwicklung der Lehrkräftepbildung eingerichtet, als deren Vorsitzender sie dann
00:01:08: gewählt wurden.
00:01:09: Die Kommissionen, in der auch die KALG war, erhielten nämlich den Auftrag, Vorschläge
00:01:14: zu erarbeiten, um die Lehramtsausbildung weiterzuentwickeln und noch attraktiver zu gestalten.
00:01:19: Der Expertenkommission gehörten Vertreter der Lehrerverbände, wie auch wir eben die
00:01:24: KALG und Wissenschaftler aus der Lehrerbildung an der Bayerischen Universitäten und ein Mitglied
00:01:30: der Bayerischen Landes Studierendenvertretung an.
00:01:33: Herr Huber, wie kamen Sie zu diesem Amt und wie kann man sich das jetzt vorstellen?
00:01:37: Also Sie haben noch eine Funktion weggelassen.
00:01:41: Ich bin in meiner Eigenschaft das Vizepräsident für Lehrer und Studierende seit 2018 Sprecher
00:01:49: der Bayerischen Vizepräsidenten, also aller Universitäten, die sind über Uni Bayern miteinander
00:01:56: verbunden und da bin ich der Sprecher.
00:01:58: Das war die Funktion, die sozusagen den Ausschlag gegeben hat, nämlich mal an, mich als Vorsitz
00:02:06: für die Kommission zu wählen, weil ich sozusagen der bin, der quarmt schon den Hut des Moderators
00:02:15: aufhat, der die Dinge zusammenführt und nicht unbedingt ein eigenes Interesse verfolgt.
00:02:19: Für uns Verbände war das schon spannend im Vorfeld, weil es ja eigentlich nicht klar
00:02:23: war, wer der Vorsitzende wird.
00:02:25: Also wir hießen dann aus unserer Mitte, sollen wir einen Vorsitzenden wählen und dann wurde
00:02:29: ja bei uns in den Verbänden, das waren ja sechs Lehrerverbände drin, der Realschullehrerverband,
00:02:33: der Berufschullehrerverband, der Kommunalverband, wir und eben die Frau Fleischmann mit dem
00:02:38: BLLV.
00:02:39: Da war schon die Frage, wer soll das jetzt leiten, wer soll das machen, war Ihnen das
00:02:42: von Anfang an klar, dass es auf Sie fallen wird?
00:02:45: Also mir war relativ klar, dass es niemand aus den Verbänden machen würde, weil was wäre
00:02:49: das für eine schwierige Situation.
00:02:50: Sie sind gewählter Verbandsvorsitzender, haben Positionen, die abgestimmt sind und dürfen
00:02:55: die dann gar nicht vertreten oder umstehen oder müssen davon Abstriche machen.
00:03:01: Deswegen war es eigentlich klar, dass es jemand aus der anderen Seite ist und da war ich sozusagen
00:03:06: die Person, die am wenigsten auch wieder eigener, weil ich kein Bildungswissenschaftler bin,
00:03:11: keine eigene wissenschaftliche Position mitgebracht habe und ich darf sagen, dass es eigentlich
00:03:17: auch sehr gut geklappt hat.
00:03:20: Nicht unbedingt, weil ich so toll war, sondern weil sich alle daran gehalten haben, in der
00:03:25: Kommission als Mitglied einer Kommission aufzutreten und zu agieren, wo es eben nicht darum geht,
00:03:32: die eigenen Interessen jetzt den anderen so nahezubringen, dass sie die auch teilen,
00:03:38: sondern ein gemeinsames Ziel, die Lehrkräftepbildung noch besser, noch attraktiver zu machen.
00:03:43: Und das hat uns vereint und das hat eigentlich über die Zeit, wie ich finde, sehr gut funktioniert.
00:03:50: Es gab bestimmt den oder andere Personen, die es sich gedacht hat, da kann doch eigentlich
00:03:54: gar nichts rauskommen.
00:03:55: Das wird sich irgendwie verstreiten, die sich nach Kurzem und dann löst sich das irgendwie
00:04:00: auf.
00:04:01: Wie war das dann für Sie zu Beginn?
00:04:03: Haben Sie gelesen, wie die Verbandspositionen sind, wie kann man sich das vorstellen aus
00:04:07: Ihrer Sicht?
00:04:08: Nein, das habe ich nicht bewusst gemacht.
00:04:10: Also ich habe mich jetzt nicht auf jede Person einzeln vorbereitet, weil es ja darum auch
00:04:15: gar nicht ging.
00:04:16: Ich habe mir eher überlegt, was könnte man denn eigentlich für ein Weg verfolgen, damit
00:04:21: wir ein gemeinsames Ziel vor Augen haben, dass wir das auch mit Fleisch füllen.
00:04:25: Und so ist es eigentlich dann auch im Ablauf gewesen, dass wir uns zunächst mal ein Input
00:04:34: geholt haben, und zwar bei einer Fachgruppe, wo jeder sagen würde, also wenn die Ausbildung
00:04:41: nicht funktioniert, dann ist nicht so gut, nämlich bei den Medizinern.
00:04:46: Und wir haben uns zwei Kollegen aus der LMU geholt, das war die Logik der Sitzungen immer,
00:04:56: dass wir eigentlich in jeder Sitzung auch einen externen Input hatten für ein bestimmtes
00:04:59: Thema.
00:05:00: Und die kamen eben und haben uns aus Ihrer Sicht den nicht ganz einfachen Prozess geschildert,
00:05:07: wie die Medizin es geschafft hat, sich soweit zu strukturieren, dass sie jetzt ein Studium
00:05:12: haben, wo die Studierenden von Anfang an wissen, was sie, warum, zu diesem Zeitpunkt
00:05:19: lernen.
00:05:20: Das hängt damit zusammen, dass es gelungen ist, bestimmte, die Mediziner sprechen Englisch,
00:05:27: intrastable professional activities oder core practices zu definieren.
00:05:31: Das heißt, auf Deutsch gesagt, wann muss ein Medizinstudent Blutdruck messen können,
00:05:38: wann muss sie Blut abnehmen können, wann kommt die Ganzkörperuntersuchung dazu, zu
00:05:43: welchem Zeitpunkt muss die Person folgendes können, damit wir am Ende sagen können,
00:05:49: jetzt habe ich neun Semester Medizin studiert, die Person kann das und das und das und da
00:05:54: kann ich mich auch darauf verlassen, intrastable professional activities.
00:05:57: Und uns ist klar geworden, so was haben wir nicht im Lehramt, nirgendwo steht genau,
00:06:03: das ist eigentlich eine Person, die dann unsere Kinder unterrichtet, bildet, erzieht, mit was
00:06:13: die in der Ausbildung zu einem Zeitpunkt können sollte.
00:06:16: Wir haben jetzt ne Ausbildung, die ist so aufgebaut, wir haben ne Universitätsphase, die ist stark
00:06:23: fachwissenschaftlich, fachinhaltlich dominiert, dann kommt ein Staatsexamen und dann kommt
00:06:30: das Reventariat, die Vorbereitungsphase, wo alle sagen so und da lernst du jetzt erst mal,
00:06:34: wie geht es denn eigentlich zu in der Klasse, was muss ich denn eigentlich da machen, um
00:06:40: im Alltag agieren zu können.
00:06:42: Ich glaube, das war ne sehr interessante Sitzung, sie können ja auch mal berichten, wie sie das
00:06:49: empfunden haben damals, sie waren ja mit dabei, Herr Goppel, als die beiden uns das vorgestellt
00:06:54: haben, ja, da ist schon, also glaube ich, dem ein oder anderen etwas aufgegangen, dass
00:07:01: das ein Modell sein könnte, was hoch spannend und hoch interessant sein könnte für ne Weiterentwicklung
00:07:08: eben in ne Richtung, wo wir hinwollen.
00:07:11: Unser Auftrag war ja Attraktivitätssteigerung, dürfen wir nicht vergessen, wir haben viel
00:07:16: zu wenige junge Menschen, die sich für das Lehramtsstudium entscheiden.
00:07:21: Also was ich daraus höre ist, das kann ja mit meiner eigenen Ausbildung irgendwie im Parallel
00:07:28: setzen, dass die Pädagogik, und das ist ja das Wesentliche des Lehrers, er zieht junge
00:07:34: Menschen an der bestimmten Punkt ihres Lebens hin und das gelingt ja nicht nur mit Fachwissen,
00:07:42: sondern auch mit Persönlichkeitsstärke, dass die Pädagogik in der Ausbildung so wie Anhängsler
00:07:47: überkommt.
00:07:48: Ich habe das als wirklich ein Magel in meinem oder in unserem Werdegang erlebt, dass wir
00:07:54: als Gewaltepriester auch von mir befähigt waren, dass wir Unterricht geben.
00:07:59: Und das haben wir in die Schulen ausgeschickt worden und die Schule war für mich immer irgendwie
00:08:04: so ein anstrengender Ort und der ist es ja geblieben und ich war immer darauf bedacht,
00:08:08: dass diese Stimmung ja nicht auf die Kinder überschlägt, dass die das nicht spüren,
00:08:13: sondern dass die so entmerken, ich bin gerne hier, ich war nicht gerne hier, aber ich habe
00:08:19: das dann schon irgendwie hinbekommen.
00:08:20: Aber ich glaube der Mange war wirklich der bei Pädagogik nur Mitläufer war, entscheidend
00:08:28: war bei uns im ganzen Studium das Fachwissen und jetzt ging es darum, wie kannst du das
00:08:34: Fachwissen runterbrechen und kannst daraus ein Schulwissen machen und das an einen junge
00:08:39: Menschen so ranbringen, dass er sich vielleicht auch noch interessiert dafür.
00:08:42: Und das fand ich genauso spannend bei diesem Termin, weil ich mich gerade gefragt habe,
00:08:45: wie ich das gesehen habe.
00:08:46: Wenn sie Grundschullehrer in der U-Bahn treffen, dann unterhalten die sie übers Kind, wenn
00:08:50: sie Lehrer von anderen Schularten treffen, unterhalten die sie übers Fach.
00:08:54: Und diese Pädagogik, die bei uns im Grunde- und Mittelschulbereich so wichtig ist, haben
00:08:57: wir so gefahren an diesem Termin, weil das Schöne ist im Medizinstudium, hat man Staatsexamen
00:09:02: wie beim Lehramtsstudium auch.
00:09:03: Ein Mediziner muss sich auf ein Mensch zulassen, der muss dem die Diagnostik rüberbringen
00:09:08: können, der muss die Bindung, das Feindgefühl alles mitbringen und das hat man geschafft,
00:09:13: in dem Studium durch diese Co-Practices eben jetzt reinzumachen, weil man es wollte.
00:09:17: Weil wie Sie sagen, es ist lebensnotwendig, dass ich so Leute habe.
00:09:21: Die Bildung ist genauso lebensnotwendig und das war für mich so ein Eye-Opener, wo man
00:09:24: dachte, wow, das ist genau so eine Idee und meine Frage jetzt zurück an Sie ist, wie
00:09:29: kamen Sie?
00:09:30: Das war ja unser erstes Meeting, gleich auf die Hurbapurm der LMU, obwohl die LMU ja
00:09:34: gar nicht irgendwie Teil der Expertenkommission war.
00:09:36: Ja, das ist einfach die Fachexpertise, die die beiden haben, auch das Standing.
00:09:43: Ich meine, dahinter steht eine Forschergruppe, die seit Jahren läuft von der deutschen Forschungsgemeinschaft
00:09:48: auch bezahlt.
00:09:49: Also das war jetzt nicht irgendwie der Input von Paar-Outsideern, sondern da ist wirklich
00:09:55: auch, glaube ich, gerade der Punkt, wo man einfach, ja, Evidenz passiert, sagen wir in
00:10:01: der Wissenschaft, wo man halt sagen kann, da ist Forschung, die ist überprüft, die ist
00:10:06: mehrfach überprüft und in ihrer Wirksamkeit eben halt auch bestätigt, sonst hätten sich
00:10:12: ja die Medizin ja nicht drauf eingelassen.
00:10:14: Also das ist ja auch genau der Punkt, wo wir dann wieder angesetzt haben und gesagt haben,
00:10:18: so was brauchen wir für uns auch, das kann man jetzt so nicht übertragen, aber die Logik
00:10:22: kann man übertragen.
00:10:23: Das Logik war eine Ausklasse.
00:10:24: Vielleicht wenn die Einzelner ganz am Anfang auch noch sagen darf, es ist ja nicht so, dass
00:10:32: wir nicht ganz viele wunderbare Lehrkräfte draußen hätten, die das genauso machen, man
00:10:38: muss fast sagen, obwohl sie eine Ausbildungsphase an der Uni und dann die Zerstückelungen mit
00:10:44: dem Referendaillat und so weiter erlebt haben, ohne diese Logik, die die Mediziner jetzt
00:10:49: aufgebaut haben und zu der wir auch hin wollen, ohne das erlebt zu haben, schaffen die das
00:10:54: trotzdem, weil wir sind natürlich sehr mühsam und es ist vor allem etwas, was keinerlei
00:11:01: Sicherungsprozess hat.
00:11:03: Da hängt viel damit zusammen, wie viel die Personen sozusagen intrinsisch selbst reingebt
00:11:07: und auch vielleicht die Begabung man hat und das kann es nicht sein, da kann man sich
00:11:12: nicht darauf verlassen.
00:11:13: Wir brauchen ein System, das das systemisch mit bedenkt, dass alle, die sagen Mensch,
00:11:19: Lehrkraft, das interessiert mich, das kann ich mir vorstellen, dann bestmöglich unterstützt
00:11:23: werden, genauso auch diese Schritte zu gehen.
00:11:26: Und dieser großartige Begriff der "Corpractices", vor dem man ja erschrecken kann, das ist jetzt
00:11:34: nicht irgendeine terminologische Sau, die man jetzt durchs Dorf trägt, sondern da stecken
00:11:39: tatsächlich wirklich sehr tiefe und grundlegende Dinge dahinter, weil es sind praktisch die
00:11:46: Handlungspraktiken, die ich in der Schule brauche.
00:11:50: Und wie gesagt, die Lehrkräfte, die ist dann draußen dran, wenden die auch jeden Tag an,
00:11:56: oft ohne es genauso zu wissen.
00:11:58: Aber wenn man sich jetzt mal vorstellt, man hätte eine Ausbildung, wovon anfang an auf
00:12:02: diese Dinge geguckt wird, also geguckt wird, wie erklärst und modulierst du fachliche
00:12:10: Inhalte, wie bringst du das mit Unterrichtspraktiken und Strategien zusammen, wie führt man eigentlich
00:12:16: ein Unterrichtsgespräch, und zwar nicht erst im Referentariat, sondern schon von Anfang
00:12:23: an, und das geht nur, wenn natürlich auch die Fachwissenschaften sagen, da haben wir
00:12:28: was davon, weil wir so unsere Lehrkräfte, die ja dann die Multiplikatoren für mein
00:12:34: Fach sind.
00:12:35: Also wenn ich mir vorstelle, Physiklehrer, Mathelehrer, die brauchen doch geniale Multiplikatoren
00:12:41: in den Schulen wieder.
00:12:44: Deutschlehrerinnen, Deutschlehrer, das sind alles so wichtige Fächer und diese Schritte,
00:12:53: die wir vorschlagen, bedeuten eben, dass man von Anfang an über solche Logiken, die
00:13:00: eben sich orientieren an diesen zentralen Handlungskompetenzen, die ich als Lehrkraft
00:13:04: vornehme, aber schon vom ersten Studiumsemester an.
00:13:09: Dann bin ich in der Logik drin, dass ich das Gefühl habe, ich weiß, warum ich das jetzt
00:13:14: eigentlich als Fachinhalt lerne, weil ich es auch schon mal in eine Beziehung setze zum
00:13:19: Unterricht.
00:13:20: Und das heißt jetzt nicht, dass ich immer gleich die Frage beantworte, wie verwende ich
00:13:25: das jetzt im Unterricht, was mache ich da für eine Unterrichtseinheit aus?
00:13:29: Das ist etwas, was nicht sofort von Anfang an da sein muss, aber die Logik, das ich mir
00:13:33: überlege, hier geht es darum, ich erwerbe Fachwissen, mit dem ich dann die "Corp Practice"
00:13:40: zum Beispiel einen respektvollen Umgang mit der Schülerperson und an Prozess zu führen,
00:13:51: wo der Lernprozess der Person gefördert wird, zu stützen.
00:13:55: Wir lernen erst die Fachinhalte und parallel dazu pädagogische Theorien und auch die
00:14:02: Daktik versucht, dann müß an das zusammenzubringen, das muss man von Anfang an in eine Reihe bringen
00:14:08: und aufeinander beziehen.
00:14:11: Es ist sozusagen eine schon starke Veränderung der Logik, nicht der Inhalte, sondern der
00:14:19: Zusammenarbeit.
00:14:20: Meine Rettung damals, und wir haben von der Ausbildungsphase vor 40 Jahren, also in den
00:14:26: 80er-Jahre, war, dass ich in eine Arbeitsgruppe hineingekommen bin als Student und wir sind
00:14:35: in einer Marielle Gonslererin in München-Schwabing zugeteilt worden, die Hildruth Schneider,
00:14:42: man kann es der Namen da ruhig sagen, und die war ein Phänomen, die hat einfach in ihrer
00:14:47: Art, so wie wir sie beobachten durften, wie sie uns dann in den Unterricht eingebunden
00:14:51: hat, hat die uns dermaßen scharf gemacht auf ihrem Beruf, denn eben nicht Wissensvermittlung,
00:15:00: sondern Beziehungsvermittlung war zu ihren Schülern und zu den Kindern.
00:15:05: Und da habe ich mir dann schon gedacht, und das wäre eigentlich genau der Lösungsansatz,
00:15:09: den Sie jetzt zu beschrieben haben, wir waren damals in der Endphase, die Studium spricht,
00:15:16: das war 7., 8., 9. Semester, wieso haben wir um Himmels Will nicht im ersten Semester damit
00:15:24: begonnen, dass wir, wir müssen nicht gleich große Theologie in der Oberstufe eines Gymnasiums
00:15:29: mit Unterrichten helfen, aber ich kann doch Kindern in der ersten oder zweiten Grundschul-Glasse
00:15:35: vom Glauben erzählen, und da hätte ich dann sozusagen einfacher Stoff, pädagogik, vom
00:15:42: der Basis her lernen können, natürlich mit jemandem von außen, das ist also eine Religionslehrerin,
00:15:48: eine Religionslehrerin, der das tagtäglich macht, die diese Leidenschaft lebt, und damit
00:15:53: hat man dieses fehlende Ausgleichen können, und ich weiß nicht, wie das dann weitergegangen
00:16:00: ist seit 40 Jahren, aber an sich die Lösungen, guck mal, das ist ja sehr altglogüber, aber
00:16:05: die Lösungen sind eigentlich ganz einfach, von Anfang an, das tun, was der Mediziner
00:16:09: tut, der Lern vom ersten Semester an irgendwie Blutdruck messen, wir sind erst Jahre später
00:16:15: sie erst einmal in der Klassik standen, das ist der Fehl.
00:16:19: Sie sprechen ein ganz großes Problem an, im Gegensatz zu den Medizinern findet ja die
00:16:27: Universitätsausbildung fürs Lehramt nicht nur in Städten statt, wo es Universitätsschulen
00:16:34: gibt, die gibt es so noch gar nicht bis im beruflichen Bereich, das ist ein Hausnahl,
00:16:39: also was sie jetzt sagen ist ganz wichtig, die Frage ist, wie könnte man denn so was
00:16:43: oder ein Funktionsequivalent davon umsetzen, weil es ist tatsächlich technisch gar nicht
00:16:49: denkbar, dass alle die Lernstudien vom ersten Semester an regelmäßig in irgendwelchen Schulen
00:16:54: genau diesen Effekt haben, also das kriegen wir nicht hin, wir haben ja auch in gewisser
00:16:58: Weise zurecht getrennte Systeme, ein Studium ist ein Studium, und die Schule muss ja auch
00:17:02: als Schule funktionieren, da kann nicht die ganze Zeit sozusagen so einen Durchlauf
00:17:06: von Studieren sein, aber 40 Jahre sind vergangen, es gibt heute andere Möglichkeiten, also
00:17:14: ich kann mit Videovinierten, ich kann mit Microteaching, ich kann mit kleinen Situationen
00:17:19: in der Uni arbeiten, wo ich um ihr Beispiel zu nehmen jemand aufzeichne, der jetzt in
00:17:26: der Grundschule mal den Kindern vom Glauben erzählt, und dann lerne ich an diesem Beispiel
00:17:31: und kann so sozusagen eine Verschränkung von Theorie und Praxis auch schon erzeugen
00:17:38: in den Phasen, wo wir jetzt nicht tatsächlich physisch in der Schule sind, wir haben ja
00:17:43: diese Praxis Phasen, die muss man, kann man auch noch besser gestalten und kann sie
00:17:49: besser nutzen, aber diese Praxis Phasen sind im Prinzip schon ausreichend, wenn man den
00:17:54: Rest anders gestaltet, deswegen ist es schön, dass die sagen, das wäre doch die Lösung
00:18:01: aber da brauchen wir sozusagen ein Set an Möglichkeiten, wie man den Effekt auch dann
00:18:07: fürs Lernen sozusagen, fürs Feedback ins Studium integrieren.
00:18:11: Also ich kriege es ja jetzt auch mit im Rahmen meiner Arbeit in der KIG, weil ich wenn es
00:18:15: auch irgendwie geht, jede Einladung an von Schulen, die kommen von Lehrkräften annehmen
00:18:20: und dahin fahren, wenn es bis Bayreuth und Hofnach ist, komm ich da und die tun das ja, aber
00:18:26: sie sagen, es ist auf Deutsch gesagt, damit wir leibhaftig am Pfarrer sehen, weil wir
00:18:31: werden im Mangel waren und viele ja zu Hause in so was nicht erleben und dann stehst du
00:18:36: da vorne wieder, ja Jethi, es gibt ihn wirklich und du kannst du mit einer Stunde, kannst
00:18:42: du hier eine Quantensprung mit diesen jungen Leuten machen, denn wo sie der Lehrer abmühen
00:18:48: würde, wenn ich sozusagen nur die Theorie bleibe, der kann über die selben Themen diskutieren,
00:18:54: wie ich auch mit den Schülern, ob Zülle, Baden, Frauenfrage oder was auch immer, Homosexualität,
00:18:58: Hierarchie und so weiter, wie sie es ganz so sagen, also wenn ich vor Ort habe, wenn
00:19:02: ich mit denen diskutiere, oder wenn die das in ihrem eigenen spacing-Raum machen, ohne
00:19:08: dass der Betroffene überhaupt da ist, dann sind wir wieder bei einem Thema Schule, muss
00:19:13: unbedingt sich in Unterstützung von außen holen und so blöd das klingt, aber der Pfarrer
00:19:18: ist heute Unterstützung von außen.
00:19:20: Aber jetzt zurück zur Lehrerbildung, was wir beibehalten haben, ist das Ref.
00:19:26: In der Tat, allerdings steht in unserem Gutachten, stehen Inhalte, die das Ref definieren, es
00:19:40: ist erstaunlich, das ist mir erst hinterher aufgefallen, gestehe ich ganz ehrlich, das
00:19:45: ist keine Strategie gewesen, es steht nirgendwo wie lange es dauert und auch nicht so ganz
00:19:51: genau wie es abläuft und wo es abläuft, aber es sind sehr wichtige Punkte festgehalten
00:19:59: in Empfehlungen, dass wir eine gemeinsame Phase wollen, also da haben alle zugestimmt, dass
00:20:04: wir ein gemeinsames Jahr uns vorstellen können zwischen Universität und Vorbereitungsdienst,
00:20:09: die diese Überlappung stattfindet, das bezieht sich auf ein anderes Problem, dass wir auch
00:20:19: stark im Blick genommen haben, wenn es um Attraktivitätssteigerung geht, muss man sich
00:20:24: auch klar machen, dass das Studium, der Eintritt in die wirkliche Berufsphase dann im Moment
00:20:33: so abläuft, dass es zu starke Brüche gibt.
00:20:36: Es ist jetzt nicht so, dass man die Leute sozusagen so eng einbinden muss, dass sie gar
00:20:42: nicht mehr zum Nachdenken kommen sollen, bis sie dann eben auf ihrer festen Stelle sitzen,
00:20:47: so nicht, aber wünschenswert wäre schon eine bruchlose Ausbildung, wo ich schon während
00:20:53: der Studienphase so viel auch an Selbstwirksamkeit als Lehrkraft erfahren kann, dass ich nicht
00:21:01: denke, oh Gott, jetzt kommt das Ref. Was passiert da mit mir? Schaff ich das überhaupt? Bin ich
00:21:06: geeignet als Lehrkraft? Also wenn ich das dann noch nicht erleben konnte, ist das halt
00:21:10: schon schwierig. Das heißt, wir würden uns ein Modell vorstellen, dass eine nahtlose
00:21:18: Aufbau der Kompetenzen, die man braucht, um als Lehrkraft tätig zu sein, Fachwissen,
00:21:25: Bildungswissenschaften, Fachdidaktik, alles miteinander verbunden und am Ende des Studiums
00:21:31: auch schon mit Einbindung von der zweiten Phase, also von Lehrkräften, die in den Seminarschulen
00:21:39: sind. Die kommen an die Universität, wirken damit, wir machen gemeinsame Seminare und
00:21:46: schaffen sozusagen schon einen Teil dessen, was jetzt komplett getrennt ist in der gemeinsamen
00:21:52: Arbeit. Das ist etwas, was für beide Seiten extrem positiv ist. Wenn man zusammenarbeitet,
00:22:02: lernt man dann nicht nur kennen, sondern versteht auch viel besser, was die Gegenseite, was
00:22:08: die Seite, die man sozusagen, wo man sonst nur die Leute hinschickt und die eigentlich
00:22:12: verliert, was die denkt und was die macht. Also wir verlieren unsere Studierenden in dem
00:22:21: Moment, wo sie das Staatsexamen absolviert haben und wenn die nicht freiwillig wieder
00:22:25: zurückkommen, weil sie eben Seminarlehrkraft werden oder weil sie gar sagen, Mensch, ich
00:22:30: habe noch mehr vor, ich kann mir vorstellen, zu promovieren oder ich möchte länger, ich
00:22:35: möchte mehr wissen oder ich komme dann nach ein paar Jahren wieder, dann verlieren wir die
00:22:39: total und das ist doch eigentlich komisch. Die Universität, die der Kern der wissenschaftlichen
00:22:47: Ausbildung ist und letztlich eigentlich auch für das lebenslange Lernen sein sollte. Herr
00:22:53: Kraft muss sich wie eine medizinische Fachkraft permanent weiterbilden, die verliert den direkten
00:22:59: Kontakt. Wir können dann nach der jetzigen Logik wieder eingebunden werden über das
00:23:05: Weiterbildungs- und Fortbildungssystem des Staatsministeriums, aber das ist etwas anderes
00:23:13: als, wenn man sich so wirklich, wir haben dazu gesagt, kumulativen Kompetenzaufbau, also
00:23:19: wirklich allmählich Schritt für Schritt aufbauen von Kompetenz, die dann auch automatisch in
00:23:24: einen Bereich übergeht, wo das praktisch stärker wird und dann eben schon in eine echte
00:23:31: Reventariatsphase, die braucht man schon mündet. Die Frage ist, wie lange die sein muss dann,
00:23:38: wenn die Ausbildung vorher so gut läuft und da dann sozusagen ein nahtlosen Übergang
00:23:43: in den Beruf auch schafft. Es gibt ja noch genug andere Bruchmöglichkeiten, wir alle
00:23:48: wissen, dass es für junge Menschen heute nicht so einfach ist, gesagt zu kriegen, du
00:23:53: bist jetzt ab morgen in Passau, an der Schule X, obwohl du aus Oberfranken schaffst, stammst,
00:24:01: diese Brüche gibt es ohnehin, die werden sich auch nicht ganz vermeiden lassen. Da war ich
00:24:05: überrascht von Professor Radisch, den Sie ja auch geladen hatten, der über die sogenannte
00:24:09: Drop-out-Rade erzählt hat, vielleicht können Sie da noch einen kleinen Einblick geben,
00:24:13: haben Sie die Zaun noch im Kopf, ich habe sie gleich nicht mehr. Die habe ich jetzt auch
00:24:17: nicht mehr vorbereitet, aber man sagt eigentlich sind so die 40 Prozent, die man verliert. Und
00:24:24: das ist natürlich schon... Also die Studium nicht beenden. Ja, es gibt aber, also das
00:24:33: ist das eine. Schlimmer finde ich eigentlich die Quote derer, die sogar das Star-Saxon
00:24:38: machen und dann nicht weitermachen. Oder die auch im Ref noch sind und dann nicht mehr
00:24:45: weitermachen. Also da ist irgendwie was ganz schief gelaufen. Also es sind so viele, die
00:24:54: wir da auf dem Weg verlieren und unsere wirklich auch eine sehr ernste Frage war, wir hatten
00:25:00: ja ein studentisches Mitglied in der Kommission, war schon, was kann man da eigentlich tun?
00:25:05: Und da war die erste Antwort immer bessere Verzahnung von Fachwissenschaft und Praxis.
00:25:12: Wir wollen von Anfang an wissen, wieso wir das jetzt lernen und wir wollen eben auch kleine
00:25:18: Erfolgserlebnisse haben in unserer Profession. Also der Titel des Gutachtens erzielt ja
00:25:27: auf Attraktivitätssteiger und durch Professionsbezug und Wissenschaftsorientierung. Also wir wollen
00:25:33: beides. Und die Profession ist ja ohne die Wissenschaft nicht zu denken, aber der Lehrberuf
00:25:38: ist halt auch nicht mit Wissenschaft zu machen, sondern da brauche ich die Co-Practices. Da
00:25:43: brauche ich diese Handlungskompetenzen, die mich dann zur Lehrkraft macht.
00:25:47: Und im Grund- und Mittelschulbereich haben wir ja eigentlich großes drinstehen.
00:25:51: Da steht natürlich noch mehr drin. Da haben wir ja auch im Unterschied zu den anderen
00:25:58: Schularten eine Veränderung erlebt in den letzten Jahren, die man nur als ungünstig
00:26:05: bezeichnen kann. Also wir haben ja in den anderen Schularten schon einen Referentariat,
00:26:11: wo die Referentare zumindest im ersten Jahr ankommen und lernen können. Und im Grund- und
00:26:20: Mittelschulbereich wurde das aufgrund der Unterrichtsversorgung zurückgefahren. Das heißt, ich habe
00:26:28: sieben Semester Grundschulstudium Staatsexamen und dann fange ich bei Tag 1 als hauptverantwortliche
00:26:36: Lehrkraft mit Klassenverantwortung an. Und das ist natürlich der Hammer, wenn man jemand
00:26:43: nach dem Staatsexamen den gleichen OP stellt. Ja vor allem ist es so, ich förder dann nicht
00:26:50: die Freude an dem, was man tut. Also da habe ich sehr unliebsame Erinnerungen an meine
00:26:55: Schulzeit. Die Referentare waren für uns und es waren so diese ganze spät 60er, Anfang
00:27:01: 70er Match-Aufphase. Das waren nur, muss ich sagen, die größeren Schüler. Und wenn ein
00:27:08: Klassenreferentat gekriegt hat, dann war der Freiwild. Wir haben lang braucht, bis man
00:27:13: es endlich kapiert hat, dass die Sonne funktioniert. Aber da haben wir schon gemerkt, da war bei
00:27:19: uns der Drang, dass wir selber Lehrer wollen, wir sind sehr gering, weil du bist dann nur
00:27:24: vorgekommen als ein Wissenstransporteur, aber nicht aus der Persönlichkeit, weil die nämlich
00:27:30: als solche eben nicht gefördert wurde. Und heute muss ich sagen, ihr lebt es anders.
00:27:36: Wenn ich in den Schulen bin, die besuche ich, wenn ich da mit Referentare zusammenkomme,
00:27:40: wenn ich da das Verhältnis der Schüler und der Referentare erlebe, das ist von Achtungen
00:27:43: Respekt geprägt. Und das stimmt mir unglaublich positiv und zufrieden, weil ich sage, Scheiß,
00:27:50: geht er anders. Die begegnen sich gerade in der Oberstufe des Gymnasiums, wo ich meistens
00:27:55: dann drin bin. Die begegnen sich wirklich auf Augenhöhe. Wenn wir dann miteinander diskutieren,
00:28:00: ich kann erzählen von dem Erlebnis in der Schule, wo sich einer der Lehrer als homosexuell
00:28:07: geoutet hat. Und das Thema dann angesprochen wurde in unserem Plenum, wo wir miteinander
00:28:12: zusammen waren. Und da kam kein dummer Kommentar, da kam kein Grinsen, kein gar nix. Es war ein
00:28:18: offenes Roundtable-Gespräch. Und das war klasse. Und dann habe ich gedacht, Sieg, es ist doch
00:28:25: in dem halben Jahrhundert einiges passiert. Und da, glaube ich, muss man konsequent anknüpfen.
00:28:30: Und dann, glaube ich, weil ich glaube, das wäre das nächste Thema. Wir gehen mal Menschen
00:28:33: wieder für einen Lehrerberuf begeistern. Nicht nur für den Wissensvermittlerberuf, sondern
00:28:37: für einen Lehrerberuf, dass er da eine ganz anerkannte Persönlichkeit ist, Menschen prägen
00:28:43: zu können mit diesen Werten, mit diesem Anstand, mit diesem Respekt voreinander. Wo soll das
00:28:50: dann stattfinden? Wenn wir so in die Gesellschaft nachschauen, was haben wir jetzt in den letzten
00:28:54: Wochen wieder erlebt? Wenn 13-Jährige mit Messen auf 11-Jährige einstechen, ist er irre. Aber
00:28:59: was müssen wir uns vorbereiten, was da draußen jetzt so passiert? Gerade da brauche ich solche
00:29:04: starken Persönlichkeiten, die sich so vor junge Menschen hinstellen. Und das geht
00:29:09: Ich bin jetzt zum Herrschen da, ich bin zum Hegen da, zum Begleiten und zum Fuhren.
00:29:14: Ich glaube, Herr Huber, das haben wir ganz gut in dem Papier in dem Thema Heterogenitäten drin.
00:29:19: Wahrscheinlich suchen Sie das gerade raus.
00:29:21: Ja, wir haben uns natürlich auch überlegt, ähnlich wie Sie es gerade formuliert haben,
00:29:27: was könnten denn Sorgen sein, die junge Menschen haben?
00:29:31: Weil ich glaube, es gibt sehr viele, die genau das auch wollen würden.
00:29:35: Wenn Sie sich dann aber vorstellen, Sie werden dann irgendwann in so ein Klassenverband geworfen
00:29:42: und Sie wissen ja, das Beispiel ist jetzt zum Glück nicht jeden Tag, aber Gewalt
00:29:49: und ja, so eine Form von Heterogenität, die die unterschiedlichsten Ausbrechungen haben kann,
00:29:57: dann fragen Sie sich die schon, bin ich da eigentlich darauf vorbereitet?
00:30:00: Schaff ich das? Wer hilft mir und wo habe ich da eigentlich meine Kompetenzen?
00:30:06: Ich glaube schon, nochmal, es gibt viele junge Menschen, die genau dieses Interesse auch hätten,
00:30:11: die bereit wären, da einzusteigen.
00:30:16: Und da ist zum einen natürlich, wenn wir jetzt mal von der Gewalt weggehen,
00:30:21: eine ganz andere, ganz sehr verständliche Heterogenität in unserer Gesellschaft,
00:30:25: dass wir halt deutlich bunter sind.
00:30:29: Wir haben gerade im Grund- und Milchschulbereich, wir haben ja Klassen,
00:30:34: also drei Signationen ist da gleich ganz normal.
00:30:39: Und das heißt, das ist eine völlig andere Situation.
00:30:43: Ich habe eine Ausgangssituation, auf die ich vorbereitet werden muss
00:30:49: und da ist jetzt gar nicht mal die Gewalt die Frage,
00:30:52: sprachkompetenz, kulturelle Hintergründe, Motivationen
00:30:58: und Heterogenität umfasst ja das ganze Spektrum.
00:31:02: Es sind ja auch die Hochbegabten dabei, also die schon in die Grundschule kommen
00:31:05: und bereits lesen und schreiben können und sich total langweilen,
00:31:08: weil da halt dann noch so viele sind, die noch kein Arm holen können.
00:31:12: Und dafür braucht man auch eine Antwort
00:31:16: und wir empfehlen auch hier stärker Grundlegendes mit in die Ausbildung einzubauen,
00:31:25: also Fragen der Diagnostik, dass alle die Lehrkräfte werden da auch besser geschult werden
00:31:32: und sich sicherer fühlen können, damit dann umzugehen.
00:31:38: Und hier geht es jetzt weniger um die Thematik, die man in der Gesellschaft mit Inklusion diskutiert.
00:31:50: Also das sind, natürlich geht es auch um Personen, die ein sichtbares Handicap haben.
00:31:55: Aber die zahlmäßig größere Gruppe sind die, wo man die Heterogenität nicht sieht, sondern dann erlebt
00:32:06: und der Kerne ist ja, was Sie gesagt haben, junge Menschen möchten hier tätig werden.
00:32:14: Wir haben das so formuliert, als Lehrkraft muss ich eigentlich der Anwalt meiner Schülerinnen und Schülern sein.
00:32:21: Also ich muss sie tatsächlich in dem Sinne vertreten, also jetzt nicht als Rechtsbeistand,
00:32:26: sondern Sie sozusagen bestmöglich unterstützen in Ihrem Sein und in Ihrem Fortkommen.
00:32:36: Ich finde es immer so, liebe Reizen, weil wir es ja nicht mehr lange hin haben,
00:32:41: wenn vor den Sommerferien eine Grundschule die vierte Klasse verabschiedet wird
00:32:47: und die zuständigen Klassenlehrer, die meisten Lehrerinnen, den Trainer näher sind als die Schüler,
00:32:54: weil das ist der Beweis dafür, dass er funktioniert.
00:32:57: Die haben die dritte Vierte oder manche sogar wirklich von der ersten Klasse bis dahin geführt
00:33:02: und das, wenn uns auch in der Mittelschule passieren würde, wenn uns das bis in die Oberstufe hineingeschieht,
00:33:09: dann hätten wir vielleicht den Weg beschritten, weil ich sage, ich bin mir das Feuerzang in Bolen mäßig orientiert.
00:33:16: Da fragen wir uns ganz dumm, was ist eine Dampfmaschine?
00:33:19: Und ich frage mich ganz dumm, warum solle Lehrer werden?
00:33:21: Das heißt, das ist die Kernfrage, dass ein Jungen, der jetzt auch wie zugemacht hat,
00:33:25: mit dem darüber diskutieren, wäre Lehrer für dich ein Beruf?
00:33:28: Komischerweise, wir haben es immer gefragt, wo ist der Pfarrer werden.
00:33:30: Aber ich habe keine Frage, wo ist der Lehrer werden.
00:33:33: Also was würde ich ihm sagen, wenn er mich fragt, soll ich Lehrer werden?
00:33:38: Was war ein positives Argument, das ihn vielleicht zum Nachdenken bringt?
00:33:41: Er sagt, wer ist Lehrer, weil?
00:33:44: Dann würde ich das zum Beispiel erzählen, die emotionale Bindung zu jungen Menschen,
00:33:48: das führen dürfen oder das begleiten dürfen,
00:33:52: seiner Seite sein dürfen, das mich sozusagen in sein Lebensraum hineinstellen dürfen.
00:33:59: Teilweise bin ich mehr mit ihm zusammen, wie vielleicht seine eigenen Eltern,
00:34:02: die ganze Stunden zusammenzählen, wo er in der Schule ist.
00:34:05: Das sind die Motivationen, die mich dann zum Lehrer machen.
00:34:09: Und dann kommt natürlich ganz wichtig, aber eben an zweiter Stelle das Fachwissen dazu.
00:34:16: Ich will das jetzt ja nicht darunter spielen, aber mir nützt das Schüler.
00:34:21: Dein ganzes Fachwissen nicht, wenn ich mich von dir nicht geführt fühle.
00:34:26: Absolut, also ich glaube, das Fachwissen steht außer Frage, das ist ja der Kern der Persönlichkeit.
00:34:35: So wie beim Pfarrer?
00:34:36: Genau, also da muss man sicher sein und in sich ruhen, wenn ich da mal nachblättern muss,
00:34:39: oder das Gefühl haben muss, hoffentlich fragt jetzt keiner was.
00:34:42: Aber wenn er da vorhin steht und predigt, dann möchte ich das Gefühl haben,
00:34:45: Holla, der sucht genauso wie ich, der hat keine fertigen Antworten.
00:34:49: Der steht genauso im Zweifel drin wie ich und dann fühle ich mich angesprochen.
00:34:53: Wenn er da vorhin steht und dort zieht und ich mich umschau,
00:34:56: da ist kein sehr einziger Professor, kein Theologe, nichts da,
00:34:59: der redet aber so mit mir, dann schaut ich ab.
00:35:02: Und so ist es glaube ich in der Klasse.
00:35:04: Das ist die Adressatenspezifische Ausformung der Vermittlung, ganz richtig.
00:35:11: Also je nach Fach, also ich bin ja Germanist und als im Deutschunterricht
00:35:17: muss es immer solche Situationen geben, wie sie es gerade geschildert haben.
00:35:21: Da geht es jetzt wenig um Glauben, aber es geht um auch große Gefühle
00:35:25: und Emotionen in Texten.
00:35:30: Und wenn ich da so tue, als ob es da die eindeutige Interpretation gebe
00:35:34: und so ist es und nicht anders, dann setzt genau dieser Effekt ein.
00:35:37: Bei mir ist es so, wenn es als Lob bei mir formuliert wird,
00:35:43: dann heißt es, er rede zu, wie ihm der Schnobig wachsen ist.
00:35:46: Ist ja ganz nett.
00:35:47: Die Gegner sagen wiederum, er banalisiert das Wort.
00:35:50: Und ich sage immer wieder, na freunde, es ist der Mittelweg.
00:35:53: Ihr redet nicht einfach, sondern ich kann eigentlich nur so frei reden,
00:35:57: weil ich mich vorbereitet habe, weil ich da hinarbeite,
00:36:00: weil ich da ganze Woche meinetwegen mit dem Sonntagstext schwanger gehe,
00:36:04: weil ich was frei anbieten kann.
00:36:07: Aber dann kann ich es mal leisten, dass ich das sehr, sehr frei mache.
00:36:10: Manchmal im Mundart im Dialekt mache und damit erreiche ich dich noch mehr.
00:36:15: Das ist ein Spiel, das aber nicht jeder sofort wahrnimmt.
00:36:19: Aber diese Vorbereitung ist genau das, was wir an der Expertenkommission angestrebt haben,
00:36:23: dass wir die Leute genauso fit machen, dass sie frei in Unterricht halten
00:36:26: und sich sicher fühlen.
00:36:28: Ich glaube, uns ist ein richtig großer Wurf gelungen,
00:36:31: und was mich so wahnsinnig gefreut hat, war die Zusammenarbeit hier oben.
00:36:34: Am Anfang kannte sich ja eigentlich keiner.
00:36:37: Die Verbände kannten sich, weil sie unterschiedlich immer gegeneinander
00:36:40: eigentlich Meinungen raus waren.
00:36:42: Und für mich wurde es dann schon so, da sitzt jetzt einer vorne wie sie
00:36:45: und hat eigentlich sechs Verbände, die grundsätzlich Markus Söder sagt,
00:36:48: dass sie immer sich nicht einig sind.
00:36:50: Und dann haben sie noch die Universitäten, noch einen Studierendenvertreter.
00:36:53: Wir hatten dann noch Seminarleiter und so auch noch eingeladen, um alle zu hören.
00:36:57: Wie ist es gelungen, ein Papier zu verabschieden, wo alle mitgehen?
00:37:02: Also einstimmig, das war ja wirklich erstmalig in der Geschichte
00:37:05: in der Expertenkommission, und wir gehen ja wirklich mit
00:37:07: nicht absoluter Mehrheit draußen, sondern mit 100 Prozent Mehrheit.
00:37:11: Alle stehen hinter dem Papier und sagen jetzt machen.
00:37:14: Jetzt muss eigentlich nur noch die Politik ihr selbst runter setzen und sagen,
00:37:17: wenn die alle der Meinung sind, obwohl sie so unterschiedlich denken,
00:37:20: das ist gut, dann müsste man es doch eigentlich umsetzen.
00:37:23: Ich glaube, es ist gelungen, weil wir tatsächlich, so wie ich es am Anfang,
00:37:29: den Einstieg geschildert habe, weitergemacht haben.
00:37:32: Wir haben sozusagen eine Logik verfolgt, die in sich schlüssig ist.
00:37:35: Also man hat es sozusagen immer einen Punkt erarbeitet
00:37:38: und daraus ergab sich der Nächste.
00:37:40: Wir hatten ja eigentlich den Auftrag,
00:37:42: einen Schwerpunkt auf die erste Phase erst auf die Universität zu legen.
00:37:45: Da haben wir sehr schnell gemerkt, das geht gar nicht.
00:37:48: Also wir müssen auch die zweite Phase und sogar die dritte mitdenken.
00:37:51: Sonst kann das gar nicht funktionieren.
00:37:54: Und jetzt ist eigentlich was rausgekommen, was ein Gesamtentwurf ist.
00:37:59: Und ich finde es auch extrem stark,
00:38:02: dass wir das mit 100 Prozent Zustimmung aller Beteiligten so formuliert haben.
00:38:09: Und was sozusagen jetzt tatsächlich gemacht werden müsste,
00:38:16: ist, eine Entscheidung zu treffen, den ersten Schritt zu tun,
00:38:22: um dann tatsächlich auch das der Reihe nach abzuarbeiten.
00:38:28: Ich sage es mal so, das Gutachten ist 100 Prozent in Einstimmigkeit verabschiedet.
00:38:36: Das ist stark.
00:38:38: Ein Gutachten hätte auch anders aussehen können.
00:38:41: Da hätte vielleicht die Politik jetzt, würde sie sagen,
00:38:44: es wird uns leichter fallen, weil da klar drin steht,
00:38:46: wir wollen genau das und das und das.
00:38:48: Da könnte ich sagen, gut, das kostet so viel, das kostet so viel,
00:38:50: das können wir uns leisten, das wollen wir uns leisten,
00:38:52: das wollen wir uns nicht leisten.
00:38:54: Wir haben ein Gutachten, das ein Prozess formuliert,
00:38:57: der begonnen werden muss.
00:39:00: Und eigentlich ist die Entscheidung, gehen wir die Straße oder gehen wir sie nicht.
00:39:04: Und der Prozess ist eben ein Prozess,
00:39:08: weil alles miteinander zusammenhängt.
00:39:11: Ich kann jetzt nicht das eine rausgreifen und das andere nicht tun.
00:39:15: Das heißt, es kann ich schon machen, aber dann wird sich nichts ändern
00:39:18: und dann werden alle sehr frustriert, bald wieder aufgeben.
00:39:21: Das heißt, wir haben ja verschiedene Schritte.
00:39:25: Es geht um Maßnahmen, die die Zusammenarbeit zwischen der Universität
00:39:32: und der zweiten Phase fördern, über die Co-Practice ist.
00:39:36: Das ist zunächst mal die Ausbildungsstruktur an den Universitäten,
00:39:40: stärkere Verzahnung von Fachdidaktik, Fachwissenschaft, Bildungswissenschaft,
00:39:44: aber dann eben auch die Verzahnung mit der zweiten Phase.
00:39:48: Und dann haben wir aber ein Staatsexamen,
00:39:51: das wir ja auch empfehlen, das beizubehalten, aber zu reformieren.
00:39:56: Und wenn ich das nicht reformiere, ist da schon wieder die erste Wand.
00:40:00: Wir haben einen komplett anderen Aufbau
00:40:02: und fahren dann auf einen Staatsexamen zu,
00:40:05: das 100% kognitiv orientiert, 5-Stunden-Aufsatz schreiben schriftlich.
00:40:13: In der heutigen Welt sowieso eine Frage,
00:40:18: wo werden Sie sonst noch mal in Ihrem Leben in so eine Situation gebracht,
00:40:24: dass Sie ohne irgendeinen Hilfsmittel,
00:40:27: ohne die Möglichkeit, was nachzuschauen,
00:40:32: so tun müssen, als ob Sie eine Experte in was wären.
00:40:36: Es ist sicher wichtig, dass man bestimmte Dinge immer noch weiß,
00:40:40: ganz richtig, aber da verschiebt sich ja gerade sehr, sehr viel.
00:40:43: Und wir haben sozusagen hier ein Staatsexamen,
00:40:48: dass man anpassen müsste an die Kompetenzen,
00:40:51: die man vorher auch vermittelt hat.
00:40:54: Das ist der erste Schritt.
00:40:56: Und dann haben wir die Zusammenarbeit mit der zweiten Phase.
00:41:00: Die muss auch gemacht werden, aber wenn sie gemacht wird,
00:41:03: dann bleibt sie nicht ohne Auswirkungen auf die Frage,
00:41:06: was ist eigentlich ein Referendaillat?
00:41:08: Wann findet es in der Schule statt,
00:41:13: was kann davon an der Universität stattfinden,
00:41:16: wo gibt es eine Verzahnungsmöglichkeit?
00:41:18: Und wir alle wissen, das Geld ist knapp,
00:41:21: aber man kann auch über Dinge nachdenken,
00:41:27: die trotzdem, wie für verschiedene Schularten,
00:41:32: jetzt die von mannen als unangemessene Forderung
00:41:35: von drei Semestern mehr im Papier stehen haben,
00:41:38: gar nicht am Ende zu einer wesentlich längeren Studiendauer kommt.
00:41:42: Übrigens, über die zehn Semester
00:41:44: sollte man auch noch sprechen, unbedingt.
00:41:47: Das ist jetzt nicht einfach so dahin gesagt,
00:41:50: sondern das ist auch Kern der Arbeit,
00:41:54: die wir gemeinsam gemacht haben,
00:41:58: dass uns auch das klar geworden ist,
00:42:01: wir wollen ein differenziertes Schulsystem.
00:42:05: So ist Bayern groß geworden
00:42:07: und das funktioniert auch sehr gut.
00:42:09: Und auch in meiner Familie gibt es einige Personen,
00:42:12: die dank diesem differenzierten Schulsystem,
00:42:15: wo sie ganz anders gestartet sind,
00:42:17: Abitur gemacht haben
00:42:19: und jetzt auch in ganz anderen Positionen sind.
00:42:22: Aber die Idee dahinter war ja,
00:42:27: dass uns klar geworden ist,
00:42:29: die Lehrkräfte sind alle gleich wichtig,
00:42:32: gleich wie wert
00:42:34: und müssen deswegen auch die gleiche,
00:42:37: gute, fundierte Ausbildung bekommen.
00:42:40: Das ist der Kern hinter den zehn Semestern.
00:42:43: Alle werden gleich gesehen,
00:42:46: durch die 13-Anpassung natürlich auch logisch.
00:42:49: Jetzt kann ich mir vorstellen,
00:42:51: dass es in der Expertenkommission,
00:42:53: ich weiß aber dabei,
00:42:54: aber die Frage, ob Sie es beantworten wollen,
00:42:56: nicht so leichter mit allen Verbänden
00:42:58: diese Dauer zu diskutieren?
00:43:00: Ja, das ist zutreffend.
00:43:03: Es gibt Verbände,
00:43:05: die sich durch eigene Beschlüsse stärker festgelegt haben.
00:43:08: Das war das, was ich vorher eingangs erwähnt habe,
00:43:11: manche aufgrund ihrer Beschlusslage
00:43:13: natürlich schon viel offener bewegt haben
00:43:15: oder auch in einer Veränderung sozusagen geguckt haben,
00:43:21: während andere das eben nicht haben.
00:43:23: Ich will das gar nicht bewerten,
00:43:24: aber das ist halt die Situation.
00:43:26: Das ist spannend für die Hörerinnen und Hörer da draußen,
00:43:28: weil wir Verbandschefs quasi
00:43:30: natürlich an die Beschlüsse unserer Mitglieder gebunden sind.
00:43:33: Wir können nicht reingehen und sagen,
00:43:34: ich mach den Gopfl für jetzt irgendwie,
00:43:35: weil sie nicht für so ein 20-Semester studieren,
00:43:37: sondern ich muss mich tatsächlich an unsere Beschlüsse halten.
00:43:39: Und da drinnen wir natürlich dann von dem einen oder der anderen
00:43:42: natürlich schon noch die Angst, wenn ich jetzt was mitgehe,
00:43:44: kann ich dann wieder kandidieren beim nächsten Mal.
00:43:46: Bin ich dann wieder im Amt oder gehe ich zu weit?
00:43:49: Und das war schon für uns immer so ein Spagat.
00:43:51: Wie weit können manche Verbandsvorsitzenden gehen?
00:43:54: Wie weit können auch Universitätsvertreter gehen?
00:43:57: Und wir haben uns im Schluss so ein Art Kompromiss für alle gefunden,
00:43:59: wo jeder so sein Gesicht gewartet hat.
00:44:01: Jetzt kann natürlich die Politik sagen,
00:44:03: na ja, ganz ehrlich, ist da nichts Praktisches drin.
00:44:05: Aber man hat uns ja genau aus diesem Grund auch herausgewählt,
00:44:08: und ernannt.
00:44:10: Und man wusste ja, wer da reingeht.
00:44:12: Wir haben dafür kein Geld bekommen.
00:44:14: Wir wurden von der Regierung nicht dafür bezahlt,
00:44:16: dass wir irgendwie stimmen oder irgendwas verfolgen,
00:44:18: sondern wir wurden blöd gesagt von unseren Mitgliedsgeldern bezahlt dafür,
00:44:21: dass wir das machen, was wir getan haben.
00:44:23: Und deswegen haben wir uns daran gehalten.
00:44:25: Und das war natürlich dann schon spannend zu beobachten,
00:44:27: wie die verschiedenen Verbände ab und zu geknischt haben,
00:44:30: aber auch ab und zu die Universitätsvertreter geknischt haben,
00:44:32: wenn es ums Geld, um Trittmittel und solche Sachen immer wieder ging.
00:44:35: Weil natürlich jeder von seinem Chef bezahlt wurde.
00:44:39: So habe ich mir das so übersetzt.
00:44:41: Ja, so ein Prozess ist nicht einfach.
00:44:46: Und deswegen nochmal finde ich auch das Ergebnis wirklich bemerkenswert.
00:44:54: Das ist auch außerhalb Bayerns bemerkt worden übrigens.
00:44:58: Das Papier wurde ja bundesweit auch jetzt gelesen.
00:45:02: Und die Rückmeldungen, die wir so haben, also von der Wissenschafts-Seite,
00:45:06: sind alles so, also wenn das alles umsetzt in Bayern,
00:45:09: dann seid ihr wirklich in Schritt voraus.
00:45:12: Also muss man auch dazu sagen.
00:45:15: Und die Frage ist eben, kommt man zusammen auf den Weg,
00:45:20: der natürlich für alle auch machbar ist.
00:45:24: Und ich denke jetzt auch, weil sie es konkret angesprochen haben,
00:45:27: natürlich sind da jetzt Elemente drin, die im Moment,
00:45:31: also wenn man sie alle so umsetzt und anfängt, sie auszubuchstabieren,
00:45:36: an einem Punkt kommt, wo gegen werdige Beschlüsse vielleicht tangiert werden.
00:45:41: Aber da sage ich, zum einen ist das jetzt nicht alles in drei Monaten.
00:45:45: Es ist nicht zum 1. Oktober zu erwarten, dass dieser Effekt schon eintritt,
00:45:50: sondern wir haben ja ein Prozess, der über Jahre gehen wird.
00:45:55: Also wir sind hier zwischen 5 und 10 Jahren.
00:45:59: Aber wenn wir nicht anfangen, wird sich auch nichts ändern.
00:46:02: Und ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Verbände,
00:46:06: die jetzt sozusagen so denken, in fünf Jahren ganz anders denken, werden.
00:46:10: Sie sind ja ab und an in München sicherlich und kennen die alte Pinakothek, glaube ich,
00:46:14: zur Arze Straße, zur TU Mensa.
00:46:16: Da ist ja mittlerweile ein Studentenfahrt,
00:46:18: der so diagonal über den Park geht, wo die Studenten rüberlaufen.
00:46:21: Und es ist spannend, weil der Deutsche, wenn er was baut,
00:46:23: holt einen Architekten, der plant den Weg, wo man ranläuft.
00:46:26: Und der Chineser lässt erste Menschen über den Park laufen,
00:46:28: schauen, wo die laufen und pflastert dann.
00:46:30: Und es ist ganz spannend, wenn wir jetzt drüber nachdenken.
00:46:32: Wir wissen eigentlich, wie es gehen sollte.
00:46:34: Und jetzt wollen wir den Weg schon gehen.
00:46:37: Wir brauchen nur jetzt eine Planierraube, die den Weg voranschreibt.
00:46:39: Die Politik, die sagt, da geht's langkommen.
00:46:41: Da laufen ja alle gerade lang. Die finden das alle toll.
00:46:43: Also machen wir doch einen Weg dahin.
00:46:45: Das sollte mir ja nicht den Weg machen,
00:46:47: dass wir irgendwie Umwege irgendwas verschlimmt bessern.
00:46:49: Sondern ich glaube, wir sollten genau jetzt erkennen,
00:46:51: da ist ein Fahrrad entstanden durch die Expertenkommission.
00:46:53: Viele gehen jetzt mit.
00:46:55: Und dann wünsche ich mir schon von der Politik,
00:46:57: dass man zumindest das Papier liest und sich dann nicht öffentlich hinstellen
00:47:00: und sagt, das verstehe ich nicht.
00:47:02: Es verstehen viele in der Bundesrepublik
00:47:04: und finden das toll, was wir geleistet haben.
00:47:07: Kritik ist immer gut, sage ich.
00:47:09: Kritisierten tut mich meine Frau auch den ganzen Tag.
00:47:11: Das zeigt nur, dass er mich liebt.
00:47:13: Das ist alles wunderbar.
00:47:15: Aber das war schon eine erstklassige Arbeit.
00:47:17: Als von meiner Seite nochmal Herr Huber,
00:47:19: vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.
00:47:21: Man muss den Hörer noch sagen, 18 Monate haben wir uns da jetzt getroffen.
00:47:24: Das war lang.
00:47:26: Und wir durften ja 18 Monate nicht darüber sprechen.
00:47:28: Ich habe es in dem Griff jetzt im Kopf, den ich heute an aus dem Studium weiß.
00:47:33: Der ist sicherlich nicht neu denormative Kraft des Faktischen.
00:47:37: Wenn es die nicht gäbe, dann wäre ja aber der Kirch nicht mehr dabei.
00:47:41: Ich weiß, diese Kirche ändert sich.
00:47:44: Warum? Weil es diese Kraft des Faktischen,
00:47:46: die zu Normen, zu neuen Gestaltungen,
00:47:49: zu neuen Festlegungen führt, immer geben wird.
00:47:52: Dann werden wir heute noch die Kirche wie vor 2000 Jahren.
00:47:55: Oder werden wir gar nicht mehr.
00:47:57: Aber weil wir immer diese Kraft hatten,
00:47:59: die uns ständig im Fluss der Veränderung gehalten hat,
00:48:04: sind wir bis heute da.
00:48:06: Und bis heute attraktiv.
00:48:08: Das ist viel übersehender.
00:48:10: Die katholische Kirche wächst um 30 Millionen pro Jahr.
00:48:13: Nicht bei unseren westlichen Hemisphäre, woanders.
00:48:15: Aber wir wachsen und schrumpfen.
00:48:17: Das ist ja schon ein positives Signal.
00:48:19: Ich glaube, genau diese Entwicklung betrifft den Lehrerberuf,
00:48:22: betrifft die ganze Atme in den Schulen,
00:48:25: betrifft das Verhältnis der Lehrenden und der Lernenden an den Schulen,
00:48:31: wo es ernst genommen wird.
00:48:34: Was machen wir?
00:48:36: Wir bringen Menschen zu einem Ziel,
00:48:39: bei dem sie sich besser selbst verstehen lernen.
00:48:42: Und zwar noch gekoppelt mit ausreichendem Fachwissen.
00:48:46: Und das finde ich spannend.
00:48:48: Seit 1947 existiert die KIG.
00:48:50: Und wenn ich immer hief, blätter,
00:48:52: hat sich die KIG schon immer für eine Weiterentwicklung
00:48:54: des Lehramtsstudiums eingesetzt.
00:48:56: Damals war Grundschule noch nicht mal ein Studium.
00:48:58: Und wir haben es geschafft, dass wir heute da sind,
00:49:00: wo wir sind, also quasi Geschichte geschrieben.
00:49:02: Jetzt reden wir darum, dass wir das Grundschullehramt
00:49:05: verändern wollen, in die neue Zeit bringen wollen.
00:49:08: Es wird sich was verändern, reiner, das ist ein guter Hinweis.
00:49:10: Die Frage ist nur was.
00:49:12: Und ich glaube, es liegt nicht am Geld,
00:49:14: was wir wollen.
00:49:16: Wenn ich mir anschaue, wie Berlin sich neu verschuldet
00:49:19: und wie man Sondervermögen für Sondervermögen
00:49:21: und nochmal neue Sondervermögen findet, wenn man will,
00:49:23: dann glaube ich, scheitert es nur am Wollen.
00:49:25: Und nicht am Geld.
00:49:27: Und deswegen hier meinen Appell an die Politiker da draußen.
00:49:30: Wollt es denn?
00:49:32: Irgendwer muss die Zukunft gestalten.
00:49:34: Irgendwer muss bei einer Hightech-Agenda mitkommen.
00:49:36: Dafür brauchen wir, Sie haben es mal so schön gesagt,
00:49:38: eine Hightech-Agenda.
00:49:40: Weil wenn ich hochqualifiziertes Personal ausbinden möchte,
00:49:43: dann muss das Teil was von unten nachkommt.
00:49:45: Sie haben zurecht darauf hingewiesen,
00:49:47: die Kirche ist die älteste Institution,
00:49:49: die zweite älteste ist die Universität.
00:49:51: Und aus dem Grund, weil wir halt auch immer wieder
00:49:55: am Puls die Gesellschaft weiterentwickeln,
00:50:00: das Wissen so zu den Menschen bringen,
00:50:04: dass es passt.
00:50:06: Und ich glaube, es ist an der Zeit,
00:50:09: dass das Bildungsbereich höher einstuft.
00:50:14: Also die Hightech-Agenda, das ist glaube ich zu spät.
00:50:21: Diese Gelder sind nicht mehr da, aber ein Bewusstsein zu machen,
00:50:26: ein Bewusstsein zu haben in der Politik,
00:50:29: dass das ein Bereich ist,
00:50:31: ohne den wir einfach von Boden auf nicht wachsen können
00:50:35: in der Wissenschaft und auch im Fortkommen als Bundesland.
00:50:41: Und es ist immer verzahnt, Kirche, Universitäten und Wissenschaft,
00:50:45: in diesen Klosterbibliotheken ist Wissen aufbewahrt worden,
00:50:48: im Mittelalter aufbewahrt, bis es soweit war,
00:50:51: dass man es den Menschen geben konnte,
00:50:54: weil man es nicht sofort übermitteln könne,
00:50:56: weil die Zeit noch gar nicht reif war.
00:50:58: Das ist diese Verzahnung, die ist mir so unglaublich wichtig.
00:51:01: Ich wünschte spannend in heutigen Zeiten,
00:51:03: meint man, dass unendlich viel Wissen durchs Internet verfügbar ist.
00:51:06: Und man müsse doch so schlau sein wie noch nie zuvor.
00:51:09: Und gleichzeitig reden wir jetzt darum,
00:51:11: dass wir die Lehrer besser machen wollen und fitter machen wollen,
00:51:14: weil man den Eindruck erhält,
00:51:16: dass man unsicherer wird, umso mehr man weiß.
00:51:19: Es gibt einen schönen Satz, der ist mir immer so wichtig,
00:51:21: mehr ich weiß, umso weniger muss ich glauben.
00:51:23: Das klingt jetzt im ersten Moment ein bisschen abwertend,
00:51:26: ich mein es aber ganz positiv.
00:51:28: Das heißt für mich, je mehr ich wissen darf,
00:51:31: umso deutlicher darf ich mich auf die Grundeigenschaften
00:51:34: des Glaubens konzentrieren,
00:51:36: die der heißen Hingabe, Vertrauen und Zuneigung.
00:51:39: Und genau das ist für mich diese Kombination Wissenschaft,
00:51:43: also Universität und Kirche.
00:51:45: Und heute in der Diskussion, jetzt ein Stichwort,
00:51:48: Glöckner, wie viel soll Kirche öffentlich äußern und so weiter,
00:51:54: oder braucht es überhaupt Kirche,
00:51:56: dann können wir schon froh sein,
00:51:58: wenn dann irgendwelche Prominente sagen,
00:52:00: wir würden schon abgehen, weil sie Werte darstellen und so,
00:52:02: na na, wir tun ein bisschen mehr.
00:52:04: Und dann verweise gerne auf diese Verzahnung.
00:52:06: Wir sind auch Hüter und Bewahrer und Wegbereiter
00:52:10: des Wissens und der Forschung in dieser Zeit.
00:52:13: Ist ja auch ganz spannend,
00:52:14: wir haben jetzt nur über die staatliche Ausbildung gesprochen.
00:52:16: Man müsste mal nach einem Podcast machen,
00:52:18: über wie macht sich die katholische Kirche eigentlich.
00:52:21: Ja, ich meine, es ist ein Faktum,
00:52:23: unsere Kirchlichen Schulen sind die Renner.
00:52:26: Da musst du erst einmal auf die Wartelisten,
00:52:28: da bist du gekommen, dass du jetzt reinkommst.
00:52:30: Das heißt, da ist ja eine Grundzustimmung da
00:52:33: und ich würde mal viel mehr wünschen,
00:52:35: dass unsere Leute das viel mehr ausschlachten.
00:52:37: Nicht jetzt in der Form von A oder ganz sogar, sie schaut es uns an,
00:52:39: sondern genau darum müssen wir uns kümmern.
00:52:43: Das heißt, raus aus unseren Komfortsohnen wie bisher,
00:52:46: es geht nur darum, was wir in die Pfarreien machen,
00:52:48: sondern wir müssen dorthin, wo die Menschen uns unbedingt brauchen,
00:52:52: viel stärker wieder in diesen Bildungsbereich hinein.
00:52:55: Da muss Kirche erkennbar sein.
00:52:57: Genau so wie im Sozialbereich, im Wohnbereich.
00:53:00: Also wir müssen die Brennpunkte des menschlichen Lebens,
00:53:03: müssen wir viel mehr im Blick nehmen
00:53:05: und nicht den Acker von hinten bis vorhin bestellen.
00:53:08: Da fahren wir Brauchflächen.
00:53:10: Es ist tatsächlich so, Herr Huber, die Kirche geht einen ganz anderen Weg.
00:53:13: Da haben wir in der Expertenkommission nie benannt,
00:53:15: aber ich habe auch nie reingebracht,
00:53:16: weil das muss für die Humpel trennen.
00:53:18: Und zahlen auch anders.
00:53:21: Also ich bin da auch in diesen ganzen Tarifverhandlungen mit drin,
00:53:23: ganz andere Geschäftsmodelle dahinter, ganz andere Sachen.
00:53:26: Wie der Rainer Richtig sagt, das Image der katholischen Kirche
00:53:28: mag vielleicht, die man misst, braucht schlecht sein.
00:53:30: Aber in Schule ist es echt gut.
00:53:32: Und ich glaube, wenn wir über Attraktivität, öffentlicher Dienst
00:53:35: und Lehrer reden müssen,
00:53:37: dann ist der Staat schon im Konkurrenzsituation der Kirche.
00:53:41: Und es ist eine Pfarreiengut.
00:53:43: Je transparenter das Klima ist, umso besser ist auch der Ruf.
00:53:47: Also ich könnte nie Pfarreiauweit machen
00:53:50: mit so einem Vorhang der Verschleierungen,
00:53:53: sogar "Ja, da weiß man ja nicht" und so weiter.
00:53:55: Nichts. Es muss alles offensichtbar durchsichtig sein.
00:53:58: Und das war für mich 40 Jahre so.
00:54:00: Und darum hätte ich da nie ein Problem.
00:54:02: Und darum war für mich der Missbrauch nie existenzgefährdend.
00:54:06: Sondern eigentlich vom ersten Tag an,
00:54:08: als Paar der Märte das aufgedeckt hat,
00:54:10: in Berlin habe ich gewusst, jetzt geht es los.
00:54:12: Jetzt braucht man diese Kirche,
00:54:14: nicht um sie kramfhaft zu verteidigen vor gerechtfertigten Angriffen,
00:54:18: sondern um mit ihr zu arbeiten an ihrer Reformierung,
00:54:23: an ihrer Neugestaltung, an ihrer Transparenz in der Gesellschaft.
00:54:27: Aber zurück dazu, auch die Kirche hat das Experten gut achten gelesen,
00:54:31: ist auch begeistert.
00:54:32: Deswegen glaube ich schon, dass wir einen großen Wurf geschaffen haben.
00:54:35: Ich bin begeistert, ich bin sehr dankbar für die Arbeit.
00:54:37: Ich habe so unglaublich viel gelernt.
00:54:39: Ich glaube, jeder ist rausgegangen und jeder vom anderen so viel gelernt.
00:54:42: Und es war wirklich ein schönes Miteinander,
00:54:44: das ich mir wünschen würde,
00:54:45: obwohl wir teilweise extremst unterschiedlicher Meinung waren.
00:54:48: Haben wir es geschafft.
00:54:50: Und das finde ich schon vorbildlich,
00:54:51: das muss man in dieser Zeit auch mal sagen.
00:54:53: Friedlich, respektvoll, Nächte um uns zu werfen.
00:54:56: Das ging teilweise besperrt in die Nacht.
00:54:58: Wir haben irgendwo übernachtet in ganz Bayern,
00:55:00: in Universitäten und überall.
00:55:02: Jeder hat es irgendwie möglich gemacht,
00:55:04: dass er sich einbringt.
00:55:05: Jeder hat Sätze geschrieben.
00:55:06: Jeder hat, weiß ich nicht, was um Quellen gesucht.
00:55:08: Und ich bin echt begeistert von auch einer Berbelkopf,
00:55:11: die da auch immer wieder am Anfang geschrieben hat, gemacht hat.
00:55:14: Auch das möchte ich hier nicht verlieren, wie fleißig die war.
00:55:17: Und das geht wirklich unter,
00:55:20: wie viele Menschen da im Hintergrund wirklich fleißig waren.
00:55:23: Und wie kommen unsere Hörer jetzt?
00:55:25: Haben das gut auch daran?
00:55:27: Kommt das in die CB?
00:55:29: Gibt es einen Link?
00:55:30: Das ist im Kultusministerium zum Download.
00:55:32: Ist auch in der CB als Link auch drin.
00:55:35: Auf unserer Website ist es das Link.
00:55:37: Kultusministerium hat es veröffentlicht.
00:55:39: Wer auch will kann und schreibt.
00:55:40: Wir drucken es auch gerne aus und schicken es zu.
00:55:42: Es gibt auch Hörer, die nicht online sind.
00:55:44: Es ist lang.
00:55:46: Man muss es, glaube ich, dreimal lesen.
00:55:48: Und man sieht immer wieder was Neues.
00:55:50: Das ist ganz spannend an dem Gutachten.
00:55:52: Und ich verweise ihm auch gerne auf die Quellen,
00:55:54: weil es lohnt sich, auch hinten die Wissenschaft zu lesen.
00:55:57: Ich bin dozent.
00:55:59: Ich liebe das, hinten sich nochmal weiterzubilden.
00:56:01: Man wird echt klug und versteht dann auch die Zusammenhänge,
00:56:05: die Sie hier bei der Huber sehr toll dargestellt haben.
00:56:07: Man muss das ganze Big Picture werfen jetzt.
00:56:10: Und nicht klein hacken in Hackfleisch.
00:56:13: Und irgendwie eins nach dem anderen gehen.
00:56:15: Man muss es angucken und ein Prozess aufzeigen,
00:56:18: wann muss was, wo, wie, mit wem passieren.
00:56:20: Aber ich glaube die Notwendigkeit, dass wir den Weg gehen müssen,
00:56:23: ist jetzt da.
00:56:25: Und jede Minute, wo wir warten, ist eigentlich zu spät.
00:56:27: Zum Schluss wollen wir mit etwas Positiven enden.
00:56:29: Vielleicht haben Sie jetzt noch irgendwas,
00:56:31: was Sie positiv mitgehen wollen.
00:56:33: Wir wollen mit etwas Positiven rausgehen.
00:56:35: Es soll Lehrerverbände geben, die sind immer negativ drauf.
00:56:37: Wir sind immer positiv drauf.
00:56:39: Die Wissenschaftsseite, also ich kann nur sagen,
00:56:42: es gibt einige Universitäten,
00:56:44: die stehen in den Stadtleuchtern mit Pilotstudien gingen.
00:56:47: Die genau das, was wir jetzt als neuen Ablauf uns vorstellen machen würden.
00:56:54: Da brauchst du natürlich ein Signal von den Ministerien,
00:56:58: dass das gewollt und gewünscht ist.
00:57:00: Das kostet nicht sehr viel Geld.
00:57:03: Und ist die Basis dafür, dass man das mal durchführt,
00:57:07: evaluieren kann, Wirksamkeit prüfen.
00:57:10: Wir sagen immer, niemand kann aufgrund eines Papiers
00:57:14: das gesamte System umstellen.
00:57:16: Das Risiko ist viel zu groß.
00:57:18: Wir haben kein Geld, das wir verbrennen können.
00:57:20: Aber das ist, handlungsweise, wie es die Wissenschaft schon immer gemacht hat,
00:57:25: machen, überprüfen, verbessern, nochmal machen.
00:57:29: Und das dann zum Muster zu nehmen, das ausgerollt wird.
00:57:32: Ich verstehe die Angst.
00:57:34: Die Entscheidungsträger da oben können die Wähler stemmen kosten.
00:57:37: Ich sage ganz ehrlich, es kostet die Zukunft,
00:57:39: wenn wir hier nicht richtige Entscheidungen treffen.
00:57:41: Und wir müssen mutige Entscheidungen treffen, den Weg vorangehen.
00:57:44: Und da ist oftmals die Eidenkarriere nicht so wichtig,
00:57:46: weil die Zukunft unserer Kinder ist viel wichtiger.
00:57:49: Vielen Dank.
00:57:51: Und an die Hörerinnen und Hörer, wir hören uns wieder im nächsten Monat.
00:57:55: Und vielen Dank.
00:58:03: "Bosengong", der Bildungs-Podcast der KHEG Bayern.
00:58:07: In Kooperation mit dem katholischen Medienhaus Sankt Michaelsbund.
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